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Sheeta ist die Gefangene von Musca. Mit Hilfe eines Steins, der seit Generationen im Besitz der Familie Sheetas ist, will der Regierungsbeamte unendliche Macht erlangen. Unvermittelt wird das Luftschiff Muscas von der Piratin Mama Dora und ihrer Mannschaft angegriffen. Auch sie haben es auf den Stein abgesehen. Sheeta nutzt die Verwirrung unter den Soldaten zur Flucht, rutscht aber an der Außenhülle des Luftschiffes ab und fällt in die Tiefe.
Der kleine Pazu, Gehilfe eines Mechanikers in den Minen der Stadt, ist auf dem Weg zu seinem Chef, als er ein Mädchen aus den Wolken herabschweben sieht. Wie eine Vogelfeder gleitet sie durch die Luft und droht in dem Minenschacht zu entschwinden. Schnell läuft Pazu auf die äußerste Leiter und hält seine Arme auf. Das wunderschöne Mädchen schwebt ihm in die Arme, und völlig verzaubert von ihr verliebt sich Pazu in sie.
Doch den beiden Kindern bleibt wenig Zeit, sich in der Idylle des kleinen Berghauses, in dem das Waisenkind Pazu lebt, anzunähern. Die Piraten sind auf der Suche nach dem Mädchen mit ihrem mächtigen Stein. Eine halsbrecherische Flucht Sheetas und Pazus beginnt. Doch auch Musca und seine Soldaten ist nicht weit, um sich wieder des Steins zu bemächtigen. Nur er weiß, dass der Kristall den Weg zu Laputa, einer sagenumwobenen, schwebenden Insel, weist, die seinen Bewohnern unendliche Macht verheißt.
Ein Jahr nach dem sensationellen Erfolg seines Anime-Abenteuers "Nausicaä" (für weitere Informationen bitte
hier klicken) im Jahre 1984 gründete der Zeichner und Regisseur Hayao Miyazaki das heute legendäre "Studio Gibli". Aus ihm stammen "Chihiros Reise ins Zauberland" (Infos
hier), "Prinzessin Mononoke" (Infos
hier) und "Das wandelnde Schloss" (Infos
hier), die Welterfolge des Japaners.
Das erste Meisterwerk von
Gibli aber war "Das Schloss im Himmel". In Japan einer der erfolgreichsten Anime Miyazakis, kam dieser Film erst am 8. Juni 2006 in die deutschen Kinos und im November desselben Jahres als DVD in den Handel. Eine unverständliche Veröffentlichungspolitik, denn dieser Film braucht sich vor den anderen Welterfolgen des japanischen Genius nicht zu verstecken.
Zwar ist der Film zeichentechnisch veraltet und scheint aus Versatzstücken anderer Filme Miyazakis zu bestehen, doch schnell wird der Betrachter gefangen genommen von den liebevoll ausgearbeiteten Hintergründen, der fantasievollen Geschichte und der zarten Liebesgeschichte zwischen Sheeta und Pazu.
Die Personen scheinen aus Nausicaä entlehnt, auch einige der Maschinen und vor allem die grandiose Filmmusik sind dem Betrachter scheinbar bekannt. Doch die Eigenständigkeit dieses kleinen Abenteuers und die Faszination, die diese Geschichte auch zwanzig Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung ausstrahlt, ist ungebrochen.
Hinzu kommen die fast epische Erzählweise, der herrliche Humor und die spannende Handlung dieses über zwei Stunden langen Filmkunstwerkes. Entlehnt aus den Büchern von Jonathan Swift ist die schwebende Insel "Laputa" Ziel allen Strebens. Hier gerät die Geschichte auch leider zu einem arg moralisierenden und an Frieden und Sanftmut mahnenden Etwas. Das hektische, teils unlogische Finale trübt etwas den Eindruck, den der ansonsten grandiose Film hinterlässt.
Liebhabern der Anime des japanischen Meisters Miyazaki wird dieser Film das Herz aufgehen lassen. Er beweist auch in diesem Frühwerk seine Fähigkeit, eine einfache Geschichte in wundervolle Bilder zu kleiden. Doch Vorsicht: Manchmal geht es arg martialisch zu in diesem Film und wer ein idyllisches, familiengerechtes Disney-Abenteuer erwartet, wird enttäuscht oder gar entsetzt sein. Die "heile Welt" des US-amerikanischen Zeichentrickfilms gibt es bei Miyazaki nicht. Hier ist das Böse stets präsent und fast scheint es so, als würde es auch triumphieren - wären da nicht, ein häufig bei "Gibli" auftauchendes Stereotyp, zwei naive und mutige Kinder.