Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
In Conans erstem Fall dieses Bandes finden Heiji und er ein Handy im Koshien-Stadion. Hier findet ein wichtiges Baseball-Spiel statt. Am Handy meldet sich ein Mann, der sich als "Teufel des Koshien-Stadions" bezeichnet und seinen Selbstmord ankündigt. Er will eine Bombe zünden und hunderte, wenn nicht tausende Zuschauer mit in den Tod reißen. Als Hinweis auf seine Identität und seine Sitzposition in dem riesigen Stadion sendet er eine SMS. Doch die Zahlenkombination sagt den beiden Freunden wenig. Die Zeit wird knapp, denn vor dem Ende des Spiels will der Selbstmörder die Bombe zünden.
Im zweiten Fall ermitteln Takagi und Sato, zwei Polizisten, denen Conan schon des Öfteren geholfen hat, in einem Mordfall. Ein junger Mann ist ermordet worden und zufällig sahen Conan und seine Freunde Ayumi, Mitsuhiko, Genta und Ai den Täter weglaufen. Sie erkennen den Mann auf einem Foto, das ihnen Takagi zeigt, aber der Mann scheint ein wasserdichtes Alibi zu haben. Bezeugt wird das ausgerechnet von einem Kollegen der Polizisten, bei dem der vermeintliche Täter zur Untermiete wohnt. Nur Conan glaubt nicht an dieses Alibi, findet aber keinen Anhaltspunkt, es zu erschüttern.
Im dritten und letzten Fall treffen Conan, Ran und ihre Freundin Sonoko zufällig Jirokichi Suzuki. Der berühmte Onkel Sonokos ist ein mit Preisen und Pokalen überhäufter Abenteurer, der alles für eine gute Schlagzeile tut. Sein neuester Plan ist es, den berüchtigten Meisterdieb "Kaito-Kid" zu fangen. Er hat eine sehr kostbare Statue erworben und in der Zeitung den seit Langem gesuchten Dieb herausgefordert. Postwendend kommt dessen Antwort. Er gibt die genaue Zeit an, wann er die Statue in Augenschein nehmen wird und wie er sie zu stehlen gedenkt. Doch auch Conan ist seit Langem interessiert daran, "Kaito-Kid" zu fangen - aber wird ihm es diesmal gelingen?
Im nunmehr vierundvierzigsten Band der Endlos-Serie von Zeichner und Texter Gosho Aoyama finden sich drei sehr unterschiedliche Fälle. Der kleine Conan, durch ein Gift geschrumpfter ehemaliger Highschool-Meisterdetektiv und nun nicht minder erfolgreicher, verdeckt ermittelnder Grundschüler, muss sich zunächst mit einem Selbstmörder befassen, der seltsamerweise Rätsel preisgibt, die seinen Standort verraten sollen. Diese Grundidee ist ebenso unsinnig wie inkonsequent, denn im Laufe der Suche nach ihm werden zahlreiche Schlüsse gezogen, die durch nichts begründbar und schier aus der Luft gegriffen sind. Der gesamte Fall scheint nur als Hommage an die Leidenschaft Aoyamas für Baseball kreiert worden zu sein und gehört zu den schwächsten Fällen, die Conan je zu lösen hatte.
Auch der zweite Fall krankt an einem derart komplexen und sinnlos konstruierten Alibi, dass man die Dummheit des Täters bewundern muss. Übertroffen wird sie nur noch von der Dummheit der Zeugen - da ist die Auflösung nur eine Frage der Zeit, führt aber nicht dazu, dass man diesen Fall in Erinnerung behalten wird.
Ganz im Gegenteil dazu ist der dritte Fall hochdramatisch und wichtig für das Verständnis der Charaktere dieser Manga-Reihe. "Kaito-Kid" und sein Verhältnis zu Conan sollten für jeden Fan des kleinen Detektivs Grund genug sein, diesen Band zu erwerben. Leider ist der Fall selbst nicht allzu logisch und krankt an einer Über-Inszenierung, die künstlich und gestellt wirkt.
Nein, der vierundvierzigste Band ist leider keine Offenbarung. Zeichnerisch gewohnt brillant, können die Kriminalfälle nicht überzeugen. Nur in puncto Humor und Charakterzeichnung sind sie gelungen und lesenswert, Logik, Aufbau und Zusammenhang sind eher schwach und vergällen dem gelegentlichen Leser dieses Manga nachhaltig die Freude an der Serie.