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Im Rahmen der "Sherlock Holmes"-Serie von Granada wurden fünf Geschichten von Arthur Conan Doyle als TV-Episoden mit Spielfilmlänge produziert. Wie bereits in der Rezension zur zweiten Staffel angesprochen, sind "Das Zeichen 4" und "Der Hund von Baskerville" nicht in jener DVD-Box enthalten, sondern mit den übrigen drei Filmen als 5DVD-Box erschienen.
Das Zeichen 4 (The Sign of Four) (1987)
Während der Dreharbeiten zu "Die Rückkehr des Sherlock Holmes" beschloss die Produktionsfirma Granada, probeweise eine Folge zu produzieren, die Kinofilmlänge aufwies und zudem mit entsprechend kinotauglichem Filmmaterial gedreht wurde. Bei "Das Zeichen 4" handelt es sich ohne Frage um eine der klassischsten Erzählungen Arthur Conan Doyles, und so wurde der zweite von vier Holmes-Romanen als Vorlage für die etwa eineinhalbstündige Verfilmung genommen.
Der Hund von Baskerville (The Hound of the Baskervilles)
Stand "Das Zeichen 4" in Bezug auf die Qualität der Sherlock-Holmes-Serie mit Jeremy Brett in nichts nach, so markiert "Der Hund von Baskerville" bedauerlicherweise einen ersten Tiefpunkt der Reihe. Dies lag sowohl an der Erkrankung von Jeremy Brett als auch an der Situation der Produzenten, nach einer teuren zweiten Staffel mit diesem Film nur ein sehr karges Budget zur Verfügung zu haben. So wird dieser Film zwar zu einer Glanzleistung für Edward Hardwicke, der ihn als Watson fast im Alleingang meistert, doch leider entschädigt das nicht für die schwachen Auftritte Bretts, dessen Holmes in dieser Produktion die meiste Zeit im Sitzen verbringt.
Der König der Erpresser (The Master Blackmailer)
Der folgende Film, der auf der Geschichte "Charles Augustus Milverton" (The Adventure of Charles Augustus Milverton) beruht, kann einen Großteil der Schwächen seines Vorgängers wieder ausgleichen, zumal auch Jeremy Brett wieder einen wesentlich gesünderen Eindruck macht. Dennoch bleibt am Ende der Eindruck bestehen, dass die Geschichte künstlich in die Länge gezogen wurde und sich als einfache TV-Episode besser gemacht hätte.
Der letzte Vampir (The Last Vampyre) /
Der begehrte Junggeselle (The Eligible Bachelor)
Bei den beiden letzten Filme kann man leider nur von einer durchgehenden Enttäuschung sprechen. Beide Produktionen sind - im Gegensatz zu der Serie - meilenweit von der literarischen Vorlage ("Der Vampir von Sussex" (The Adventure of the Sussex Vampire) und "Der adlige Jungeselle" (The Adventure of the Noble Bachelor) entfernt. Zudem wirken beide Filme sehr surreal in ihrer Machart. Auch Jeremy Brett ist hier gesundheitlich auf einem Tiefpunkt angekommen, was man ihm vor allem daran anmerkt, dass er sich die meiste Zeit auf einen Gehstock stützen musste, was man sich bei der Figur des Sherlock Holmes nur schwer vorstellen kann.
Die fünf DVDs kommen in einer schön aufgemachten Schachtel mit einer Höhe von fast acht Zentimetern daher. Leider ist das Bonusmaterial im Vergleich zu den Staffel-Boxen etwas spärlich ausgefallen. Produktionsnotizen von Michael Cox sind keine enthalten, lediglich Audiokommentare von dem Holmes-Experten Michael Ross, Bildtafeln mit Informationen über Jeremy Brett und Arthur Conan Doyle sowie die Trailershow zu dieser DVD-Edition in fünffacher Ausfertigung.
Eine Bewertung dieser Box fällt - im Gegensatz zu den bisher erschienenen zwei Staffel-Boxen - sehr schwer. Einerseits gehören die Holmes-Filme mit Jeremy Brett einfach zu der genialen Serie von Granada dazu. Auf der anderen Seite offenbaren sich gerade bei den Filmen einige Schwächen des Konzepts, unter anderem eben die unpassende Auswahl des Stoffes. Teilweise stellt sich die Frage, warum man sich bei der Umsetzung nicht nur an die vier Romane Doyles gehalten hat, sondern kurze Abenteuer in dieser Länge verfilmen musste. Auch Jeremy Bretts Gesundheitszustand stört in den späteren Filmen das Bild des Sherlock Holmes gewaltig und zerbricht so die Illusion des Gesehenen. Daher leider nur drei Sterne.