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Chile ist den Europäern vor allen Dingen wegen der von dort importierten Weine bekannt. Diese haben innerhalb weniger Jahre Weltruhm erlangt, da kaum ein anderes Land so hochwertige Weine zu derart günstigen Preisen wie Chile produzieren kann. Doch Chile hat mehr zu bieten als nur seinen Rebensaft. Auch die chilenische Küche selbst verdient es, nach Europa importiert zu werden. Aufgrund deutscher Einwanderer, der Vielfalt der angebauten Lebensmittel und der Verbindung indianischer Kochtraditionen mit modernen Küchentechniken lohnt es sich, einen genaueren Blick in die dortigen Kochtöpfe zu werfen. Das Kochbuch "Die chilenische Küche" versucht deswegen, dem interessierten Hobbykoch einen genauen Überblick über die verschiedenen Speisetraditionen der einzelnen Klimaregionen des Landes zu bieten.
Innerhalb Chiles sind fast alle Klimazonen unseres Planeten vertreten, weshalb die Pflanzen und Tierarten der einzelnen Regionen sehr unterschiedlich sind. Dies wirkt sich natürlich ebenfalls auf die jeweilige Küche aus. Aus diesem Grund sind die Rezepte in sieben unterschiedliche Kapitel unterteilt, die jeweils eine der chilenischen Regionen thematisieren. Das Kochbuch beginnt mit einer groben Beschreibung Chiles, auf die eine genauere Einführung in die chilenische Weinlandschaft und die typischen Weinsorten folgt.
Nach dieser Einleitung beginnen die Kapitel mit den einzelnen Rezeptideen. Hierbei sind Vorspeisen, Suppen, Eintöpfe, Hauptgerichte und Süßspeisen vertreten. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Erläuterung zu der jeweiligen Region und den speziell dort verwendeten Lebensmitteln. Viele der Rezepte sind auch als Fotografie abgebildet. Auch die unterschiedlichen Regionen Chiles kann sich der Leser durch die vielen Abbildungen gut visualisieren. Die einzelnen Rezepte sind jeweils mit ihrer landestypischen Bezeichnung betitelt, die ebenfalls ins Deutsche übersetzt wird. Zusätzlich ist bei jedem Kochrezept angegeben, ob es der traditionellen oder der raffinierteren neuen chilenischen Küche zuzuordnen ist. Besonders typische oder unbekanntere chilenische Lebensmittel und Zutaten werden in eigenen kleinen Abschnitten genauer erklärt.
Der optische Eindruck des Buches ist auf den ersten Blick sehr gut. Vertieft man sich allerdings genauer in die Rezepte, fällt auf, dass die einzelnen Arbeitsschritte recht unübersichtlich beschrieben werden. Deshalb sollte man sich schon vor der Zubereitung die Anleitung genauer durchlesen, um eventuell nicht beschriebene Arbeitsschritte wie das Zerkleinern von Zutaten et cetera rechtzeitig durchführen zu können. Leider fehlen bei vielen Rezepten genaue Zeitangaben oder Herdgrade, weshalb dieses Buch sich kaum für Kochanfänger eignet. Bei einem Rezept wurde gar die Hauptzutat bei den Zutaten nicht einmal erwähnt.
"Die chilenische Küche" bietet einen sehr guten Überblick über die Vielfalt der chilenischen Rezepte sowie über die unterschiedlichen Einflüsse, die darauf eingewirkt haben. Dies macht sich besonders bei den Unterschieden der einfachen traditionellen Küche und den moderneren Rezepten sehr bemerkbar. Als Überblick über die Kochtraditionen eignet sich dieses Buch wirklich wunderbar. Aber sobald es an die praktische Durchführung der Rezepte geht, bemerkt man recht rasch einige Mängel des Buches, die man durch eigenes Kochwissen selbst beheben muss.