Ein brutaler und sadistischer Mord wird an einem Kölner Kunstsammler verübt; er war in Besitz eines geheimnisvollen Pergamentes, das etwas mit den sagenumwobenen Tempelrittern zu tun hatte. Leon Kramer wird wieder einmal zu einem Fall hinzugezogen.

Dies ist die zweite Folge der Kriminalhörspiele um den Ermittler Leon Kramer, welches den Hörer in eine ganz andere Richtung führt als noch der erste Teil. Während Leon Kramer, gesprochen von Fabian Harloff, in "Der Kodex" noch gegen "menschliche Vampire" anzutreten hatte und seine eigene Vergangenheit wie den Tod seine Mutter aufzuarbeiten versuchte, muss er sich in "das Geheimnis der Tempelritter" den schon so oft gehörten kirchlichen Mythen stellen. Ein geheimnisvolles Pergament, das sich mit den Tempelrittern befasst, ist das Motiv für den langsamen und qualvollen Tod des Kunstsammlers Gustav Löwendorf. Diese Idee ist leider absolut nicht neu und in diesem Hörspiel auch nicht originell verarbeitet. Vergleichbar wären die Geschichten von "Offenbarung 23" oder eben "Sakrileg" und ähnliches. Lässt man dieses kleine Manko außer Acht, ist die Story aber durchaus interessant gestaltet und es macht Spaß Leon Kramer bei seinem Fall zu begleiten.

Das Hörspiel startet mit einer recht rockigen Titelmelodie, welche Hoffnung auf den guten Einsatz von Musik macht. Diese Hoffnung wird aber hart enttäuscht, die Szenenübergänge passieren einfach und schlicht und wirken dadurch leider sehr hart. Auch die Hintergrundgeräusche sind nur sehr rar eingesetzt, hier kann und muss man nachbessern, denn die beste Story wirkt schlecht, wenn sie nicht anständig in Szene gesetzt wird.

Die Sprecher sind wie im ersten Teil eine bunte Mischung aus bekannteren und erfahrenen Sprechern gepaart mit Sprechern, die (noch) relativ unbekannt sind. Fabian Harloff bringt seine Texte sehr sachlich herüber, zum Beispiel spricht er bei einer Verfolgungsjagd ganz cool und sachlich und ist kein bisschen außer Atem. Diese Art der Erzählweise passt sehr gut zum "coolen Image" des Leon Kramer, aber das ist eindeutig Geschmackssache. Einzig die Leistung von Iris Rohmann, die Patricia van de Kamp spricht, enttäuscht, ihre Passagen wirken langweilig und zeitweilig klingt der Text wie abgelesen.

Alles in allem ist dies ein spannender, wenn auch mit ungefähr 40 Minuten Laufzeit sehr kurzer zweiter Teil, der leider einige Punkte zur Nachbesserung aufzeigt. Doch trotz der fehlenden musikalischen Untermalung und der teilweise schwachen Sprecherleistung ist diese Folge durchaus hörenswert. Spannung ist garantiert. Leider ist die Folge für diese kurze Spielzeit relativ teuer.