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 Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik, Band 8: Das Seelentor


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Dilara wurde von Lee Khan, dem Drachen, nach Shanghai entführt, wo sie wie ein Tier gehalten und von ihrem Peiniger fortwährend gedemütigt wird. Mick Bondye und Dilaras Gefährte Calvin reisen in die Metropole, um die schöne Vampirin zu befreien und den Drachen zu vernichten. Unterstützung finden sie beim chinesischen Geheimdienst, der ihnen die Agentin Suemi zur Seite stellt. Gemeinsam dringt das Trio in den Jin Mao Tower ein, welcher die Festung des Drachen darstellt ...
Derweil befallen Dilara in ihrer Gefängniszelle verhängnisvolle Erinnerungen von ihrem ersten Aufenthalt in Shanghai im Dienste des inzwischen vernichteten Obervampirs Antediluvian im Jahre 1908. Sie soll der Kaiserinwitwe ein Geschenk überreichen, welches das politische Verhältnis zwischen China und den europäischen Vampirclans festigen soll. Dilara ist erstaunt, als sie erkennt, dass das Oberhaupt des chinesischen Volkes ebenfalls eine Blutsaugerin ist. Die Kaiserinwitwe ist über die Gabe hocherfreut und lädt Dilara ein, einem Ritual beizuwohnen, bei dem ein Verräter gerichtet werden soll. Dort sieht sie ein magisches Artefakt, welches für Vampire ein Schicksal bereit hält, das schlimmer ist als der Tod: Das Seelentor ...

"Das Seelentor" setzt die Ereignisse aus Band 7 direkt fort und bildet im Prinzip den zweiten Teil eines Doppelbandes.
Die Reise von Calvin und Mick Bondye nach Shanghai gibt den beiden Vampiren die Gelegenheit zu beweisen, wie gut sie zusammenarbeiten. Mit der Rückendeckung durch Guardian, der in London zurückgeblieben ist, um den Schattenkelch zu schützen, wird der Bund der Fünf immer mehr zu einem schlagkräftigen Team, in dem nur die undurchsichtige Luna Sangue querschlägt. Dennoch bleiben die Protagonisten Individuen mit Ecken und Kanten, wirken durch die lebendige Sprache der Autoren wie alte Bekannte.
In dem vorliegenden Roman wird wieder die zweigleisige Erzählform aufgenommen, in der abwechselnd eine Passage aus der Vergangenheit, aus Dilaras Erinnerung, und der Gegenwart beschrieben werden. In ersterer gibt es darüber hinaus neben historisch hochinteressanten Informationen ein Wiederlesen mit Antediluvian. Das Titelgebende Seelentor wird dabei eingeführt und kommt im Finale abermals zum Zuge. Dort wird klar, dass dieses gefährliche Artefakt noch öfter eine Rolle spielen wird. In dem Buch werden viele Fragen aus "Zorn des Drachen" beantwortet, aber auch etliche neue aufgeworfen. In den beiden ersten Bänden des Zyklus’ werden zunächst einmal die Grenzen der Gegner abgesteckt, und Lee Khan scheint ein mächtiger und vielschichtiger Gegner zu sein, der noch einige spannende Begegnungen verspricht.
In diesem Roman endet das erste Kräftemessen nicht nur mit einem knallharten und überraschenden Finale, sondern auch mit einem Cliffhanger, der das Warten auf den nächsten Band extrem erschwert.
Die Zusammenarbeit zwischen Alisha Bionda und Jörg Kleudgen funktioniert derart harmonisch, dass die Stile dieser beiden Schriftsteller kaum zu unterscheiden sind. Die Innenillustrationen des Wolfsburger Künstlers Pat Hachfeld runden das Lesevergnügen ideal ab. Die Bilder werden immer kunstvoller und kommen auf dem hochwertigen Papier perfekt zur Geltung. Die Seiten verströmen nicht nur einen angenehmen holzigen Eigengeruch, sondern schonen auch die Augen, da sie nicht so grellweiß sind, wodurch der Kontrast zwischen den Buchstaben und dem Hintergrund nicht so extrem ausfällt.

Fazit: Auch der achte Band der Vampir-Serie aus dem BLITZ-Verlag unterhält auf hohem Niveau und bringt frischen Wind in die angestaubte Welt der Vampir-Literatur.

Florian Hilleberg



Taschenbuch | Erschienen: 01. November 2006 | FSK: 16 | ISBN: 9783898403580 | Preis: 9,95 Euro | 224 Seiten | Sprache: Deutsch

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