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Ein Totem ist ein Tier, das für Kraft steht. Es kann ein Fokus sein, für diese oder die andere Welt. Ein solches Totem kann beschützen, Kraft spenden, Visionen schenken und helfen, in die Welt der Geister einzutauchen. All dies versucht die Musikgruppe Faun in ihrem neuen Album "Totem" zu verbinden.
Zehn komplett unterschiedliche Lieder enthält die Promotion-CD, die jedoch alle musikalisch zusammen hängen. Das erste Lied "Rad" stürzt den Leser sofort in eine wilde mystische Welt, die tobt und pulsiert. Dann anders, aber ähnlich, geht es mit "2 Falken" weiter. Hier geht es um eine Liebe, Falken und rote Tropfen, die zur Erde fallen. Dieses Lied steigt an und ebbt dann wieder ab, lauter technisch gehaltener Refrain, der sich mit den melodischen Strophen zu einem Ganzen verbindet. Das Lied "Sieben" danach ist ein Wechselgesang von Begehren und Verweigern. Er steigt immer weiter an, bis er am Ende den Hörer unerfüllt zurücklässt. "November" ist wieder sehr dunkel, geheimnisvoll und lässt ruhigere Melodien anklingen.
"Tinta" und "Unicorne" sind auf Spanisch und Französisch gesungen. Beide Lieder haben sehr authentische Klänge und versetzen auf moderne Weise in längst vergangene Zeiten. "Karuna" hingegen, ein reines Instrumentalstück, heitert wieder auf und macht munter. Dann folgt "Gaia", schon vom Titel her sehr erdverbunden. Ein sehr sinnlicher Text voller Kraft und Mystik, das die Stärke des Lebens und der Natur widerspiegelt. "Zeit nach dem Sturm" wiederum senkt die Dramatik und die Klänge und ist eher ein gebräuchliches Musikstück. Ganz leise und besinnlich endet die CD mit "Der stille Grund". Hier verzaubert der Frauengesang den Hörer vollkommen und entlässt ihn genauso wie den Protagonisten des Liedes unerfüllt und sehnsuchtsvoll am Ende zurück.
Es fällt schwer, die Lieder von "Totem" in irgendeine Sparte einzureihen, da die CD voll der unterschiedlichsten Lieder ist. Dennoch gelingt es den Künstlern, dem gesamten Album einen roten Faden zu verleihen, der sich durch alle Songs zieht. Generell ist die CD sehr düster, auch wenn einige Lieder fröhlichere Töne anschlagen.
Gerade auch Rollenspieler, die Musik für ihre Runde suchen, werden hier sicher bei einem oder anderen Stück fündig. "Tinta", "Unicorne" oder "Karuna" lassen sich sehr gut für höfische Szenen oder als generelle musikalische Untermalung einsetzen. Die anderen Lieder inspirieren teilweise zu neuen Ideen. Ein besonderes Sahnestück der CD ist zweifellos "Der stille Grund", der durch seine Klarheit und Schönheit besticht. Zweifellos hat man hier das beste Stück bis zuletzt aufgehoben.
Das neue Album "Totem" von Faun ist eine wahre Fundgrube an kraftvollen, magischen und mystischen Liedern. Wer bislang noch nicht auf diese Gruppe gestoßen ist, wird nach "Totem" nicht mehr daran vorbei kommen.