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 Licht und Belichtung in der Fotografie


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Seit Digitalkameras das Fotografieren einfacher und auch preiswerter gemacht haben, häufen sich auch ein wenig die Ratgeber, wie man denn aus Licht und Motiven gute Bilder machen kann. Das vorliegende Büchlein aus dem dpunkt.verlag hebt sich allerdings ein wenig aus dem Allerlei heraus. Reinhard Merz hat alles um das Thema Licht gebaut, schafft aber trotzdem eine Einführung in die Fotografie, die Anfänger da abholt, wo sie stehen.

120 Seiten in sieben Kapiteln, so richtig lang ist das Buch nicht, aber wenn man viele Informationen auf wenige Seiten bekommt, ist das ja nicht unbedingt nachteilig. Es beginnt mit "Eigenschaften des Lichtes", und diesen Kapiteltitel nimmt Merz sehr ernst, geht auch auf die physikalischen Details ein, die man in der Praxis vielleicht nicht braucht, die aber als Hintergrundswissen nicht so schlecht sind.

"Licht messen" klingt programmatisch, ist auch so. Auch wenn manche erfahrene Fotografen das Licht schon mit dem bloßen Auge recht gut einschätzen können, Lichtmessung per Handmesser oder über die Kameraautomatiken ist ein Muss. Daher ist auch hier der Hintergrund, die Frage, wie das passiert, durchaus von Interesse.

Im Kapitel "Kontrast und Belichtung" wird, wie des Öfteren in diesem Buch, genau zwischen Digitalkamera und Analogkamera unterschieden. Jetzt mag die Arbeit mit Analogkameras ein wenig altmodisch wirken, die Ratschläge dafür mögen auch ein bisschen konservativ sein, aber es ist ja durchaus so, dass zumindest in Sparten die chemiebasierte Fotografie immer noch wichtig ist.

Weiter geht es mit "Licht ‚on Location’", und hier ist die ganz große Stärke des Buches, denn Reinhard Merz nimmt so ziemlich jedes mögliche Licht genau unter die Lupe, beschreibt Wirkungen und gibt Ratschläge, wie man damit umgeht.

Um "Studiolicht" genau zu erklären, bräuchte es sicherlich ein eigenes Buch, das dazugehörige Kapitel in diesem Buch gibt aber einen guten Überblick und auch Tipps, wie man sich noch tiefer ins Thema einarbeiten kann.

Die letzten beiden Kapitel - "Belichtung und Farbe korrigieren" und "Licht und Schatten neu gestalten" - gehen ins Nachbearbeitungsdetail, allerdings ganz auf die digitale Bildverarbeitung bezogen. Hier geht es um RAW-Dateien - also Bilder, die noch nicht die Verarbeitungsroutinen der Kamera durchlaufen haben - und ihre Verarbeitung, um die kleinen und großen Manipulationen, mit denen man aus guten Fotos sehr gute machen kann.

120 Seiten und ein Preis von 24 Euro, das scheint erst mal sehr viel zu sein, zumal das Buch auch kein Großformat, sondern nur etwas größer als normale gebundene Bücher ist. Aber es ist durchaus nicht viel zu teuer, denn hier ist ein gut verständliches Fotobuch, das bewusst macht, wie wichtig das Licht ist, das ja eigentlich auch die Grundlage für alle Fotografie ist - wie das Wort ja auch sagt. Es ist nicht so viel Wert auf beeindruckende Fotobeispiele gelegt worden, dafür aber auf inhaltliche Substanz. Hier gibt es nur wenige Allgemeinplätze. Andererseits ist dieses Buch nichts für Knipser, sondern nur für Menschen, die sich ernsthaft mit Fotografie auseinandersetzen wollen. Für die ist es aber dann auch wirklich empfehlenswert.

Holger Hennig



Hardcover | Erschienen: 01. September 2006 | ISBN: 3898644170 | Preis: 24 Euro | 126 Seiten | Sprache: Deutsch

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