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Fast jeder Haushalt verfügt mittlerweile über mindestens eine Digitalkamera und im Idealfall auch über einen, der damit umgehen kann. Doch nur fotografieren zu können bedeutet nicht automatisch, dass die Bilder auch gelungen sind und einem künstlerischen Anspruch genügen. Für Leute, die gern und gut fotografieren, ihren Bildern aber gerne mit Hilfe von digitaler Bildbearbeitung den letzten Schliff geben möchten, eignet sich das vorliegende Buch.
Das Buch beginnt mit einer Einleitung, in der das Autorenduo erklärt, wie man die Bildqualität schon beim Fotografieren optimieren kann. Hier werden Tipps gegeben, wie man die Fähigkeiten einer Digitalkamera ausnutzen kann, um zum Beispiel die Belichtung, den Weißabgleich und die Farbqualität an die herrschende Situation anzupassen. Außerdem gibt die Einleitung einen kleinen Vergleich zwischen PC und Macintosh und erläutert ihre Vor- und Nachteile bei der Bildbearbeitung. Auch die Rechnergrundausstattung, die man zur Verfügung haben sollte, wird besprochen.
So, nun hat man die Bilder auf den Rechner geladen - auch wie das vor sich geht, ist im Buch besprochen -, und nun? Nicht jeder hat das Programm Photoshop auf dem Rechner, doch auf dieses ist das Buch zugeschnitten. Aber auch Benutzer anderer Programme können die jeweiligen Funktionen meist schnell finden, heißen sie doch meistens ähnlich. Hier wird dem Leser erklärt, wie man zunächst einmal das richtige Dateiformat für die Bilder wählt. Hat man die Anfangsschwierigkeiten gemeistert, kann man auch schon fast mit dem Nachbearbeiten loslegen. Zunächst geht es hierbei um kleinere Manipulationen, die nur die Qualität der Bilder verbessern, also zum Beispiel Schärfen, Farbkorrekturen oder Ausbesserungen am eigentlichen Motiv. Auch die einzelnen Auswahlwerkzeuge werden erläutert.
Sobald man diese Hürde gemeistert hat, wird es wieder etwas theoretischer: Im nächsten Kapitel wird der Unterschied zwischen den verschiedenen Farbmodi erläutert, welcher Hobbyfotograf weiß schon auf Anhieb, was der Unterschied zwischen RGB-, Lab-, CMYK-Farbmodus und ähnlich interessanten Sachen ist?
Eine beliebte Dateisorte bei Fotografen ist das Raw-Format, bietet dieses doch eine äußerst hohe Bildqualität. Natürlich fehlt auch ein ausführliches Kapitel über diese Dateien nicht.
Wenn man sich mit Photoshop nicht so recht anfreunden kann oder einmal eine Alternative kennen lernen möchte, sollte sich das folgende Kapitel besonders ausführlich durchlesen. Hier werden Apple Aperture und Adobe Lightroom vorgestellt, beides ziemlich neue Werkzeuge.
Nach diesem Abstecher geht es zurück zu Photoshop und es wird erklärt, wie man hier mit verschiedenen Ebenen arbeitet, was für die fortgeschrittenere Bildbearbeitung unbedingt notwendig ist.
Weitere Kapitel sind "Basis Workflow" "Fortgeschrittene Workflow-Techniken", "Schwarzweißbilder aus Farbfotos", "Bearbeitungsbeispiele", "Nützliche Photoshop-Plug-Ins", "Drucken und Publizieren" und, ganz wichtig, "Datensicherung und Bildverwaltung".
Ein umfangreiches Glossar rundet das Kapitelangebot ab, hier findet man sowohl Buchempfehlungen als auch eine Liste der verwendeten Programme und Links zu Hilfen im Internet.
Das Buch richtet sich, wie auch auf der Buchrückseite betont, nicht an jeden, der hin und wieder gerne mit einer Digitalkamera herumspielt, sondern an Berufsfotografen, ambitionierte Amateurfotografen, Druckvorstufenprofis oder sogar an Design-Studenten. Trotz dieses hohen Anspruchs an den Leser ist es leicht, dem Buch zu folgen. Jeder neue Arbeitsschritt wird erklärt und anhand vieler Bildbeispiele gezeigt. Auch Begriffe, die wie selbstverständlich im Text auftauchen, werden zumeist am Rand der Seite nochmals erklärt. Einige der Themen, die im Buch nur angeschnitten werden, um sich nicht in Einzelheiten zu verlieren, werden auf der Internetseite der Autoren in eigenen Artikeln weiter erläutert, so dass der interessierte Leser sich jederzeit kostenlos weiter informieren kann. Zwar sind die meisten dieser Artikel in Englisch gehalten, doch auch dies sollte kein allzu großes Problem darstellen.
Besonders die vielen Bilder fallen am Buch positiv auf. Zwar sollte dies bei einem Buch über Fotografie selbstverständlich sein, doch ist es nicht normal, dass wirklich jeder Arbeitsschritt bildlich festgehalten ist. Dies erleichtert das Nachmachen erheblich, hat man doch einen Anhaltspunkt, wie die einzelnen Zwischenprodukte aussehen sollen. Hin und wieder findet sich auch mal ein einzelnes Bild, das darauf aufmerksam macht, wie man dieses oder jenes Werkzeug einsetzen kann, um interessante Effekte zu erhalten. Auch Screenshots aus dem verwendeten Programm oder Bilder vom Menü einer Digitalkamera machen es leichter, den Beschreibungen des Textes zu folgen.
Wenn man sich dieses Buch ernsthaft zu Herzen nimmt und gewissenhaft durcharbeitet, dann, so sagen die Autoren, erhält man am Ende sogar ausstellungsreife Bilder. Allein diese Aussage verdeutlicht nochmals, dass das Buch nicht für Fotografen geeignet ist, die nur ihre Urlaubsfotos verschönern wollen. Dazu hat dieses Buch doch einen zu hohen theoretischen Anspruch an den Leser. Doch es lohnt sich durchaus, den Anleitungen bis zum Schluss zu den fortgeschrittenen Techniken zu folgen.