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Eine lange, steinerne Treppe liegt im Nebel vor den Geistern. Sie wollen schnell auf die höchsten Zinnen gelangen, stolpern aber immer wieder. Der Betrachter der Szenerie weiß bald nicht mehr, wer vorne und wer hinten liegt bei dieser Hatz, und die weißen Gespenster sind nicht zu unterscheiden. Doch da ertönt ein schauerliches Stöhnen, und ein alter, grüner Geist schwebt zu den kleinen weißen Gespenstern hinab. Er kann zwar immer nur ein Gespenst bannen, doch dieses eine ist gezwungen, an Ort und Stelle zu verharren, bis es von einem anderen Gespenst erlöst wird. Doch die Hatz kann der grüne Flaschengeist nicht verhindern. Unaufhaltsam streben die sechs kleinen Gespenster auf die höchste Zinne zu. Wer wird das Rennen gewinnen?
Drei Jahre nach "Die Geistertreppe" veröffentlicht Schmidt Spiele eine Erweiterung zu dem beliebten, als Kinderspiel des Jahres 2004 ausgezeichneten Spiel. Öffnet man die sehr gelungen gestaltete Verpackung, ist zunächst einmal Enttäuschung angesagt: Das ist alles?
In der großen Schachtel finden sich zwei weiße Holzgespenster, zwei Spielfiguren und zwei Farbscheiben. Hinzu kommt noch ein sehr kleiner Spielplan und eine kurze, einfache Zusatzregel und - der Clou - eine grüne, durchsichtige Plastikflasche, die genau über ein Gespenst passt.
Spielbar ist "Flaschengeist" nur, wenn man das Originalspiel "Die Geistertreppe" besitzt. Die entsprechende Anleitung und Rezension finden sie hier:
Rezension "Die Geistertreppe".
Zunächst legt man den kleinen Plan an den großen Plan von "Die Geistertreppe" - man erhält so sechs zusätzliche Stufen, die es zu erklimmen gilt. Erweitert wurde das Spiel um zwei Geister, nun kann man also zu sechst spielen. Die grüne Flasche ist eine weitere Sonderregel. Sie bannt jeweils ein Gespenst solange, bis es wieder vertauscht wird.
Der Spielverlauf in Kürze: Die Holzpüppchen werden immer dann, wenn man mit dem Würfel ein "Gespenst" würfelt, mit der weißen Holzform verdeckt. Man kann nun nicht mehr erkennen, welche Farbe die Puppe darunter hat. Sind sechs dieser unkenntlich gemachten Püppchen unterwegs, wird es kompliziert. Bei jedem erneuten Würfeln des "Gespenstes", werden zwei Gespenster vertauscht und eins gebannt. Nach mehrmaligem Bannen und Vertauschen wissen nur noch die wenigsten Spieler, wo ihre Spielfigur denn nun steckt. Nicht zu unterschätzen ist eine weitere Regel: Man kann auch die Spielscheiben tauschen, die jeder Spieler erhält, um zu markieren, welchen Farbe sein Püppchen hat. Nun bekommt man also plötzlich eine andere Farbe zugeteilt - und das, obwohl man die eigenen Spielfigur kaum mehr orten kann.
Es ist einfach und kurz gesagt eine absolut geniale Erweiterung. Zwar ist der namensgebende Flaschengeist eher unwichtig und verzichtbar, aber die Erweiterung auf sechs Spieler erhöht den Komplexitätsgrad enorm und macht es zu einem richtig schwierigen, aber immer sehr lustigen Spiel. Selten bringt der Spieler, der zuerst einen Geist ins Ziel führt, seine eigenen Spielfigur zum Sieg. Die Lacher sind vorprogrammiert, wenn mal wieder ein anderer durch die Hand des ersten gewinnt.
Leider ist der Preis recht hoch und kaum adäquat zum Inhalt der Packung. Dennoch sollte, ja muss man sich diese Erweiterung zulegen, wenn man das Original besitzt und mit mehr als vier Spielern zu spielen in der Lage ist. Ist man dies nicht oder nur sehr selten, erübrigt sich der Kauf allerdings.