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Nach der Windsänger-Trilogie des Autoren und Drehbuchschreibers William Nicholson erschien 2007 bei Dtv der erste Band der neuen Reihe "Der Orden der edlen Krieger".
"Sucher der Wahrheit" wurde der Junge vor beinahe sechzehn Jahren getauft und nun hat er die schwerste Entscheidung seines Lebens vor sich. Welchen Weg wird er gehen? Soll er es seinem Bruder gleichtun und die Aufnahme im "Orden der Edlen Krieger", den Nomana, anstreben oder doch lieber Lehrer auf der beschaulichen Insel Anakrea werden?
"Morgenstern" wächst gut behütet als Tochter eines Schäfers in den Bergen auf. Ihre Mutter hat sich schon vor vielen Jahren bei Nacht und Nebel davon gemacht, um eine Nomana zu werden.
"Der Wildling" hingegen ist ein so genannter Spieker. Es hat keinen festen Wohnsitz und verdient sich seinen Lebensunterhalt mit Überfällen. Die Macht der edlen Krieger scheint ihn magisch anzuziehen. Das Schicksal vereint die drei Jugendlichen und ehe sie sich versehen, müssen sie ein großes Unheil von der ihnen bekannten Welt abwenden. Ursache hierfür ist ein naiver, von einer machtgierigen Sekte indoktrinierter Regent, der die Auslöschung des friedlichen, aber mächtigen Ordens der Nomana plant. Hierzu hat er Heerscharen von Gelehrten versammelt, um die ultimative Geheimwaffe zu entwickeln ...
Die Geschichte wird sehr gemächlich erzählt. Alle handelnden Figuren werden sehr gründlich vorgestellt und von Spannung oder Lesevergnügen ist lange Zeit nichts in Sicht. Plötzlich überschlägt sich die Handlung und der Leser, der bis zur vorherigen Seite noch dachte, die Handlung wäre in einem Mittelalter-ähnlichen Setting angesiedelt, findet sich in einer nahezu modernen Welt wieder. Es handelt sich also nicht um vermeintlich klassische Fantasykost mit mordhungrigen Orks, zierlichen Elfen und dergleichen mehr. Dieser Umstand könnte durchaus positiv im Gedächtnis verbleiben, doch können die Protagonisten mit ihrem Handeln und ihren Beweggründen nur selten überzeugen. Nachdem die Geschichte langsam aber sicher an Fahrt gewonnen hat, wird die Handlung zügig vorangetrieben und endet mit einem ernüchternden Showdown.
Das Buch umfasst 480 Seiten und ist gut lesbar. Die Namen der einzelnen Figuren verwirren am Anfang ein wenig, doch das stört den Lesefluss nur geringfügig. Das Cover stellt einen eindeutigen Bezug zum Buch dar. Es zeigt einen Nomana beim ritualisierten Gruß.
Der erste Band der Reihe bietet kurzweilige Unterhaltung, macht jedoch nur wenig Lust auf weitere Bände.