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Rogoland. Ein Land der Krieger, und wie fast jeder andere Junge wünscht sich Eyvind nichts sehnlicher, als endlich von seinem großen Bruder Eirik mitgenommen zu werden und auch ein Wolfskrieger zu sein, denn diese bilden die Elite unter den Kriegern.
Doch mit seinen zwölf Jahren ist Eyvind natürlich noch viel zu jung, um ein Wolfskrieger zu werden, schließlich führen diese ein gefährliches Leben und die meisten sterben jung für ihren Gott Thor.
Statt also mit seinem großen Bruder in die Schlacht zu ziehen, bekommt Eyvind den blassen Rotschopf Somerled - den Bruder von Ulf, einem Verwandten des Jarls Magnus unter dem sein Bruder Erik dient - in seine Obhut und soll einen "Mann" aus ihm machen.
Es ist eine merkwürdige Freundschaft, die Eyvind und Somerled verbindet, doch geht sie so tief, dass Somerled, bevor er Hammersby verlassen muss, einen Bluteid, eine Blutsbruderschaft mit Eyvind schmiedet.
So kommt es auch, dass Eyvind, mittlerweile ein geachteter Wolfskrieger, sich für Somerled einsetzt, als dessen Bruder Ulf eine Expedition zu einer fernen Insel starten will, auf der er sich niederlassen will.
Mit Eyvind und Somerled im Gepäck geht es dann auf große Fahrt an die ungewisse Küste eines Landes, wo aus einem König ein Bettler werden kann und aus einem Leibeigenen ein Herr. Was bringt dieses Ufer für Eyvind und Somerled? Und was noch viel wichtiger ist, was bringen die ankommenden Wikinger dem friedlichen Volk, das diese Insel bevölkert?
"Die Priesterin der Insel" ist der Auftakt zu einer neuen Reihe von Juliet Marillier. Gelandet an den fremden Ufern zeigt sich das wahre Wesen der Menschen und was in ihnen steckt.
Gepaart mit Liebe, Intrigen, Verrat und Mut ergibt sich daraus eine Geschichte mit vielen Tiefs und Hochs die die Spannung maßgeblich beeinflussen und damit diesen historischen Roman interessant machen.
Natürlich muss man hier anmerken, dass "Die Priesterin der Insel" mehr ein typischer Frauen-Roman ist, da im Vordergrund doch die wahre Liebe steht, die alle Schranken überwindet. Aber er ist stellenweise auch sehr blutig. Juliet Marillier beweist auch in diesem Buch ein Fingerspitzengefühl für Gefühle und gibt dem Buch so eine ganz eigene Tiefe an Emotionen.
Das Titelbild zeigt in seiner die Priesterin der Insel, eine Frau die das Buch entscheiden prägt. Umgeben ist sie von einer Szene, die die Ankunft der Wikinger auf der neuen Insel zeigt - alles sehr passend und einstimmend auf die eigentliche Handlung, auch wenn das Bild schon selber seine eigene Geschichte erzählt.
Die "Die Priesterin der Insel" ist gemessen an Juliet Marilliers anderen Werken nichts besonderes, aber auch nicht schlechter als ihre vorhergegangenen Romane. Wer Juliet Marillier wegen ihres Schreibstils mag, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen, und wer sie noch nicht kennt, kann durchaus in ihren Bann gezogen werden. Gut gemacht.