Nach "Die drei ??? - Gefährliches Quiz" und "Die drei ??? - Panik im Park" muss man als Hörer sehr befürchten, dass auch Marco Sonnleitners dritter "Drei ???"-Fall eher zu den schlechteren Folgen um die drei Detektive gehören könnte. Doch zur Freude des Hörers kann der Autor mit "Die drei ??? - Schlucht der Dämonen" endlich einen positiven Eindruck hinterlassen.

Als Peter mit seiner Freundin Kelly und deren Vater eine Pferdeshow besucht, macht er Bekanntschaft mit Mr. Donovan, einem älteren, netten Herrn, der auch sogleich einen Auftrag für die drei Detektive hat. Denn sein liebstes Pferd, die betagte Stute Lady, scheint entführt worden zu sein. Doch warum? Lady ist keine 100 Dollar wert! Justus, Peter und Bob entschließen sich, den Fall anzunehmen, doch schon bald erweisen sich die Ermittlungen als gefährlicher als gedacht. In Former dreier schwarzer Federn bekommen die Drei ??? eine Kriegserklärung von einem Indianerstamm zugeschickt, dem die drei Detektive in die Quere zu kommen scheinen. Denn Ladys Fellmusterung ist die Karte zu einem legendären Schatz, der irgendwo in der Wüste versteckt sein soll. Mr. Donovan und die drei Jungen zögern nicht lange, den Entführern nachzureiten, die sich mit ziemlicher Sicherheit bereits auf dem Weg zur "Schlucht der Dämonen" befinden - dort nämlich soll der wertvolle Indianerschatz zu finden sein ...

Der 112. Fall der drei Detektive aus Rocky Beach mag zunächst sehr ruhig beginnen, entwickelt sich aber recht schnell zu tempo- und actionreichen Ermittlungen der Drei ???, die Marco Sonnleitner mit Spannung, Einfallsreichtum und vor allem Selbstironie erzählt (Peter: "Das war ja klar, ‚Schlucht der Dämonen’ ... Na prima! Warum können wir es bei unseren Fällen nicht mal mit Orten zu tun haben, die etwas weniger schauerliche Namen haben? Warum kann es nicht ‚Häschenwiese’ oder ‚Igelwäldchen’ heißen?! Nein, ‚Schlucht der Dämonen’ muss es sein!"). Dabei gelingt es ihm, den Hörer so für den vorliegenden Fall zu begeistern, dass unwahrscheinliche Details wie die Fellmusterung Ladys (die, wie man an dieser Stelle anmerken muss, keinesfalls das Pferd war, anhand dessen die Schatzkarte angefertigt wurde, sondern ein Nachkomme!) bei einer Bewertung der Folge fast schon außer Betracht gelassen werden können, da der Autor diese Tatsache so geschickt verpackt hat, dass sie gar nicht mehr großartig auffällt.
Eventuelle Kritikpunkte des Hörspiels werden dabei jedoch spätestens durch die Leistung der verschiedenen Sprecher ausgeglichen; die Musikunterlegung, die mit herrlichen Wildwest-Klängen aufwartet, ist dann noch das Sahnehäubchen auf der Spitze.

Fazit:
Endlich einmal ein Fall aus der Feder Marco Sonnleitners, der spannend und niveauvoll ist und zudem von großartiger Musik begleitet wird - geht doch!