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Die Bene Gesserit kontrollieren unzählige Planeten und haben bei jeder wichtigen Entscheidung ihre Finger im Spiel. Aber die MAFEA, die Raumgilde, die Tleilaxu, die Fischredner-Truppen würden diese alten Frauen, in denen unzählige Vorleben aus fast fünf Jahrtausenden als Gedächtnisspuren erhalten geblieben sind, gerne loswerden.
Da kehrt aus der Diaspora, dem Teil des Universums, das zum Fluchtpunkt vieler Wesen wurde, die der Tyrannei des Gottkaisers Leto entflohen, eine Gruppierung zurück, die zur tödlichen Gefahr für die Bene Gesserit wird: Die "Geehrten Matres". Diese Frauen sind mörderisch. Sie sind schneller als alles, was die Bene Gesserit je gesehen haben, skrupelloser als sie selbst und absolut tödlich für jeden, der sich ihnen in den Weg stellt. Oder für jeden, den sie einfach, um ein Exempel zu statuieren, ermorden wollen. Denn Töten ist für sie Passion, Leidenschaft und Genugtuung. Viele Planeten sind den "Geehrten Matres" bereits zum Opfer gefallen und Milliarden Leichen säumen ihren Weg durch das bekannte Universum.
Ihnen widersteht niemand. Alle Gruppierungen versuchen durch Verträge oder Demut, ihrem Hass auf das alte Universum zu entgehen. Doch diese Frauen sind gnadenlos. Einzig die Bene Gesserit haben einen Plan, sie zu besiegen. Eine gefangene "Geehrte Matres", ein Duncan Idaho-Klon und vor allem der Klon ihres berühmtesten Heerführers Miles Teg, soll dies ermöglichen. Immer noch grübeln sowohl die Bene Gesserit als auch die "Geehrten Matrs" darüber nach, was ihr Bashar Miles Teg in seiner letzten Schlacht tat. Die Gerüchte besagen, dass er sich so schnell bewegen konnte wie ein Falke im Sturzflug und unzählige der unbesiegbaren "Geehrten Matres" tötete, ehe er sich opferte.
Der sechste und letzte Teil des Roman-Zyklus, der Frank Herbert unsterblichen Ruhm verlieh, ist ein krönender Abschluss. Anders als die kontrovers diskutierten Bände Zwei und Drei ist er spannend und im Gegnsatz zu Band Vier und Fünf, wird sehr viel mehr "Action" geboten. Weitere Qualitäten des sechsten Wüstenplanet-Abenteuers sind die funkelnden, interessanten und widersprüchlichen Charaktere, die Herbert neu einführt. Eine solche Fülle an Handlungselementen, Schauplätzen und Gedankenspielen vermag wohl nur dieser Ausnahme-Schriftsteller zu einem stimmigen Gesamtwerk zu vereinen. So komplex dieser Roman auch ist, so viele philosophierende Charaktere auch "mitspielen", es gelingt ihm, einen Spannungsbogen zu erzeugen und den Leser für seine Ideen zu begeistern.
Wären nicht der enttäuschende Schluss, die gelegentlichen Längen und überbordenden Beschreibungen, dieser Teil wäre der Beste der Reihe.
Vor allem der Gegensatz zwischen "Geehrten Matres" und Bene Gesserit ist so facettenreich und faszinierend, so widersprüchlich und scheinbar unvereinbar, dass es ein intellektueller Genuss ist, diesen Zweikampf mitzuverfolgen. Da auch die Spannung nicht zu kurz kommt, ist dieser Roman jedem Leser zu empfehlen, der die ersten fünf Bände gelesen hat. Auch die von fünften Band enttäuschten Fans sollten einen Blick wagen. Wer aber bereits nach dem dritten oder vierten Band ausgestiegen ist oder gar zu den "Dune-Abstinenten" gehört, kann dieses sechste Abenteuer getrost vergessen - ohne Vorkenntnisse aller fünf Bände ist dieses Buch ungenießbar.
Fazit: Der sechste Band des Wüstenplanet-Zyklus ist ein neuer Höhepunkt. Er ist für Leser der fünf "Dune"-Bücher ein unverzichtbares Muss.
Wer auch nach dem sechsten Band noch nicht genug hat, dem seien die Bücher des Sohnes von Frank Herbert empfohlen. Hier wird mit eher mäßigem Erfolg versucht, die Vorgeschichte des Romanwerkes rund um "Dune" zu erzählen.