Welcher Mann wüsste nicht gerne, was eigentlich im Kopf seiner Freundin oder Frau vorgeht, ohne sich stundenlange Gespräche über Gemütszustand, Gefühlslage und Befindlichkeit der Dame anhören zu müssen?
Die Autoren Hauke Brost und Marie Theres Kroetz-Relin haben sich in ihrem Buch "Wie Frauen ticken" dem Innenleben der Frau zugewandt, um es den Männern endlich einfacher zu machen, das andere Geschlecht zu verstehen und nachvollziehen zu können.

125 Aspekte versammeln sich in zehn Kapiteln und harren der Herren der Schöpfung, die sich mit dem Lesen von gerade einmal 231 Seiten in den Rang eines Frauenverstehers aufschwingen wollen. "Die Frau und das Kennenlernen" eröffnet das Ausräumen falscher Vorstellungen und soll dem Mann vor Augen führen, wie er eine Frau beim ersten Treffen gleich für sich gewinnen kann - und was er tunlichst vermeiden sollte. Ebenso behandelt werden die Themen Liebe, Sex, Familie, Alltag, Job, das Äußere der Frau, ihre Psyche, ihre Geheimnisse und letztlich die Trennung, womit sich der Kreis schließt. Die einzelnen Aspekte, teilweise mit so charmanten Überschriften wie "Wie merkt man, dass man jetzt knutschen darf?", "Was macht eine Hausfrau eigentlich den ganzen Tag?", "Warum mag sie keine Stehpinkler?", "Was hat sie in ihrer Handtasche?" oder "Warum ist der Versandhaus-Katalog ihre Bibel?", greifen zahlreiche Vorurteile auf, die die Kommunikation zwischen den Geschlechtern beeinträchtigen.
Tatsächlich finden sich in den einzelnen Themen viele Klischees wieder, die bestätigt werden; daneben gibt es aber auch Unmengen an männlichen Vorstellungen, die als falsch aufgedeckt und entsprechend korrigiert werden.
Dabei ist der Tonfall, der in dem Buch vorherrscht, kein belehrender, sondern die Autoren geben sich Mühe, so manches Wissenswertes mit einem Augenzwinkern und einem Schmunzeln näher zu bringen. Diese Mischung aus ehrlich gemeinten und klugen Ratschlägen und humorvollem Stil gefällt und macht das Buch kurzweilig und amüsant. Dass Brost und Kroetz-Relin nicht nur eigene Ideen und Meinungen darstellen, sondern mit zahlreichen Frauen persönlich oder durch das Internet Gespräche führten, um die Dinge aus der Sicht der Frau glaubwürdig wiederzugeben, macht aus "Wie Frauen ticken" zwar keinen absoluten Ratgeber, lässt das Buch aber auch nicht zu einer reinen Unterhaltungslektüre verkommen.

Wenn Mann zu dem Buch "Wie Frauen ticken" greift, ist er entweder gewillt, das Mysterium Frau besser zu verstehen - oder er ist so verzweifelt, was die "Handhabung" der Dame seines Herzens angeht. Tut er es, so steht ihm eine vergnügliche Lesezeit bevor, die ihn in manchen Gedanken bestätigt, aber auch verbessert. Auch Frauen können in dem Buch schmökern und werden überrascht sein, wie oft sie sich selbst entdecken. Denn so mancher Ratschlag im Buch gibt nicht nur dem Mann eine Hilfe an die Hand, sondern macht auch der Frau deutlich, dass sie das andere Geschlecht mit ihrer Komplexität nicht immer überfordern darf. Am besten ist es natürlich, wenn Mann und Frau zusammen über den Inhalt schmunzeln.