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Momentan sind viele Studiengänge, die mit Medien zu tun haben, stark überlaufen. Auch die Universität zu Lübeck bietet den Studiengang Informatik mit Schwerpunkt Medieninformatik an. Der Leiter des Instituts für multimediale Systeme, Michael Herczeg, ist Herausgeber der Buchreihe "Interaktive Medien" beim Oldenbourg Verlag. Das vorliegende Buch "Einführung in die Medieninformatik" hat er selbst geschrieben und dient unter anderem als begleitendes Werk zu seiner Vorlesung für Erstsemester, welche den gleichen Titel wie das Buch trägt. Doch möchte er mit diesem Werk auch Studenten und Professoren anderer Universitäten ein Buch an die Hand geben, um die Medieninformatik besser verstehen und beschreiben zu können.
In seinem Buch gibt der Autor Michael Herczeg einen Überblick über verschiedene Medienbegriffe und Medientheorien. In erster Linie hat es ihm Marshall McLuhan dabei angetan, der vor ungefähr vierzig Jahren mit einem Lächeln abgetan wurde, da er das Zeitalter des Buchdrucks (The Gutenberg Galaxy) als beendet bezeichnet und für die Zukunft die Welt der digitalen Medien vorausgesagt hat. Heutzutage kann man den Worten McLuhans immer wieder zustimmen. Neben den unterschiedlichen Medienbegriffen und Medientheorien geht der Autor auch auf die Meilensteine der Medienentwicklung ein. Dabei beginnt er in der technischen Steinzeit und hört ungefähr bei der Entwicklung von UMTS auf.
Ein besonderes Augenmerk legt der Autor auch auf interaktive Medien, da diese in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung zugewiesen bekommen haben. Dabei geht er unter anderem auf die Entwicklung von grafischen Benutzeroberflächen (GUIs) und Desktop-Systemen ein. Im weiteren Verlauf des Buches geht der Autor nicht nur auf Praxisbeispiele wie E-Learning oder E-Business ein, sondern behandelt auch Themen wie die Verantwortung von Informatikern für die Zukunft, so dass der Leser anfangen sollte, über seine Arbeit nachzudenken, bevor er sie macht.
Der erste Eindruck des Buches ist für die meisten Studenten ein Aufatmen, da es ungefähr ein Semester kompakt auf knapp 300 Seiten gebracht hat. Doch bereits bei der Einführung wird sich das gute Gefühl schnell verabschieden. Man merkt rasch, dass der Autor nicht nur eine sehr ausgeprägte Neigung zu McLuhan hat, sondern auch versucht, die Sachen so komplex, kurz und fachlich perfekt ausgedrückt zu formulieren wie möglich. Leider leidet das Verständnis des Lesers oftmals darunter, da die Sätze oftmals sehr kompliziert gebaut sind und mit vielen Fachbegriffen versehen wurden, so dass man oftmals selbst als Student mit einem Fachwörterbuch nachschlagen muss.
Dadurch, dass das komplette Buch wie eine Ausarbeitung geschrieben ist, kommt es darüber hinaus noch dazu, dass es keineswegs interessant zu lesen ist, sondern man sich gelangweilt durchquälen muss, wenn man es vorgesetzt bekommt. Auch wenn es sich bei diesem Buch um ein Fachbuch handelt, welches in erster Linie für Studenten und Interessierte gedacht ist, kann man sich als Autor dennoch die Mühe machen und das Buch in einem angenehmen und interessanten Stil schreiben, um das Thema etwas aufzulockern und das Buch samt dem Thema interessanter für den Leser zu machen.
Einige Abbildungen verdeutlichen den Text und allgemein kann man sagen, dass der Text sehr informativ ist, man sich dieses Buch dennoch nur kaufen sollte, wenn man es wirklich für das Studium benötigt, da man als Nicht-Informatiker wahrscheinlich noch nicht mal die Einleitung versteht. Auch ziehen die meisten Studenten Bücher vor, die sie ohne Fach-Wörterbuch daneben lesen können. Dazu kommt, dass es in diesem Buch eigentlich immer wieder von den Anfängen einer Entwicklung bis zum heutigen Stand geht und der Autor einem dadurch die Lust an der Medieninformatik doch leicht verdirbt mit dieser Einführung, auch wenn die Medieninformatik normalerweise ein spannendes Thema sein kann.