Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Oswald ist zufrieden. Er hat den Adventskalender ergattert und still und heimlich sämtliche Schokoladenstücke aus der Packung geklaubt. Jetzt ist er satt und zufrieden. Ausgerechnet in diesem Moment soll er im Keller auf Rattenjagd gehen. Er, der Oberschnüffler, soll eine Ratte fangen - sind die verrückt? Aber der Fleischsalat, der zusammen mit dem Käse für die Ratte im Keller steht, duftet so lecker, dass Oswald nicht wiederstehen kann. Zu spät fällt ihm ein, dass Gift in dem Salat ist, um die Ratte zu töten. Als dieses Mistvieh ihn auch noch in seinen zweitedelsten Körperteil - seine Nase - beißt, kann er nicht mal im neuesten Fall ermitteln helfen, denn sein Geruchssinn hat sich erst mal verabschiedet.
Ausgerechnet jetzt treibt eine Bande ihr Unwesen, die Autos aufbricht und - wie Oswald bald vermutet - als Weihnachtsmann verkleidet harmlose Passanten des Weihnachtsmarktes bestiehlt.
Nach "Oberschnüffler Oswald", dem witzigen und spannenden Debut von Christian Bienik, vertont von Igel-Records, ist "Oberschnüffler Oswald jagt den Weihnachtsmann" wieder eine Mischung aus Alltagsproblemen einiger Kinder und Jugendlicher und den launigen, höchst amüsanten Gedanken eines kleinen, vom Schicksal mit zu kurzen Beinen bedachten Hundes. Der stellt sich so überzeugend dämlich wie brillant an - je nach Blickwinkel. In den Augen der Detektivfreunde seines Herrchens ist Oswald eine Niete, in seinen Augen schlicht ein Genie.
Zum Glück wurde der lockere Roman, der Kindern von sieben bis zwölf Jahren vor Lachen die Tränen in die Augen treibt, wieder von Dominik Freiberger vertont. Er macht - wie auch im ersten Hörbuch - seine Sache ausgezeichnet. Wie er diesen Hund intoniert ist einfach nur köstlich. Aber auch Kinder, Gauner, Polizei und Eltern sind so brillant stimmlich charakterisiert, dass es ein Genuss ist, ihm auf der zweiten Gaunerhatz zu folgen. Sehr gelungen sind auch das Titelbild und der CD-Aufdruck. Hier stimmt alles - da fällt es kaum mehr ins Gewicht, dass die eigentliche Geschichte rund um zwei superdämliche Ganoven wenig originell und überraschend ist. Das Ganze ist einfach zu lustig zu einem Hörbuch verarbeitet worden.
Hinzu kommt eine erfrischend lockere Musik, die Rudi Mika eigens für die Oswald-Hörbücher komponiert hat.
Leider ist der Autor dieser netten Kinderbücher 2005 verstorben und Oberschnüffler Oswald damit eine Serie ohne weitere Fortsetzungen. Die vorhandenen Geschichten aber werden sämtlich vertont, im Februar 2007 ist bereits die dritte Folge erschienen.
Fazit: Dieses Hörbuch ist - bis auf die etwas schwache Geschichte - unbedingt zu empfehlen. Der grandiose Vortag von Dominik Freiberger sorgt für kurzweilige, höchst lustige Unterhaltung und die zweieinhalb Stunden vergehen wie im Fluge.