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Harry Dresden ist Magier und wohnt in Chicago. Um seine Rechnungen zu bezahlen, arbeitet er als privater Ermittler in übernatürlichen Angelegenheiten und fungiert darüber hinaus als Berater der Polizei. In dieser Funktion wird Dresden zum Tatort eines grausamen Doppelmordes gerufen. Einem Auftragsmörder der Mafia und seiner Geliebten wurden beim Liebesakt die Herzen aus den Leibern gerissen. Harry weiß, dies kann nur das Werk eines überaus mächtigen Schwarzmagiers sein. Bevor er allerdings die Identität des Unheimlichen lüften kann, gerät er selber ins Visier des Täters und steht plötzlich einem grauenhaften Dämon gegenüber ...
Harry Dresden ist ausgebildeter Magier, der gegen die Mächte der Finsternis angetreten ist und es mit Vampiren, Dämonen und schwarzen Magiern aufnimmt. Zur Verfügung stehen ihm ein uralter Schädel namens Bob, der ihm als eine Art magischer Computer dient, ein magischer Stab, ein Sprengstock, ein silberner Drudenfuß, ein Schutzarmband und ein ziemlich großes Reservoir an Zaubersprüchen.
Ein vergleich mit seinem berühmten Namensvetter Harry Potter drängt sich geradezu auf und die Parallelen sind unverkennbar. Doch diese Version ist definitiv nichts für Kinder und verbindet die reale Welt auf einmalige Weise mit der dunklen Seite der Existenz.
Mit viel Wortwitz und einer Menge rabenschwarzen Humors schrieb Jim Butcher einen Horror-Fantasy-Thriller par Exseellenze.
Harry Dresden ist ein sympathischer Looser, der unter chronischer Geldnot leidet und dem beileibe nicht alles auf Anhieb gelingt; ein Umstand, der ihn erheblich von seinen deutschen Kollegen, welche vor allem durch die Heftromanliteratur populär geworden sind, unterscheidet.
Die Geschichte wird von Dresden in der Ich-Perspektive erzählt und führt den Leser dadurch nicht nur auf sehr eindringliche Weise in die Gefühlswelt des Helden ein, sondern vermittelt ihm auch einen tiefen Einblick in das Wesen der Magie.
Die Figuren, die Butcher in seinem Roman zum Leben erweckt, wirken sehr realistisch und glaubhaft, sowohl in ihrem Auftreten als auch in ihren Aktionen.
Die Wortgefechte Dresdens mit Elfen, die er beschwört, und seinem Aushilfscomputer Bob tragen zum großen Teil dazu bei, dass der Roman sich selbst nicht zu ernst nimmt und eine gehörige Portion Humor das Geschehen auflockert. Dabei hätte in Anbetracht des trockenen, schwarzen Humors die Geschichte durchaus von einem Engländer stammen können.
Die Übersetzung aus dem Amerikanischen stammt von Jürgen Langowski und wurde gewissenhaft und einfühlsam vorgenommen.
Die Aufmachung ist einfach, aber gelungen. Der Trend, den Titel in erhaben Buchstaben als Relief aufzudrucken, erweist sich auch dieses Mal als optische Veredelung.
Fazit: Wer auf der Suche nach spannender, witziger und intelligenter Horror-Lektüre ist, wird hier fündig werden. Harry Dresden ist die einmalige und perfekte Mischung aus "Harry Potter" und "John Sinclair".