Mit "Die Sterne der Tiefen" liegt das zweite Abenteuer-Spielbuch im Geborgenen Land vor. Als Autor wurde wieder Markus Heitz verpflichtet.

Die Geschichte knüpft an das erste Abenteuer an. Die Schlacht um die Festung Ogertod ist vorbei, und Togir, so der Name des Protagonisten, begibt sich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, erwartet ihn die unerfreuliche Mitteilung, dass das Oberhaupt seines Zwergen-Clans schon bald im Sterben liegen könnte. Das einzige Heilmittel ist eine unscheinbare Pflanze, welche jedoch nur im entlegensten Winkel des Kontinents zu finden ist. Keine Frage, Togir macht sich sofort auf den Weg. Doch wird er die beschwerliche Reise schaffen? Und welche Gefahren lauern auf den einsamen Pfaden und im Gebirge?

Leser oder vielmehr Spieler des ersten Buches werden mit den Regeln vertraut sein und können die ersten Seiten getrost überblättern. Alle anderen sollten sich die Zeit nehmen und die Regeln gewissenhaft lesen, andernfalls gibt es unter Umständen große Augen, wenn es heißt: "Mache eine Karma-Probe gegen 17." Der Leser sollte sich darauf einstellen, dass er einen Stift, wahlweise auch etwas zu schreiben und einen Würfel benötigt. Im Buch gibt es jedoch auch die Möglichkeit, Charakter-Veränderungen festzuhalten, sowie ein so genanntes Würfelblatt.

Das Spielprinzip ist denkbar einfach. Der Leser entscheidet durch seine Wahl den Fortgang der Geschichte. Hektisches Blättern im Buch bleibt nicht aus, denn man wird von Abschnitt 27 zu Abschnitt 204 und anschließend zum Abschnitt 76 gejagt. Dadurch wird die Geschichte leider immer wieder unterbrochen. Ein wahrhaftiges Eintauchen in die Erzählung wird so leider nicht gefördert. Brenzlige Situationen wie die Überquerung eines reißendes Flusses oder den Kampf gegen einen Troll entscheidet man durch den Würfel. Hier kommt es natürlich darauf an, ehrlich zu sich selbst zu sein ...

Das Buch ist recht stabil gebunden. Das Cover ist durchaus ansehnlich, hat aber augenscheinlich nichts mit dem Inhalt zu tun. Werbewirksam wurde nur der Name Markus Heitz ins Feld geführt. Der Name der Co-Autorin findet erst im Buch selbst Erwähnung. Die Text begleitenden Illustrationen sind allenfalls als nette Beigabe zu verstehen, haben jedoch zumindest einen Bezug zum Inhalt. Das Buch ist frei von jeglicher Produktwerbung - ein Umstand, der positiv auffällt.

Fazit:
Rollenspieler und Fans von Abenteuer-Spielbüchern können mal einen Blick riskieren. Doch Vorsicht: Wer einen grundsoliden Fantasy-Roman aus der Feder von Markus Heitz erwartet, der wird enttäuscht. Die Geschichte ist lediglich mäßig spannend und die vielen Unterbrechungen, bedingt durch das Spielprinzip, wirken sich auch nicht positiv auf den Spannunsgbogen aus.