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Eigentlich ging es nur um ein ganz normales Experiment, ein Atom wird auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, doch damit reißt eine Dimension ein und die Siqqusim, vor Äonen vom Schöpfer verbannt, sind wieder frei, und sie sind ganz schön sauer. Das zweite Buch aus dem Otherworld-Verlag ist Horror, ist Zombiesplatter und Endzeitvision.
Jim Thurmond sitzt seit Tagen im kleinen selbstgebauten Bunker, denn draußen sind seine Nachbarn und seine Frau unterwegs und wollen ihn fressen. Seit gar nicht langer Zeit stehen Tote einfach wieder auf und gieren nach lebendigem Fleisch, gieren nach Mord, um ihre Armee zu vergrößern. Als ein letzter Anruf bei Jim ankommt, eine Mailboxnachricht von seinem kleinen Sohn Danny, hat er vom Versteckspiel genug. Er muss fünf Staaten durchqueren, sich nah an New York heranwagen, um zu Danny zu kommen, aber das will er versuchen. Unterwegs findet er im alten schwarzen Pfarrer Martin einen Freund, gemeinsam ziehen sie durch die Reihen der Untoten, finden hier und da Überlebende. Unter anderem lernen sie Professor Baker kennen, der für das unheilvolle Experiment verantwortlich war. Außerdem geraten sie in die Gefangenschaft von wildgewordenen Militärs, die Zivilisten als Sklaven und Vieh halten. Dort treffen sie auch auf Frankie, eine ehemalige Hure, die auf die harte Tour vom Heroin clean wurde. Nach einer Schlacht der Militärs gegen eine wahre Zombiearmee können sie sich befreien und gehen weiter auf die Reise nach New Jersey, immer weiter, um Danny zu retten.
Das Reich der Siqqusim sind eigentlich zwei Romane - "Auferstehung" und "Stadt der Toten". Allerdings hängen sie so dicht zusammen - sogar mit Cliffhanger - dass die Entscheidung, sie gemeinsam in einem Band zu veröffentlichen, nur zu begrüßen ist. Brian Keene hat jede Menge aus dem eigentlich doch so sehr abgegriffenen Zombiethema herausgeholt. Da ist genug Splatter für drei Romane, da ist jede Menge Spannung drin und dann kommt ein Element hinzu, das man vielleicht gar nicht an dieser Stelle erwarten würde: Humor. Speziell die von Dämonen besetzten lebenden Toten haben einen bösartigen Humor, der richtig Spaß macht. Die Siqqusim sind immer boshaft und grausam, haben aber eben auch immer einen passenden Spruch auf den verwesenden Lippen.
Wer einen starken Magen hat, sich Gerüche und Bilder nicht zu sehr vorstellt, der kann mit diesem Buch sehr viel Spaß haben. Wer allerdings in diesem Bereich keine (Selbst-)Ironie mag, der sollte sich in wenig zurückhalten. Die Aufmachung ist wiederum - wie beim ersten Buch aus dem jungen Otherland-Verlag - sehr gelungen. Cover mit Prägeeffekten, Lesebändchen, da ist dann auch der Preis von knapp 25 Euro durchaus angebracht. Alles in allem ein gutes Paket.