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Dieter Nuhr kennt man. Klar, der Typ aus dem Fernsehen, der - im Gegensatz zu vielen anderen seiner Zunft - streckenweise sogar richtig komisch ist. Man möchte ihn nur ungern in die Kabarett-Schublade stecken ... Doch das Wort "Comedy" hat mittlerweile einen sehr faden Beigeschmack.
Wenn der Herr Nuhr nicht gerade fürs Fernsehen produziert oder mit einem abendfüllenden Programm die Republik beglückt, geht er auf Reisen. Und wenn andere diese Reisen schon bezahlen, muss man auch ein wenig was tun - nicht nur faulenzen. Am Ende des Urlaubs hat man dann genug Material um ein Buch zu schreiben. "Einfach mal drauflos schreiben, wird schon irgendwie ...", wird sich der Dieter wohl gedacht haben.
So erfährt der Leser viel über Hinterwäldler und ihre Bestattungsriten, das menschliche Gehirn, Stoffwechselstörungen und über die merkwürdige Art des Denkens der einzig wahren Weltpolizei: den USA. Gelegentlich auch alles auf einer Seite, wenn schon nicht in einem Satz. Denn wenn dieses Buch eines hat, dann Unmengen von Schachtelsätzen. Das "klingt" dann auch sehr nach Dieter Nuhr, ist aber ungeheuer zäh und anstrengend zu lesen.
Doch was auf der Bühne zündet und ein Gagfeuerwerk sondergleichen wird, ist in Form von vielen putzigen, kleinen, aneinandergereihten Buchstaben eher ein Rohrkrepierer.
Dem Text fehlt es an Struktur, nicht an Inhalt. Dieter Nuhr schafft es einfach mal "draufloszuplappern". Man kann das Buch zur Hand nehmen, eine x-beliebige Seite aufschlagen, eine Minute lesen und kurz schmunzeln. Aber wehe man möchte das Buch von Anfang bis Ende durchlesen - ein hoffnungsloses Unterfangen. Nach kurzer Zeit kann man nur noch mit den Augen rollen. Schon wieder passt das Bild nicht zum Text, passt die Bildunterschrift nicht zum Bild oder fragt man sich einfach nur: "Hä?"
Die Bilder hat Herr Nuhr bei seinen Reisen selber aufgenommen. Dass es sich nicht um professionelle Fotos handelt, merkt man dann auch sehr schnell. Hin und wieder ist eins der Bilder zusammen mit der Bildunterschrift schon ganz witzig, meistens jedoch hat man das Gefühl in einem der schlechteren Urlaubsalben zu blättern.
Das Buch ist stabil gebunden und umfasst 192 Seiten. Das Cover schmückt das Konterfei von Dieter Nuhr höchst persönlich.
Fans von Dieter Nuhr werden mit diesem Buch vielleicht ihren Spaß haben, sofern sie gewillt sind sich auf die merkwürdige Satzstruktur und die häufigen Themenwechsel einzustellen. Wer eine Antwort auf die Titel gebende Frage nach intelligentem Leben erwartet, wird dieses Buch mit Sicherheit enttäuscht beiseite legen.