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In den Unterlagen des Anwaltes Archie Ramsay findet Don Harris nicht nur eine Fotografie seiner Eltern, sondern auch den Hinweis, dass er, Don Harris, eine Gefahr für 666 sei.
Kurz darauf werden tatsächlich Anschläge auf Don ausgeübt, denen er nur durch seine hellseherische Begabung entgeht. Kurz darauf macht sich der ESI-Agent auf den Weg nach Glastonbury, wo in einer Vollmondnacht ein Ritual der Höllensöhne stattfinden soll. Eine Spezialeinheit der ESI, angeführt von seinem Freund und Ausbilder Mac Sterling, folgt Harris als Rückendeckung. Von Visionen geführt, trifft Don bald auf die geheimnisvolle Elektra, die bereits seine Eltern kannten, und die seitdem nicht um einen Tag gealtert zu sein scheint. Don und Elektra verlieben sich ineinander, doch ihre Feinde liegen bereits auf der Lauer und bald schon stehen beide einer schwerbewaffneten Übermacht gegenüber ...
Der zweite Band der neuen Mystery-Thriller-Serie kann weder Spannung noch Tempo des Vorgängers halten. Verspricht der Anfang noch eine ebenso rasante Fortsetzung der Ereignisse aus Band 1, so verliert sich der Autor bald wieder in ausschweifenden und nichtssagenden Beschreibungen, wiederholt bekannte Fakten und verwendet ein ums andere Mal bekannte, wie verhasste Phrasen, die schon in den "John Sinclair"-Romanen über Gebühr strapaziert wurden.
"Daran gibt es nichts zur rütteln" ist nur eines der Beispiele. Eine weitere wurde eingebettet in einen Satz, den kein Mensch in einer derartigen Situation von sich geben würde. Der Psycho-Cop hat gerade zwei Mörder erschossen und seine neue Gefährtin sagt daraufhin:
"Perfekt Don, du hast ihn perfekt getroffen. Ich muss dir gratulieren, wirklich."
"Hör bloß auf!"
Auch ansonsten bewegt sich der Roman auf einem sprachlich eher unterdurchschnittlichen Niveau. Immer noch kennt der Autor keine Synonyme für "perfekt" und "verdammt" und die Dialoge sind schlimmstenfalls einfach unnötig und reine Zeilenschinderei.
Als Beispiel ein Dialog, der auf Seite 179 unten seinen Anfang nimmt. Dort ruft Mac Sterling seinen Freund an und fragt:
"He, Junge wo steckst Du?"
"Am Glastonbury Tor."
"Gut wir sind auch da.
"Wo?"
Silver lachte. "In der Nähe, das weißt du doch. Wir haben euch immer im Auge ..."
Kurz darauf wird erneut bestätigt, dass Silver, alias Mac Sterling, und seine Leute Harris immer beobachten. Daher entbehrt dieses Telefonat jeglicher Logik.
Die Handlung ist dünn und vorhersehbar, zieht sich stellenweise wie Kaugummi. Besonders deutlich wird dies, als Elektra die Kapelle besucht, in der Dons Vater aufgebahrt war und sie Kontakt zu dessen Geist aufnimmt.
Die Romanze zwischen Don und Elektra wirkt konstruiert und unnatürlich. Kaum sehen sie sich wieder, fallen sie übereinander her und schlafen miteinander, was sie später bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auch betonen. Darüber hinaus merkt man der Schreibe des Autors an, dass er froh zu sein scheint den engen Grenzen des Heftromans entronnen zu sein, denn endlich kann er Sex und Gewalt drastischer beschreiben als in den John Sinclair-Heften. Allerdings wirken jene Szenen derart gestellt, dass sie einzig diesem Zweck dienen sollen.
Die Überraschung, wer hinter den Anschlägen steckt und Don das gesamte Buch über das Leben schwer machte, misslingt dem Autor völlig, denn dafür wurde das Geschehen zu ungeschickt beschrieben und zu viele Andeutungen gemacht.
Das Finale mit dem Höllensohn steckt so voller Klischees, dass es ebenfalls keinen Spaß machte, es zu lesen. Viele Fragen werden auch nicht beantwortet und Elektra ergießt sich in schwammigen Andeutungen und sinnlosen Floskeln, was vermutlich geheimnisvoll wirken soll, aber den Leser nur Nerven kostet.
Die Aufmachung des Buches vermittelt dagegen einen gänzlich anderen Eindruck und wurde nicht nur professionell erstellt, sondern wirkt durch den erhabenen Schriftzug sehr edel. Das Cover sieht hervorragend aus und passt zum größten Teil auch zum Geschehen.
Fazit: Mäßig spannende Fortsetzung der Abenteuer des Psycho-Cops, mit schwachen Dialogen, unglaubwürdiger Handlung und klischeebehafteten Charakteren.