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 Die Schwarze Stunde, Folge 3: Duke Manór

Die schwarze Stunde 3


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Der Journalist Karl Mundorf fährt zu der verlassenen Villa Duke Manór an der österreichisch-ungarischen Grenze um dort für einen Artikel zu recherchieren. Doch schon als er das Haus betritt, wird er mit mysteriösen Begebenheiten konfrontiert, die seine Aufmerksam erregen. Dennoch bemüht er sich, seinen Artikel auf Band zu sprechen. Aber je länger er sich in der Villa aufhält, umso deutlicher wird, dass etwas nicht stimmt. Stimmen und Musik, die aus dem Nichts erklingen sowie ein seltsamer Nebel, der durch die Räume wallt.
Auf dem Speicher stößt er schließlich auf Aufzeichnungen des einstigen Hausherrn, die von grauenvollen Begebenheiten im Haus erzählen. Tut Mundorf die Aufzeichnungen erst als Hirngespinste ab, wird er bald eines Besseren belehrt - denn der Horror ist noch immer aktiv auf Duke Manór ...

"Die Schwarze Stunde 3: Duke Manór" ist kein Hörspiel im klassischen Sinn. Dazu enthält es zu wenige Soundeffekte und Dialoge. Es ist aber auch kein Hörbuch im klassischen Sinn. Dazu gibt es zu viele Soundeffekte und Dialoge. Am ehesten könnte man das, was der Verlag Hörspiele-Welt hier abliefert, als atmosphärisches Hörbuch bezeichnen. Der Ich-Erzähler der Geschichte schildert seine Story und wird dabei von eingestreuten Klängen, anderen Sprechern und kurzen Dialogen unterstützt.
Anfangs fragt man sich, ob dieses Konzept funktioniert. Nach spätestens zehn Minuten kennt man die Antwort - ja, es funktioniert tatsächlich. Die ohnehin dichte Atmosphäre der Geschichte wird durch die gezielt platzierten Effekte bereichert. Die Spannung, die der Autor zum Ende hin mehr und mehr steigert um in einem kurzen, dafür aber eindrucksvollen Finale zu gipfeln, profitiert durch Stimmen und Klänge. Auch zeigen die Sprecher, allen voran Christian Hanreich in der Titelrolle, dass sie ihr Handwerk verstehen. Sie wirken nicht künstlich oder aufgesetzt, sondern glaubwürdig.
Andreas Gruber, Autor der zugrunde liegenden Kurzgeschichte, ist in der Welt der Mystik und Fantastik kein Unbekannter. Der Autor versteht sein Handwerk und weiß, wie er bei seinen Lesern wohligen Grusel erzeugt. Den Regisseuren des Hörbuchs ist es gelungen, die Atmosphäre des Bedrohlichen von dem Buch auf die CD zu transportieren. Auch wenn der Zuhörer gegen Ende hin ahnt, wie die Geschichte ausgehen wird. Ein überraschendes Finale wurde nämlich mit zu vielen kleinen Andeutungen im Verlaufe der Story verschenkt. Dies beginnt bereits bei der ersten Szene und setzt sich dann fort. Ein etwas subtileres Vorgehen hätte zu einem noch prägnanteren Ende geführt.
Von unfreiwilliger Komik beseelt ist hingegen das Intro der CD. Es mag ja eine nette Idee sein, jede Folge einer Serie mit einem markanten Gedicht zu beginnen, um so den Wiedererkennungswert zu steigern. Doch das, was die Sprecherin hier rezitiert, ist weder gruselig noch weckt es Interesse an der eigentlichen Story. Da das Gedicht in leicht abgewandelter Form zum Schluss noch einmal zu hören ist, macht es nicht besser. Der einzig positive Effekt dieses Gedichtes dürfte sein, dass der Zuhörer, so er sich die CD vor dem Schlafen angehört hat, nicht mit dem Gruselgefühl einschläft und alpträumt, sondern mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Der Nachtruhe ist es also zuträglich, der Spannung oder Atmosphäre eher nicht.
Die Spielzeit des Hörbuchs beträgt lediglich knapp über 49 Minuten. Somit kann man schlecht von der "schwarzen Stunde" sprechen. Aber "Die schwarzen 50 Minuten" würden wohl auch seltsam klingen, zumal andere Folgen der Serie deutlich länger laufen. Bei dem Preis von nur 7,99 Euro geht dies aber in Ordnung. Die Zeit verfliegt ohnehin, da einen die Story und die Aufmachung fesseln.

Fazit:
"Die Schwarze Stunde 3 - Duke Manór" ist ein kurzweiliger Gruselhappen für zwischendurch, der sich stark an typische Geisterhaus-Geschichten anlehnt und doch einen eigenen Charme entwickelt. Der ungewohnte Spagat zwischen Hörbuch und Hörspiel ist gelungen, die Umsetzung der ohnehin sehr guten Kurzgeschichte von Andreas Gruber ebenso.

Gunter Arentzen



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Januar 2007 | ISBN: 9783939451068 | Laufzeit: 49 Minuten | Preis: 7,99 Euro

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