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Halloween Town geht ein rauschendes Fest zu Ende. Wieder einmal hat Jack Skellington eine grandiose Show geboten und alle Bürger der Stadt sind voll des Lobes über seine schrecklichen, grausamen und lustigen Einfälle. Sally hat extra ihren Schöpfer, Dr. Finkelstein vergiftet, um dem Finale beiwohnen zu können. Sie liebt dieses große, schlanke Skelett über alles.
Doch Jack wandert betrübt in den nahen Wald. Er ist zutiefst deprimiert. Irgendwie läuft Halloween jedes Jahr gleich ab, nichts ist wirklich innovativ, nichts macht ihm mehr Spaß. Verwundert bleibt er stehen, in diesem Teil des Waldes war er noch nie. Ihm gegenüber sieht er vier Bäume, die seltsame Türen haben. Sie sind geformt wie ein Weihnachtsbaum, ein Herz, ein Kleeblatt und ein Osterei. Jack tritt durch die Weihnachtsbaum-Tür und findet sich in einer anderen Welt wieder. Es ist das Weihnachtsland und Nikolaus ist der Herr dieses traumhaft schönen, schneebedeckten Gebietes. Jack ist glücklich. Dieses Land, dieses Gefühl hat ihm gefehlt, hier wird seine Sehnsucht gestillt. Er beschließt, in
Halloween Town ein ganz anderes, überraschendes, großartiges Fest zu feiern, und er, Jack Skellington, will der Weihnachtmann sein. Nur Sally ist entsetzt, ahnt Schlimmes und versucht Jack zu warnen. Doch niemand will auf sie hören.
"Nightmare before Christmas", der 1993 in den USA veröffentlichte und in Deutschland am 8.12.1994 uraufgeführte Film von Tim Burton, ist absoluter Kult. Das schwungvolle Musical, mit Plastilin-Puppen in Stop-Motion-Technik gedreht, ist ein furioser Parforceritt durch Mythen und Alpträume, spielt gekonnt mit dem Schrecken und variiert das Thema Weihnachten auf das Köstlichste.
2005 transportierte Jun Asuka diesen Film in ein völlig anderes Medium. Er setzte die Geschichte als Manga um. Die Bilder scheinen unverändert aus dem Film entnommen zu sein, Innovation oder Eigenkreationen gibt es nicht. Auch der Text entspricht nahezu komplett dem des Films, die minimalen Änderungen fallen nicht auf.
Zwei Dinge jedoch fehlen diesem abgemalten Film: die Musik und die Farbe. Bleibt die Frage, welche Berechtigung, welchen Sinn und welchen Zweck dieser Manga erfüllen soll. Kein Bild, keine Szene, kein einziges Detail ist neu, nichts ist hinzu gekommen. Kenner und Fans des Films werden enttäuscht sein über diese Print-Edition des Meisterwerks.
Doch wer den Film nicht kennt oder wer die köstlichen Gestalten dieses "Märchens" eingehend betrachten will, wer lesen will und ohne Musik und bewegtes Bild auskommen möchte, dem sei diese höchst amüsante Story, die schwungvolle und spannende Handlung empfohlen. Die Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind sehr akkurat gezeichnet und gekonnt wird die zwischen den einzelnen Bildern ablaufende Geschichte angedeutet und vermittelt.
Doch eine Tatsache bleibt bestehen: Diesem Manga fehlt die Genialität der Vorlage und jeglicher Mut, eine Version anzubieten, welche die dem Medium innewohnenden Stärken nutzt.