Dieses Hörbuch stützt sich gleich auf zwei Dinge. Zunächst gab es natürlich den preisgekrönten Roman von Andreas Eschbach. Dieser wurde dann von Pro7 als Zweiteiler verfilmt, allerdings wurden hierbei viele Stellen verändert. Der amerikanische Hauptdarsteller ist im Zweiteiler etwa ein Deutscher und heißt nicht Stephen, sondern Steffen.
Interessant ist dies vor allem aus zwei Gründen: Zum einen prangt das Pro7-Logo auf dem Hörbuch, so dass man sich also fragt, um welche Version es sich handelt. Die Lösung: Es ist eine auf 410 Minuten gekürzte Lesung des Romans auf 6 CDs. Zum nächsten ist der Leser des Hörbuchs Matthias Koeberlin, den man nicht nur beispielsweise aus der Otherland-Produktion wieder erkennen könnte, sondern der im TV-Zweiteiler auch die Hauptrolle eben jenes Deutschen Steffen spielt.

Ein junger Archäologie-Student namens Stephen Foxx macht eine unglaubliche Entdeckung: Er findet ein etwa 2000 Jahre altes Skelett. So weit nicht allzu außergewöhnlich, aber bei dem Skelett findet sich nicht nur ein Brief, sondern auch die Anleitung zu einer Videokamera. Nach Analyse des Briefes stellt sich heraus, dass es sich bei dem Skelett um einen Zeitreisenden handeln muss, der mit seiner Videokamera in die Vergangenheit reiste und dort tatsächlich Jesus filmte! Zwar gibt es die Bedienungsanleitung der Kamera, doch die Kamera selbst fehlt. Umso brisanter, dass dieser Kameratyp erst in einigen Jahren auf den Markt kommen soll.
Doch natürlich hat nicht nur Stephen Interesse an dem Video des Zeitreisenden, sondern im Nu kämpfen auch die Inquisition, geldgierige Geschäftsmänner und Geheimdienste um den Fund.

Diese ganze Geschichte hat vor allem zwei besondere Merkmale: Sie ist absolut hanebüchen und absolut langweilig. Mir persönlich ist nicht klar, wie man mit einer Story, die derart weit hergeholt und durchweg offenkundiger Blödsinn ist, Preise gewinnen kann.
Das einzige Highlight der Geschichte ist wohl das Ende, das eine von mehreren Wenden im Verlauf bietet und eine Weisheit, auf die man auch ganz von allein kommen kann, die man aber trotzdem vielleicht gern serviert bekommt.

Matthias Koeberlin liest die gesamte Geschichte souverän vor. Es werden Unterschiede in der Betonung der einzelnen Charaktere deutlich und man kann seiner Erzählung gut folgen, obwohl dies durch den Inhalt selbst etwas schwer fällt, denn der wirkt wie bereits erwähnt in erster Linie einschläfernd.

Sehr angenehm sind auch die Tonuntermalungen, die dem Soundtrack des Zweiteilers entnommen sind. Diese sind wirklich sehr atmosphärisch und fügen sich sehr schön ins Setting ein. Teils bemühte man sich, mit ihnen eine besondere Spannung aufzubauen, was eher gezwungen wirkt und daher stört.

Fazit: Man muss an sehr seichter Unterhaltung Gefallen finden und nicht viel beim Hören nachdenken wollen, um Gefallen an diesem Hörbuch zu finden.