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 Detektiv Conan, Band 43: Detektiv Conan Band 43


Cover
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Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die "Detective Boys", Conan Edogawa, Ayumi Yoshida, Mitsuhiko Tsuburaya, Genta Kojima und Ai Haibara, sind auf dem Nachhauseweg, als Ayumi von einem Unbekannten angerempelt wird. Wenig später klärt die Polizei sie über diesen Mann auf. Es handelt sich zweifellos um einen flüchtigen Serienmörder und auf Ayumis Handfläche ist ein Abdruck zurückgeblieben, der einer Schlange oder der Zahl Fünf ähnelt. Conan hat schließlich die entscheidende Idee, wie man dem Mörder auf die Spur kommen kann. Aber lässt sich auch beweisen, dass er der gesuchte Serienmörder ist?
Conan und Kogoro Mori sind im "Cafe Poirot", als ihnen Azusa, die Freundin von Sonoko und Ran, eine seltsame Geschichte erzählt. Sie hat ein Handy gefunden, das mehrmals klingelte. Wenn sie aber abhob, beschimpfte sie der Gesprächspartner jeweils wütend, verlangte das Handy und legte dann plötzlich wieder auf. Sie bittet Kogoro herauszufinden, wem das Handy gehört, und beschreibt ihm den Mann, der es ihrer Meinung nach verloren hat. Da betritt die Streifenpolizistin Yumi, eine Kollegin von Kogoros Freund Takagi, das Lokal und fragt just nach diesem Mann. Er sei bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und sie untersuche, wo der Mann sich zuletzt aufgehalten habe. Wie aber kann man mit den seltsamen Nummern, die im Handy gespeichert sind, herausfinden, wer der Mann war und wer versucht hat, ihn zu erreichen?
Im dritten Fall besuchen Kazuha und Heiji, der "Meisterdetektiv des Ostens", Ran, Kogoro Mori und Conan. Sie laden die Moris zu sich nach Osaka ein, doch es entbrennt zwischen Kazuha und Heiji ein heftiger Streit, ob ein Theaterbesuch oder ein Baseball-Spiel im nahen Stadion ansteht. Sie beschließen einen "Krimiwettstreit". Conan und Heji treten gegen Kogoro, Ran und Kazuha an. Sie suchen einen Tatort auf, der Hauptkommissar Megure Sorgen macht. Ein Firmenchef wurde gefesselt, beraubt und erschlagen, die vier Angestellten scheinen ein Alibi zu haben und keine Spur führt zum Täter. Doch Conan und Heiji entwickeln schnell eine Theorie, zögern aber, sie darzulegen, denn Kazuha scheint sehr traurig darüber zu sein, dass der Theaterbesuch in weite Ferne rückt. Da beschließt Conan, den Mädchen zu helfen. Nur wie bringt er Kazuha dazu, die Lösung zu erraten?

Im nunmehr dreiundvierzigsten Band der Detektivgeschichten rund um den Grundschüler Conan Edogawa, der in Wirklichkeit der Oberschülerdetektiv Shinichi ist, durch ein Gift aber schrumpfte, konzentriert sich Gosho Aoyama auf drei einfache Kriminalgeschichten.
Drei sehr unterschiedliche Fälle vereint er in diesem Manga. Zunächst konstruiert er einen Plot, der im Kern darauf hinausläuft, dass drei Verdächtige zur Wahl stehen und durch richtige Kombination spärlicher Hinweise der Täter herauszufinden ist. Zeichentechnisch brillant, sind die Hinweise, die Verdächtigen und die ermittelnden Kinder sehr gelungen kombiniert, der zugrunde liegende Vorgang aber ist unsinnig und schwach begründet. Ein Serientäter, der solche Dummheiten begeht und sich so auffällig dämlich benimmt, wird wohl nicht viele Morde begehen können, ehe man ihn schnappt.
Der zweite Fall ist geradezu unfassbar kompliziert. Die gesamte Anordnung ist unverständlich, unlogisch und wirkt wie "an den Haaren herbeigezogen". Weder die Ermittler noch der Handlungsort können überzeugen, die Auflösung ist widersinnig und grenzt an Schwachsinn. Nein, die ersten beiden Fälle sind für Fans eine Riesenenttäuschung. Leser, die Conan, seinen Ermittlungsstil und die Art des Spannungsaufbaus Aoyamas nicht kennen, werden entsetzt zurückweichen und diese Manga-Serie wohl nie wieder in die Hand nehmen. Das ist umso unverständlicher, als dass der Autor in fast einhundert Fällen zuvor bewiesen hat, dass ihm Täterprofil, Moral und stimmige Fallkonstruktion wichtig sind und er sie perfekt zu beherrschen weiß.
Bleibt der dritte Fall in diesem Band. Hier ist die Rahmenhandlung überaus komisch und herrlich abgedreht. Für die Kenner der komplexen Familienverhältnisse und Freundschaftsbeziehungen dieser Endlosserie ist es ein Genuss, diesem Fall zu folgen und die vielen Anspielungen zu goutieren. Diesen Fall muss man, gehört man zu dem Kreis der "Eingeweihten und Dauerleser", gelesen haben. Zwar ist die Lösung etwas überzogen und arg kompliziert, aber Heiji und Conan in diesem Finale zu erleben, sollte man sich nicht entgehen lassen. Da der vierte Fall nur angerissen wird und in Band vierundvierzig seine Fortsetzung findet, kann er hier nicht betrachtet werden.

Fazit: Die beiden ersten Kriminalgeschichten in diesem dreiundvierzigsten Band sind so schlecht, dass man sich fast die Serie abgewöhnen könnte. Doch dann folgt der dritte Fall und zumindest die "Hardcore-Fans" dieses Ausnahmezeichners sind versöhnt. Gelegenheitsleser jedoch sollten diesen Band meiden, er führt zu heftigen Abwehrreaktionen und folgender Enthaltsamkeit - und das hat diese Serie nicht verdient.

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 01. April 2006 | ISBN: 9783770463695 | Originaltitel: Meitantei Conan, Vol. 43 | Preis: 5 Euro | 192 Seiten | Sprache: Deutsch

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