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"Lost" zählt zu den erfolgreichsten Fernsehserien der letzten Jahre. Mit für das TV-Format ungewöhnlichem Aufwand wurde diese Serie in Szene gesetzt, und die Zuschauerzahlen gaben dieser Arbeit bisher Recht.
Um den Fans noch mehr zu bieten, gibt es nun die "Lost Chronik", das offizielle Begleitbuch zur Serie, in Deutschland bei der vgs-Verlagsgesellschaft erschienen. Autor Mark Cotta Vaz eröffnet dem Leser bisher unerforschte Teile des "Lost"-Universums. Eine Warnung sei dem Ganzen jedoch vorausgeschickt: Die "Lost Chronik" eignet sich keinesfalls als Einstieg für Zuschauer, die die Serie noch nicht kennen oder die erste Staffel noch nicht zur Gänze gesehen haben, denn das Buch beinhaltet zahlreiche Spoiler und legt die Geschichte komplett offen.
Das Buch ist in drei große Kapitel unterteilt, die wiederum Unterkapitel beinhalten. Der erste Block, "Die Lost-Welt", umfasst die Themengebiete "Lust auf Lost", "Wie alles anfing", "Die Überlebenden", "Eine große Produktion", "Der Lost-Mythos" und "Interview mit J. J. Abrams und Damon Lindelof". Wie aus den Überschriften bereits zu erahnen ist, werden hier die essentiellsten Themen abgehandelt, etwa die Ursprünge noch vor dem eigentlichen Dreh, Cast und Crew der Mystery-Serie werden vorgestellt, Fakten zur Produktion gegeben und es gibt ein paar persönliche Worte der beiden Erfinder und Hauptgestalter von "Lost".
Das zweite Kapitel trägt den Namen "Das Lost-Tagebuch" und ist ein Episoden-Guide aller Folgen der ersten Staffel, der in atmosphärischer Tagebuchform geschrieben ist. Neben dem Inhalt werden auch die Drehbuchautoren, Kameramänner und Regisseure genannt, der amerikanische Originaltitel und die amerikanische Erstausstrahlung - Informationen, die man nicht zwingend braucht, die aber für Interessierte natürlich ein nettes Extra darstellen.
"Krieger der Wildnis" stellt den Abschluss dar; der Leser begleitet eine Woche lang die Dreharbeiten, lernt die vielen Leute kennen, die hinter den Kulissen agieren, und wird auch ein wenig der Illusionen beraubt, die die Serie so trefflich vorgaukeln kann.
In lockerem Tonfall und einfacher Sprache entführt Mark Cotta Vaz den Leser in die "Lost"-Welt. Es mutet fast wie eine muntere Plauderei an, wenn der Autor von den Dreharbeiten erzählt, darüber berichtet, wie es zu der Besetzung kam, die man nun im Fernsehen oder auf DVD (eine Rezension zur ersten Staffel von "Lost" finden Sie
hier) bewundern kann, wenn er die Leute am Set aus dem Nähkästchen plaudern lässt oder wenn Abrams und Lindelof, die geistigen Väter der Serie, ganz nebenbei erzählen, wie überraschende Wendungen und wichtige Situationen ihren Weg in die Story fanden, die Fans auf der ganzen Welt den Atem stocken ließen.
Natürlich wird der Leser mit der einen oder anderen Wahrheit konfrontiert, die ihn aus seiner mystischen und spannenden "Lost"-Welt in die Realität zurückbefördert, aber genau das ist der Zweck des Buches - hinter die Kulissen dieser (alb-)traumhaften Welt zu schauen und herauszufinden, was es wirklich damit auf sich hat. Zahlreiche Fotos vom Set und von den Schauspielern wie von den Crewmitgliedern unterstützen dies.
Abgerundet wird das Buch mit einer Danksagung des Autors, einer kurzen Information über ihn, einer umfassenden Aufzählung sämtlicher Mitarbeiter der "Lost"-Crew und - wie sollte es anders sein - einer Werbung für die erste komplette "Lost"-Staffel.
Mark Cotta Vaz vermittelt Insider-Wissen, das den Fan noch näher an die "Lost"-Welt heranbringt, aber gleichzeitig so manche Illusion zerstört - und auf einen Hinweis auf die Auflösung der Rätsel und Mysterien wartet der Leser vergeblich.
Wo die sprachliche Gestaltung etwas zu wünschen übrig lässt, überzeugt der Rest der "Lost Chronik" voll und ganz. Fans können ohne Bedenken zugreifen, denn der Blick hinter die Kulissen ist ein sehr genauer, und so lernt man die Schauspieler von ihrer privaten Seite kennen und kann für sich die "Lost"-Welt in die Realität einbetten.