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Die Nebelzwerge sind eine gar einzigartige Rasse in Phantásien. Kaum eine andere Rasse spielt so eine bedeutende Rolle in der Erschaffung Phantásiens, denn sie sind ein Hort der Wörter. Leider geht damit auch ein trauriges Schicksal einher, regelmäßig werden den Zwergen die Köpfe leergefegt und sie vergessen, wer und was sie sind. Nur einigen wenigen Zwergen fällt es dann zu, ihrem Volk wieder alles beizubringen, denn sie werden vom Sammler verschont.
Und jetzt kündigt sich erneut die Ankunft des Sammlers an, denn niemand anderes als die stotternde Nebelzwergin Kiray hat den Alp gesehen. Ihrem Urgroßvater Jorg ist damit klar, die Zeit ist gekommen ist und so können die Nebelzwerge auch dem Träger des AURIN, Atréju, keine Gastfreundlichkeit zukommen lassen und veranlassen ihn zu einer schnellen Abreise, denn er hat ja noch eine Aufgabe zu erfüllen.
Kiray steht nun vor ihrer ersten "Auslöschung" und kann sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, denn ihr erscheint das Ganze sehr grausam.
Aber es gibt Hoffnung, so sagt der uralte Jorg, denn niemand anderes als Kiray trägt durch ihr stottern einen Schlüssel zu einer Prophezeiung in sich. Wenn jemand die Chance hat, die Herrin der Wörter zu finden, um sie um den Sinn des Schicksals der Nebelzwerge zu befragen und es vielleicht abzuwenden, dann ist es Kiray.
Also macht sich diese daran, sich an den geheimnisvollen Sammler zu hängen, denn er scheint als Einziger zu wissen, wo sich die Herrin der Wörter finden lässt.
"Die Legenden von Phantásien" gehen in eine weitere Runde. Unter dem Federschwung von Peter Dempf erwacht in "Die Herrin der Wörter" ein kleiner Teil des unendlichen Reiches zum Leben, parallel zu Michael Endes "Die unendliche Geschichte". Peter Dempf hat sich für den Einstieg in seine Geschichte sogar eine von Michael Endes Figuren ausgeliehen, und die Qualität einer Figur oder Geschichte erkennt man daran, ob sie wieder verwendet wird, also kann man dies durchaus als Hommage an Michael Ende verstehen.
Auch wurde in "Die Herrin der Wörter" die von üblichen Büchern abweichende Textfarbe beibehalten, auch wenn hier einen dunkeln Grünton statt des eher verbreiteten violetten oder roten Tons der Phantásien-Bücher Anwendung fand.
Ist das Buch jedoch noch zu Anfang durchaus als fesselnd zu bezeichnen, verliert es zum Ende seinen Biss und man muss sich schon etwas durch die letzten Seiten quälen, obwohl gerade die Macht der Sprache und des geschriebenen Wortes durch dieses Buch gepriesen werden soll, was ja auch der Titel "Die Herrin der Wörter" erahnen lässt. Diese Entwicklung ist sehr zu bedauern, da das Buch so vielversprechend anfängt und dann so flach endet.
Aus allem zusammen ergibt sich dann eine mittelmäßige Gesamtbewertung, leider vor allem wegen des eher schwachen Endes, wobei die Geschichte eigentlich genügend Potenzial hätte. Trotzdem sollten sich Freunde von Phantásien nicht vom Ende abschrecken lassen, immerhin besteht ein Buch ja aus mehr als dem Schluss.