Der Rennsportfahrer Bernd Helmer, alias Björn Hellmark, wird bei einem Unfall während eines Rennens in Südfrankreich schwer verletzt. Während einer Nahtoderfahrung macht Björn die Bekanntschaft mit einem Geistwesen namens Al Nafuur, einem weißen Priester des versunkenen Kontinents Xantilon. Al Nafuur eröffnet Hellmark, dass dieser der Nachfahre eines Herrschers dieses sagenumwobenen Kontinents ist und darüber hinaus die Gabe der Exteriorsation habe, das heißt, er kann einen Doppelkörper aus Bioplasma formen und somit an zwei Orten gleichzeitig sein. Die erste, die diesen Doppelkörper namens Macabros zu Gesicht bekommt, ist Björns Verlobte Carminia Brado.
Währenddessen findet das Rennsport-Team von Björn heraus, dass der Unfall ein Sabotageakt der Japaner war, welche Björns ärgste Konkurrenz darstellten und nach Hellmarks Unfall den Sieg davontrugen.
Wie sich herausstellt, ist ein Chirurg namens Konaki die treibende Kraft im Hintergrund. Der verbrecherische Arzt hat es geschafft, Monster zu schaffen, die nach seinem Willen handeln.
Björn Hellmark, alias Macabros, macht sich auf den Weg nach Tokio, um Konaki, den Monster-Macher, zu stellen ...

Es hat lange gedauert, bis der Fan wieder in den Genuss neuer Hörspiele von Macabros kommen konnte, und umso gespannter war man auf das Ergebnis. Letztendlich erhielt das Label "Hörspiele-Welt" die Lizenz und präsentiert dem Hörer den allerersten Macabros-Roman, welchen Europa damals aus Jugendschutzgründen nicht vertonen durfte, als aufwendig produziertes Hörspiel in Spielfilmlänge auf einer Doppel-CD.
Dabei wurde die Geschichte minutiös bis ins Detail aufgenommen und wirkt bisweilen wie ein Hörbuch mit unterschiedlichen Sprechern. Der erste Silberling handelt im Prinzip von Björns Unfall und der Entstehung von Macabros. Die Figuren werden vorgestellt und die ersten Weichen für die Serie gestellt. Die zweite CD beschäftigt sich dann vollkommen mit dem Fall des Monster-Machers und der Jagd nach Konaki.
Mit "Macabros" tritt Hörspiele-Welt ein schweres Erbe an und hat sich die schwere, fast unlösbar scheinende Aufgabe gestellt, sowohl die Fans der alten Hörspiel-Serie von Europa als auch die Leser der Romane von Dan Shocker gleichermaßen zufrieden zu stellen.
Die ersten Hörspiele zeichneten sich vor allem durch ein hervorragendes Drehbuch und viel Wortwitz aus. Den Rest erledigten die genialen Sprecher Douglas Welbat alias Björn Hellmark und Günter König als Erzähler, welche viel zu dem Erfolg der Hörspiele beitrugen.
Die Romane faszinierten vor allem durch die plastischen Beschreibungen und die Komplexität der Handlung, die für eine Heftromanserie enorm war.
Um das einmalige Flair der achtziger Jahre einzufangen, wurden einige Musikstücke aus den alten Hörspielen aufgenommen und in die neue Produktion eingespielt, was als Hommage an die frühen Produktionen zu verstehen ist. Die Autorenn-Szene mit Björns Unfall deckt sich fast wörtlich mit dem Intro der Europa-Produktionen, wirkt dadurch stellenweise aber auch sehr hölzern. Ebenso wie der neue Sprecher von Björn Hellmark. In dem vergeblichen Versuch, sich dem trockenen Humor Welbats anzugleichen, versagt Simon Gosejohann kläglich. In vielen Szenen wirkt er noch zu schüchtern, liest seinen Text mehr ab, als dass er ihn wirklich spielt.
Douglas Welbat erhielt eine kleine Rolle als Björns Vater Alfred und beweist, dass er in all den Jahren nichts verlernt hat. Besonders hervorzuheben sei an dieser Stelle der neue Erzähler Hans-Jörg Karrenbrock, der mit seiner dunklen, sonoren Stimme eine ideale gruselige Atmosphäre zu schaffen vermag.
Dr. Konaki wird von Michael von Rospatt gesprochen, der die Figur des Japaners perfekt zum Leben erweckt.
Mit Helmut Krauss hat das Label einen der ganz großen Synchronsprecher und Schauspieler gewinnen können. Kinder kennen ihn am ehesten als den Nachbarn von Peter Lustig, Erwachsene als die Synchronstimme von Samuel L. Jackson. Die Figur des Al Nafuur ist eine weitere große Rolle für den vielfältigen Mimen.
Auch die zweite Hauptrolle des Hörspiels, gesprochen von Nandini Mitra alias Carminia Brado, macht eine solide Arbeit, benötigt aber ebenso wie ihr männliches Pendant noch Zeit, um mit der Rolle warm zu werden.
Auch die Musik und die Effekte wirken noch sehr gediegen und zurückhaltend.

Ein positiver Aspekt ist der hervorragende Raumsound, der dem Hörer eine dreidimensionale Kulisse suggeriert, in welcher Dialoge und Handlungen nicht immer direkt vor dem Mikrophon eingespielt werden und Geräusche realistischer klingen.
Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass die ausländischen Charaktere mit entsprechendem Akzent gesprochen werden und selbst Hintergrundgespräche in der Heimatsprache, bzw. in dem Heimatakzent, eingespielt wurden.

Ein großes Manko des extralangen Hörspiels ist aber noch die Track-Länge. 136 Minuten wurden in insgesamt 19 Tracks unterteilt. Teilweise dauert ein Abschnitt länger als 12 Minuten, was für eine schnelle Anwahl eindeutig zu lang ist.
Positiv zu erwähnen ist dagegen der gnadenlos günstige Preis, der für ein Hörspiel dieses Umfangs einfach konkurrenzlos ist.
Die Aufmachung gleicht dem Layout der neuen Macabros-Bücher aus dem BLITZ-Verlag und passt perfekt zu den Original-Covers der Romane. Das ist einer der großen Vorteile gegenüber den alten Hörspielen aus Europa, welche mit sehr einfachen und teilweise kitschigen Covers daherkamen.
Ein Umfangreiches Booklet mit einem Vorwort von Dan Shocker, einer Einführung des Produzenten Olaf Seider und einem ausführlichen Glossar, mit deren Hilfe sich Neulinge besser in der Welt von Macabros zurechtfinden, vervollständigt die Doppel-CD.

Fazit:
Erstes Hörspiel einer der faszinierendsten Fantasy-Serien Deutschlands mit einigen Geburtsfehlern, aber dafür in Überlänge mit wirklich unheimlichen und gruseligen Momenten.