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Der Tod Mutter Teresas hat viele ihrer Bewunderer hart getroffen. Doch nur der Mensch ist gestorben, nicht die Idee, die sie mit glühender Leidenschaft erfüllt und vorangetrieben hat. Auch ohne sie lebt ihre Arbeit weiter und wird von vielen fleißigen Händen getragen. Aber all diese Projekte wären nie entstanden, hätte eine junge Frau nicht eine Vision von einer liebevolleren Welt gehabt. All dies ist in der Biografie von "Mutter Teresa" enthalten.
Das Leben der Agnes Gonxha Bojaxhiu begann recht unspektakulär. Über ihre Kindheit ist relativ wenig bekannt, doch auch damals muss die junge Frau ein recht bestimmendes Wesen gehabt haben. Der Weg von der Schule in die leitende Stelle einer Lehrerin bildet den Anfang dieser Biografie. Erst dort in der Lehrtätigkeit bemerkt sie die Armen und Elenden und beschließt, sich den Ärmsten der Armen vollkommen zu widmen. Dies ist der Bruch mit den Konventionen, der ihre Karriere als Mutter Teresa beginnen lässt.
Da das Leben dieser willensstarken Frau untrennbar mit ihren Projekten verbunden ist, liest sich die Biografie wie eine Abhandlung über die Entstehungsgeschichte ihrer Gemeinschaft. Der Leser verfolgt den zähen, mühsamen Beginn gegen alle Widerstände hautnah mit. Dann folgt das Anwachsen der Gemeinschaft und die internationale Anerkennung.
Ausführlich werden die vielen Projekte der "Missionarinnen der Liebe" beschrieben, die ausgesetzte Kinder pflegen, Sterbenden einen würdigen Tod bescheren und dabei mithelfen, Leiden zu lindern und Hunger zu stillen. Viele kleine Anekdoten, Zitate und Ereignisse sind es, die den Charakter Mutter Teresas so treffend beschreiben.
Dennoch wird auch bei allem Respekt auch Kritik geübt. Denn das Werk von Mutter Theresa war auch zu ihren Lebzeiten heftiger Kritik ausgesetzt. Denn statt zum Beispiel ihre große Berühmtheit dafür einzusetzen, gegen Ungerechtigkeiten zu protestieren und anzuprangern, riet sie den Leidtragenden, sie sollten vergeben, vergeben, vergeben. Somit ist diese Biografie keine Lobeshymne, sondern eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Leben Mutter Teresas und dem Wirken ihrer Organisation.
Kaum jemand wurde durch das Wirken von Güte und Menschlichkeit so berühmt wie Mutter Teresa. Dass sie dennoch bei all dem Rummel über ihre Person so bodenständig und bescheiden blieb ist der Grund, weshalb ihre Anziehungskraft so groß war. Christian Feldmann gelingt es, in schlichten Worten das Leben dieser willensstarken Frau aufzuzeichnen, die all ihre Kraft den Armen gewidmet hat. Durch die vielen eingeflochtenen Zitate und Gebete entsteht ein wunderbar lebendiges Bild über eine resolute Frau, von der wir auch nach ihrem Tod noch einiges lernen können.