Nachdem 2003 "Chakushin ari", auf dem deutschen Markt unter "The Call" bekannt, ein netter Erfolg für Gruselspezialist Takashi Miike gewesen ist, erschien die Fortsetzung unter dem wenig originellen Namen "Chakushin ari 2" 2005 in Japan und wurde im Januar 2007 nun in Deutschland als "The Call 2" veröffentlicht, sowohl als Einzel-DVD wie auch als Special Edition. Allerdings führte nicht mehr Miike Regie, sondern der noch wenig bekannte Renpei Tsukamoto.

Vor etwa einem Jahr geschahen mehrere bizarre Morde in Japan, und jedem davon ging ein Anruf auf dem Handy des Opfers voraus; in den Mündern der Toten fand man ein rotes Bonbon.
Alles schien ausgestanden, doch jetzt ist es wieder soweit. Die junge Kyoko gerät in einen Albtraum, denn jemand - oder etwas - ruft ihre Freunde an, nur um sie dann kurz darauf bestialisch zu ermorden. Ein Polizist, die Journalistin Takako und Kyokos Freund Naoto stehen ihr zur Seite, um dem dunklen Geheimnis auf die Spur zu kommen, das die seltsamen Morde verursacht.
Schließlich taucht bei ihren Nachforschungen ein Name auf: Mimiko. Geboren aus Hass und Schmerz musste das Mädchen vor seinem Tod Verachtung und Grausamkeit erfahren. Kyoko, Naoto und Takako begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um die Gründe für die Morde zu erfahren - und um Kyoko zu retten, denn mittlerweile hat auch sie einen der todbringenden Anrufe erhalten. Auch auf Takakos Schultern lastet eine Schuld aus der Vergangenheit, die getilgt werden muss ...

Zugegeben, die Szenen sind effektvoll inszeniert, so dass der Zuschauer zwischen Spannung und Grusel hin und her gerissen wird. Vor allem die spannenden Szenen, wenn Mimiko auftaucht, lassen einen nicht selten zusammenzucken, denn das Zusammenspiel zwischen Musik, Kamera und Schnitt ist gelungen.
Auch zugegeben, es ist nicht leicht, dem Zuschauer immer wieder Neues zu bieten. Viele Szenarien sind durch eine Überzahl an einander ähnlichen Filmen ausgereizt und können kaum mehr überraschen.
So verhält es sich mit "The Call 2". Die Geschichte der armen Seele, die durch ihre Umwelt und die Qualen, die sie erleiden musste, böse und rachsüchtig wird und jedem den Tod wünscht, ist mittlerweile ein alter Hut, vor allem, wenn man bedenkt, dass diese Filme zumeist aus Japan stammen - Beispiele sind "Ring", "The Grudge" und "Dark Water", zufälligerweise allesamt von Hollywood kopiert und als Remakes auf den Markt geworfen. Wird "The Call", beziehungsweise der Nachfolger, dieselbe "Ehre" erfahren?
Durch die Einbindung von Handys kommt der Anflug von Gesellschaftskritik auf. Die Ausrichtung des Lebens auf das mobile Telefonieren immer und überall wird in einer Szene thematisiert - ob die Kritik allerdings beabsichtigt war oder sich nur aus dem Kontext ergibt, soll der Zuschauer selbst entscheiden.
Gegen Ende wird der Film konfus und wirft immer mehr Fragen auf, als dass er Antworten liefert. So wird das Paukenschlag-Finale eher verwirrend, als dass es zu fesseln vermag, und so wird der durch die bekannte Story schon mäßige Eindruck noch mehr geschwächt.

Auf dem Gebiet des Gruselhorrors mit dem Thema Geister bietet "The Call 2" ebenso wenig Neues wie sein Vorgänger. Die Inszenierung ist gelungen, Spannung bietet der Film durchaus. Allerdings krankt er an einer größtenteils vorhersehbaren Story, abgesehen von dem verworrenen Finale, und an bereits bekannten Versatzstücken. Da gibt es Besseres.

Bild- und Tonqualität sowie Extras können nicht beurteilt werden, da es sich um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.