DJ wohnt in einer perfekten Neubausiedlung. Seine Eltern sind gut situiert, die Babysitterin wird für einige Tage auf den zwölfjährigen Jungen aufpassen und nichts deutet darauf hin, dass irgendetwas nicht in Ordnung wäre in dieser heilen Welt.
Wäre da nicht das heruntergekommene, verfallene, düstere Holzhaus, das dem schmucken Einfamilienhaus von DJs Familie genau gegenüberliegt. Dort wohnt der griesgrämige Mister Nebbercracker, ein altes Ekel, dem es riesigen Spaß zu machen scheint, Kinder und alles, was den grünen Rasen seines Grundstückes betritt, zu ärgern, anzuschnauzen und zu vertreiben.
DJ beobachtet den alten Mann und das Haus durch sein Fernrohr. Er ist sicher, dass dort Schreckliches passiert. Als seinem Freund "Ketchup" der neue Basketball aus Versehen auf die Wiese von Nebbercracker rollt, traut sich nur DJ, sich dem Ball zu nähern. Da kommt der tobende Mister Nebbercracker aus dem Haus gestürmt und packt den Jungen am Kragen. Er schimpft und wütet, flucht und geifert. Plötzlich aber wird der alte Mann ganz still und bricht lautlos zusammen. Er liegt wie tot auf der Wiese. Nachdem ein Krankenwagen den Alten abgeholt hat, glaubt Ketchup, der Schrecken sei vorbei. Doch weit gefehlt. Das Haus selbst scheint lebendig zu werden und den Kindern mit abgrundtiefem Hass zu begegnen. DJ, Ketchup und ihre Zufallsbekanntschaft Jenny beschließen, dem Haus einen Besuch abzustatten. Sie ahnen nicht, welcher Horror auf sie wartet.

Der Animationsfilm aus dem Hause Sony kam 2006 in die deutschen Kinos, erwies sich aber als riesiger Flop. Januar 2007 nun ist dieser Horror-Zeichentrickfilm auf DVD erschienen, erhältlich ist aber leider nur noch die "Limited Edition" und deren Preis ist äußerst hoch.
Zunächst ist die FSK-Freigabe "ab Sechs" zu erwähnen. Die gruselige Stimmung, der horrorartige Verlauf, die extreme Grausamkeit des Hauses und die Geschehnisse in seinem Inneren lassen selbst Zwölfjährige recht geschockt aussehen und blass um die Nase werden. Dieser Film ist keinesfalls etwas für Kinder, es sei denn, man möchte unbedingt Alpträume evozieren.
Auch die Animationstechnik ist in Zeiten von "Ice Age" und "Shrek" nur als äußerst mäßig zu bezeichnen. Die Kinder haben riesige Wasserköpfe, Haare bestehen aus einer einzigen, gummiartig aussehenden Textur und die Bewegungen der Menschen sind alles andere als fließend. Wenn überhaupt, erreicht nur die Animation des Hauses im Finale dieses Films ein annehmbares Niveau.
Die Geschichte ist wenig gefällig. Die Kinder sind Looser, der alte Mann sehr fies, die Babysitterin blöd und alle anderen Charaktere eindimensional und verzichtbar. Gefällig sind die Filmmusik und das Finale. Hier wird eine klare Absage gegen die "heile Welt" der Disney-Filme propagiert - leider passt dies nicht in den Film und die Story. Die ist nämlich altbekannt, wirkt aus mehreren Stephen King-Romanen abgekupfert und unterhält nur mäßig. Zu schnell ist klar, worauf es hinausläuft, und die wenigen Gags sind so müde und lahm angebahnt, dass man kaum in Begeisterungsstürme ausbricht.
Leider entwickeln die Charaktere keinen eigenen Charme, der Junge ist leicht unterbelichtet, sein Freund voll verblödet und das Mädchen bestenfalls vorlaut. Hinzu kommt die abgrundtief schlechte Animation: Fertig ist ein schnell gemachter Animationsfilm, der im Zuge dieses neuen Kinotrends schnelles Geld verspricht. Leider missfällt der Film aber den meisten Zuschauern und Kritikern, so dass diese Rechnung wohl nicht aufgehen wird.

Fazit: Dieser Film ist überflüssig. Miese Animation, langweilige Charaktere und - für die Altersgruppe, für die diese alberne Story gemacht zu sein scheint - zu grausam und Furcht erzeugend. Betrachtet man den Preis dieser Produktion, kann man nur abraten - Animationsfilme gibt es dutzendweise günstigere und mit Sicherheit bessere.
Extras sucht man übrigens auf dieser "Limited Edition" vergeblich.