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 Gildenbrief, Band 49: Gildenbrief 49

Serie: Gildenbrief, Band 49
System: Midgard
Herausgeber: Alexander Huiskes
Verlag: Verlag für F&SF-Spiele

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Der Chefredakteur dieses Gildenbriefes, Alexander Huiskes, leitet ihn als Vorjubiläumsausgabe ein. Im Vorwort wird ein wenig über das geredet, was in dieser Ausgabe enthalten ist, er gibt aber auch ein wenig Einblick in das, was die Redakteure neben dem Schreiben des Gildenbriefes tun.

Lars Häusler hat einen zehn Seiten starken Artikel zu den Oceaniden beigesteuert. Dies ist eine Gruppe von Magiern, die auf einer stürmischen Insel leben und sich dem Element Wasser verschrieben haben. Ihre Geschichte und ihr Domizil, die Ea-Inseln, werden erläutert. Der Leser wird in einige Geheimnisse dieser Magier eingeweiht und erfährt etwas über die Art und Weise der Ausbildung in ihren Reihen. Letzteres wird ergänzt durch ein Lernschema für diese Charakterklasse. Es folgen Informationen zu den Waffen der Oceaniden, Besonderheiten dieser Charaktere und Beschreibungen ihrer Zauber. Somit hat man die nötigen Informationen, um selber einen dieser Meeresmagier spielen zu können oder sie als Spielleiter in ein Abenteuer einzubauen. Unterstützt wird dies durch eine kleine Karte, die die Ea-Inseln zeigt. Ein sehr schöner Artikel.

Die Rubrik Sangenkunst führt diesmal ein Lied mit dem Titel "Der Schiffer aus Alba" von Rainer Nagel auf, eine Umformung eines altenglischen Liedes. Sehr schön, um die albischen Barden mit etwas Liedgut auszurüsten.

Agin Suer führt uns dann nach Sirao, genauer gesagt in den Racudin, in Moravod. Er beschreibt Pflanzen und Kräuter dieses Zauberwaldes. Man findet nicht nur Namen der Gewächse, sondern auch Aussehen, Vorkommen, Zubereitung, Haltbarkeit, Wirkung, Nebenwirkung und Preis. Mit Hilfe dieses Artikels kann man endlich die Fertigkeit Kräuterkunde besser ausspielen. Für das Rollenspiel "Das Schwarze Auge" gab es solche Informationen schon länger und nun hat auch Midgard ein kleines botanisches Handbuch, welches auf vier Seiten elf Pflanzen vorstellt. Sehr schön! Das gibt dem Spielleiter einige gute Informationen an die Hand.

Die nächsten sechs Seiten bieten ein wenig Material rund um den Schamanismus. Der erste kurze Artikel von Gerd Hupperich handelt von dem Zauber Geisterlauf. Was erlaubt der Zauber zu tun und wie sieht seine Umsetzung aus, ist hier das Thema.
Der zweite Artikel stammt von Gerhard Scheitz und behandelt den Schamanismus auf Midgard. Er bietet Hintergrundmaterial zum Schamanismus, der doch eigentlich für einen westlichen Leser sehr fremd ist. Mit Götterglauben kann man in unseren Regionen etwas anfangen, aber das Konzept des Schamanismus ist sehr fremd. Dank dieses Artikels wird auf vier Seiten ein kleiner Einblick gegeben. Der Artikel ist zwar etwas pauschal, aber ein schöner Ideenlieferant und eine gute Basis, wenn man sich mit dem Thema noch nicht sonderlich gut auskennt.

Natürlich gibt es auch ein Abenteuer, diesmal von Marek Jäger. Es spielt in Alba und heißt "Orc-Spuren".
Auch Chryseia bleibt in diesem Gildenbrief nicht unerwähnt. Alexander Reithoffer hat zwei Seiten geschrieben, die nicht nur ein Bild des Leuchtturms von Palabrion beschreiben, sondern auch von dessen Bewohnern. Die Beschreibung ist etwas kurz und erweckt den Eindruck, dass der Autor einen möglichst tollen Ort konstruieren wollte, um damit anzugeben. Außerdem fehlen Ideen zum Einbau in ein Abenteuer. Nur um den Leuchtturm in einem Abenteuer einmal beschreiben zu können, hätte man keine zwei Seiten schreiben müssen - das Bild hätte genügt.

Von Bethina Maier stammt eine schöne Geschichte, in der eine Beschreibung der waelischen Kleidung gegeben wird. Es ist ein stimmungsvoll aufgebauter Artikel mit einem interessanten Hintergrund, wie man es von der Autorin gewöhnt ist, da sie bereits in mehreren Gildenbriefen durch gute Erzählungen positiv aufgefallen ist. Sie bringt einen etwas anderen Stil in den Gildenbrief. Eine schöne Abwechslung, auch wenn nicht unbedingt alle Artikel in solch erzählender Form sein müssten, sondern der sachliche Stil durchaus seine Vorteile hat.

Eines darf man natürlich nicht vergessen, die Rubrik "Merkwürdig magisch". Dort werden wieder einige magische Artefakte vorgestellt, zum Beispiel ein magischer Dudelsack (Zauberinstrument) und der Stein des Himmels, ein Artefakt für KanThaiPan.

Im Gegensatz zu anderen Ausgaben gibt es keinen regionalen Schwerpunkt, sondern eine gut gelungene Mischung der Themen, so dass für jeden etwas dabei sein dürfte. Aber dieser Gildenbrief eignet sich fast nur für Spielleiter, nehmen doch die Oceaniden und das Abenteuer einigen Raum in dieser Ausgabe ein. Dazu kommen die Seiten, die die magischen Artefakte umfassen. Für Spieler eignet sich der Artikel zu den Oceaniden nur bedingt, da einige Geheimnisse über sie erzählt werden. Auch wenn eher für Spielleiter geeignet, ist der Gildenbrief davon abgesehen sehr ausgewogen und kann somit nur empfohlen werden. Gerade die Seiten zu den Pflanzen sind sehr ansprechend und eine sehr gute Ergänzung zum Midgardmaterial. Mit diesen Informationen kann man einige schöne Passagen in Wildnisabenteuer einbauen.

Fazit:
Einige der Artikel lohnen sich unbedingt, gelesen zu werden, lassen sie sich doch wunderbar verwenden. Auch Abenteuer in Alba sind sehr gefragt und in dieser Ausgabe scheint sich das für niedriggradige Charaktere zu lohnen (Grad 1-3), so dass dies für viele ein Grund sein dürfte, diesen Gildenbrief zu kaufen. Ob man Interesse an den anderen landesspezifischen Beschreibungen hat (Waeland, Chryseia) ist eine andere Sache, da muss man selbst schauen, wo die Interessen liegen. Aber die zwei großen Artikel (Oceaniden und Pflanzen im Racudin), zusammen mit dem Material zum Schamanismus, machen die 49. Ausgabe empfehlenswert.

Jens Fleischhauer



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