Wer ein so hochkomplexes Programm wie Writer - die Textverarbeitung des freien und kostenlosen Officepakets OpenOffice.org 2.0 - erlernen will, muss entweder schon über einige Erfahrung in Sachen Textverarbeitung verfügen, ein gesundes Maß an Experimentierfreude und Frusttoleranz oder aber ein gutes Handbuch haben, das einen in die Tiefen und Untiefen der Officeanwendung einführt. Während für den versierten Computerbenutzer mit Vorwissen schon einige gute Bücher zu OpenOffice existieren, steht der absolute Computerneuling oft etwas ratlos vor dem Regal in der Computerecke seiner Buchhandlung. Auf ihn nehmen nämlich die wenigsten Einführungsbücher Rücksicht.

Anders das Buch "Basis Writer: Auf den Punkt gebracht" aus dem Teia-Verlag. Das über 300 Seiten starke Kompendium wurde auf der Grundlage eines Kompaktlehrkurses konzipiert und funktioniert gleichermaßen als Selbsthilfekurs, dessen Übungsdateien übrigens umsonst auf der Homepage des Teia-Verlags heruntergeladen werden können (http://www.teia.de). Zwar verspricht das Buch Hilfe und Wissensvermittlung für Anwender aller Wissensstufen; tatsächlich eignet sich "Basis Writer" aber vor allem für die "absolute beginners". Denn hier werden die Funktionen des Writer tatsächlich im Step-by-Step-Verfahren erläutert. Wo genau muss ich klicken, wenn ich eine Tabelle mit einem Rahmen versehen will? Wie verwende ich den Tabulator und den Navigator? Wie erstelle ich einen Serienbrief? Punkt für Punkt werden diese Arbeitsaufgaben erläutert, und zwar so penibel, dass auch ein Neuling versteht, was gemeint ist. Er wird von den Autoren Achim Rosenhahn und Lutz Hunger durch die Funktionsleiste navigiert und lernt so in aller Ruhe, wie er Calc-Tabellen, OLE-Elemente oder variable Textfelder in sein Dokument einpflegt. Das gelernte Wissen kann er anschließend in kleinen Übungsaufgaben wiederholen und anwenden.

Ist "Basis Writer" also das perfekte Einsteigerbuch? Ein klares Jein. Denn so stimmig der Aufbau des Buchs auch ist, so sehr patzt es in der B-Note. Der recht trockene und biedere Schreibstil und das karge Bleiwüstenlayout ermüden das Auge, und der eng gesetzte Text dürfte für ältere Semester schwer zu lesen sein. Aber gerade ältere Computernutzer, die mit Textverarbeitungen konfrontiert werden, dürften eine Zielgruppe des Kompendiums darstellen.
Trotzdem: Der Ansatz eines modularen Selbsthilfekurses ist dank der vielen Hilfestellungen und der kostenlosen Downloadmaterialien durchaus gelungen. Wer in Sachen OpenOffice buchstäblich bei Null anfängt, sollte einen Blick auf "Basis Writer" wagen.