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 Alles im Kasten


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Humor
Spannung


Nathalie Sand ist vierzehn Jahre alt und Klassensprecherin in ihrer Klasse. Da sich die Klasse aktiv für die Umwelt einsetzte, wurde sie zu einer Sendung von "Auf den Punkt" eingeladen. Nathalie hatte die Aufgabe, von ihrem Klassenprojekt zu berichten. Im Studio interessiert sich Nathalie allerdings weniger für die Dinge, die auf der Bühne geschehen, als vielmehr für die Sachen hinter der Kamera.

Auf dem Rückweg muss Nathalie an ihre Tante Franziska denken, welche sie nur von alten Fotos kennt. Franziska muss früher ein gutes Verhältnis zu der einjährigen Nathalie gehabt haben, allerdings kann sich Nathalie daran natürlich nicht mehr erinnern. Das Einzige, was Nathalie weiß ist, dass ihre Tante beim Fernsehen arbeitet und sie den Namen Franziska in ihrer Familie nicht in den Mund nehmen darf. Sie weiß nicht, was ihre Tante Schlimmes gemacht haben soll, doch wird sie seit dreizehn Jahren totgeschwiegen und gemieden.

An dem Morgen nach dem spannenden Fernsehauftritt wacht Nathalie davon auf, dass ihr Vater mit Brötchen nach Hause kommt. Das bedeutet in ihrer Familie, dass bereits vor der Schule etwas Wichtiges besprochen werden musste. Ihre Eltern eröffnen ihr, dass ihr Vater über die Sommerferien auf Dienstreise sein werde und ihre Mutter in Kur am Toten Meer. Nathalie soll die Ferien bei ihren Großeltern im Nachbarort verbringen, woraufhin Nathalie ausrastet, da sie viel zu alt für Ferien im Nachbarort sei.

Sie schlägt vor, zu Franziska zu fahren und dort ihre Ferien zu verbringen, doch ihre Mutter ist streng dagegen. Ihr Vater lenkt jedoch ein und hält es für eine gute Idee. Mit Hilfe der Großeltern nimmt Nathalie Kontakt zu Franziska auf und auf mysteriöse Art und Weise schafft es Nathalies Klassenlehrer ihre Mutter von diesen Ferien zu überzeugen, so dass sich Nathalie in den Sommerferien auf den Weg nach Stuttgart zum Südfernsehen macht, wo ihre Tante arbeitet. Wie wird die Arbeit hinter der Kamera sein? Warum wurde ihre Tante so lange gemieden? Und was hat ihr Klassenlehrer mit Franziska zu tun?

Die Autorin Susanne Sterzenbach hat es in ihrem Buch "Alles im Kasten" geschafft, Jugendlichen das Leben hinter den Kulissen des Fernsehens näher zu bringen und gleichzeitig eine spannende und interessante Geschichte zu schreiben. Dabei halten sich die persönlichen Begebenheiten und die Situationen beim Fernsehen sehr gut die Waage und man verliert nicht die Lust am Lesen. Ganz im Gegenteil: Man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen bis man es fertig gelesen hat.

Einfallsreich sind die kleinen Anmerkungen, welche mit einer Kamera neben dem Text gekennzeichnet sind. So findet man beispielsweise am Ende des Buches eine Skizze des Regie-Raumes, indem sich Nathalie während einer Aufzeichnung befindet oder den Aufbau der Sendung. Durch diese und andere Details merkt man die liebevolle Kleinarbeit der Autorin. Sie hat mit dem Buch eine eigene Welt geschaffen und bringt diese dem Leser mit Witz, aber auch mit ernsten Gedanken näher.

Dass das Buch mittlerweile etwas älter ist -es stammt von 1996 - merkt man vor allem an der beschriebenen Technik, die doch etwas altertümlich in der heutigen Zeit wirkt. Aber das kann auch einmal interessant sein und vor allem ist es um einiges einfacher als die heute verwendete Technik, die wahrscheinlich Kinder eher abschrecken würde, da es ja nicht um eine Technikeinführung gehen soll, sondern um einen Roman.

Ein schönes Buch, welches zum Träumen einlädt und einen nicht mehr los lässt, bis man es durchgelesen hat. Jeder Jugendliche, der sich für Fernsehen interessiert, wird seinen Spaß mit diesem Buch haben.

Vera Schott



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2006 | FSK: 13 | ISBN: 9783770909926 | 175 Seiten | Sprache: Deutsch

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