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Bald ist Weihnachten. Die Eltern sind im Stress, denn es soll in den Winterurlaub gehen. Die Kinder sind im Stress, denn die Wunschzettel müssen noch geschrieben werden. Vor allem Tommy legt Wert darauf, dass jeder einzelne Weihnachtsmann, dem sie im Einkaufszentrum begegnen, einen Wunschzettel von ihm bekommt. Dutzende Male muss Laura seinen Zettel kopieren, ehe Tommy Ruhe gibt.
Und wie durch ein Wunder scheint sogar der richtige Weihnachtsmann den Wunschzettel von Tommy zu bekommen. Doch schon auf der Fahrt zur Hütte bleibt der Wagen liegen. Als Laura sich in der verschneiten Landschaft umschaut, findet sie einen einsamen Bauernhof . Zu ihrer Überraschung lebt dort ein alter, weißbärtiger Mann, der sie sehr an den Weihnachtsmann erinnert. Als auch noch ein Schlitten und ein Rentier auftauchen, sind Laura und Tommy sich sicher: Das ist der echte Weihnachtmann.
Piet De Ryker und Thilo Graf Rothkirch haben eine Geschichte von Klaus Baumgart gleichen Namens umgesetzt zu einem bezaubernden Märchen. Überraschenderweise haben sie die Geschichte jedoch deutlich abgewandelt, wer also die Buchvorlage oder das Hörspiel "Lauras Weihnachtsstern" kennt, wird sich ob des Films verwundert die Augen reiben - die Geschichte nimmt einen völlig anderen Verlauf.
Das kindgerechte Weihnachtsabenteuer thematisiert den Konsumzwang, der an Weihnachten herrscht. Der kleine Tommy vergisst fast, dass es außer Geschenken noch um etwas anderes geht, wenn die Menschen den Geburtstag von Jesus Christus feiern. Dies kommt zwar bei den kleinen Zuschauern ab fünf Jahren kaum an, ist aber nett ersonnen. Auch die Charaktere, die diese Geschichte bevölkern, sind liebenswert, allen voran das Rentier Olaf und der Weihnachtsmann. Auch Tommy und Laura sind gut ausgearbeitet und nachvollziehbar in ihren Handlungen.
Dies könnte ein annehmbarer Film sein, wenn nicht die unsägliche Computergrafik wäre. Anstatt, wie im Kinofilm "Lauras Stern", den zahlreichen Büchern und Geschichten und auf Zeichnungen zu vertrauen, hat man den Computer programmiert und Figuren und Hintergründe generiert. Dies ist so miserabel geworden, dass man sich mit Schaudern von den Bildern abwenden möchte. Dazu ist eine zuckersüße Musik den Geschehnissen an die Seite gestellt worden, die fast Zahnschmerzen verursacht.
Es ist jedoch festzustellen, dass der Film umso besser bewertet wird, je jünger die Zuschauer werden. Zehnjährige finden ihn eher langweilig und komisch gezeichnet, ab sechs oder gar fünf Jahren sind die Kleinen schlicht begeistert. Es geht kunterbunt, rührend und unspannend zu - genau richtig für diese Klientel. Hinzu kommt, dass dieser Film mit fünfzig Minuten recht kurz geraten und an einem Stück gerade noch für so junge Zuschauer zu empfehlen ist.
Es bleibt ein zwiespältiger Eindruck: Die Computergrafik wirkt sehr unecht und die Animation der Menschen missrät gar. Ältere und erwachsene Zuschauer lehnen den Film ab, kleine Kinder lieben ihn und wollen ihn immer wieder sehen. Um Laura und ihren Stern wirklich genießen zu können, sollte man den Kinofilm bevorzugen. Der gefällt sowohl Erwachsenen als auch Kindern und ist zeichentechnisch und inhaltlich von deutlich besserer Qualität.
Die Extras sind leider nicht der Betrachtung wert.