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 Survivor Series 2006

Produzenten: WWE
Sprecher: Carsten Schäfer, Günter Zapf
Verlag: Rough Trade

Cover
Gesamt ++++-
Action
Bildqualität
Brutalität
Extras
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Es war die zwanzigste Survivor Series, die im Jahr 2006 einen ordentlich gewalttätigen Geburtstag feierte. Survivor Series-Matches haben die Eigenheit, dass sich immer eine große Gruppe, meistens jeweils fünf Wrestler, gegenübersteht. Wird einer besiegt, so muss er gehen, der Rest des Teams kämpft aber weiter. Diese Matches gibt es nur einmal im Jahr und die Series ist einer der vier großen Höhepunkte des Wrestlingjahres bei der WWE.

Das erste Match des Abends soll immer die Stimmung auf einen gewissen Level bringen, deshalb gibt es immer einen kleinen Höhepunkt am Anfang. In diesem Fall ein Comedy-Match. Ric Flair, fast sechzig Jahre alt und immer noch mit auf Tour, hat sich ein Team von Legenden zusammengesucht, alle vielfach hochdekoriert und alle schon das eine oder andere Jahr aus dem Geschäft. Ron Simmons, ehemaliger WCW-Champion, ist noch vor gar nicht allzu langer Zeit zurückgetreten, dafür sind Dusty Rhodes und Sgt. Slaughter schon länger nicht mehr im Ring zu bewundern gewesen. Die vier treten gegen die Spirit Squad an, und die Cheerleader, alles junge aufstrebende Wrestler, müssen verkaufen, was die alten Herren so mit ihnen anstellen. Aber da speziell Dusty Rhodes und Ric Flair eine Menge Stimmung verbreiten, ist dieses Match durchaus berechtigt.

Um den zweiten Titel von Smackdown, den US-Title, geht es dann in dem Match zwischen seinem Träger Chris Benoit und Chavo Guerrero. Und leider sieht man hier, wie zwei sehr gute Wrestler ein absolut durchschnittliches Match abliefern. Ähnlich eher Langweiliges gibt es dann mit dem Damenchampion-Match zwischen Lita und Mickie James. Die Frauen können eigentlich mehr, als sie hier zeigen, dafür bekommen am Ende Cryme Time, ein etwas illegal operierendes Tag Team, eine lustige Einlage, in der es Litas Unterwäsche an den Meistbietenden vertickt.

Schon recht früh kommt der eigentliche Höhepunkt der Großveranstaltung. In einem weiteren Survivor-Match gibt es die DX - also Triple H und Shawn Michaels - zusammen mit den Hardy Boys und CM Punk gegen Rated RKO - das sind Edge und Randy Orton -, Mike Knox, Johnny Nitro und Gregory Helms. Die Show, die die Publikumslieblinge um die DX herum vor dem Kampf abliefern, ist schon sehr stark, und das Match ist ein wirklicher Genuss für die Fans dieser Mannschaft. Was die Hardys und CM Punk zeigen, ist schönstes Highflyer-Wrestling, besonders Shawn Michaels zeigt immer wieder, dass er einer der besten Unterhalter im Ring ist, und auch Triple H hat einige starke Szenen. Die Bösewichte kommen dabei nicht so gut weg, aber das geht in riesigem Jubel dann auch unter.

Etwas makaber ist es immer, wenn ein Match einen Namen wie "First Blood" bekommt. Legende "The Undertaker" trifft auf einen der kommenden Superstars, und zwar den, der sich immer gern selbst ankündigt: Mr. Kennedy ... Kennedy. Eigentlich zwei gewandte Leute, die ein wirklich gutes Match führen können, dieses bleibt aber trotz des Blutes ein bisschen blass.

Im letzten klassischen Survivor Match treffen die Champions der ECW und des Raw-Rosters mit ihren Teams aufeinander. John Cena hat als Unterstützung Bobby Lashley, Kane, Rob van Dam und Sabu, Big Show hat MVP, Umaga, Test und Finlay dabei. Hier gibt es weit weniger Stimmung und vor allem auch deutlich weniger gute Kampfsequenzen. Dass man diesem Match, das gegen das vorherige Survivor-Match allenfalls durchschnittlich ist, mehr Zeit einräumt und es später auf das Programm setzt als das von DX gegen Rated RKO, ist schon ein echter Missgriff.

Der absolute Höhepunkt soll ja immer das letzte Match sein, und auch dieses kann nicht überzeugen. King Booker verteidigt seinen Titel gegen Batista, nur leider ist letzterer ein typischer Rumpelwrestler, der nur drei bis vier verschiedene Bewegungen im Ring durchführen kann. Also kann er auch von King Booker nicht allzu viel einstecken, da ja viele Moves die Unterstützung des Opfers brauchen.

Das Ende kann nicht befriedigen, aber trotzdem gibt es durchaus auch richtig großartige Momente bei dieser Veranstaltung. Ein besonderer Leckerbissen der DVD befindet sich übrigens unter den Extras. Der Hauptkampf der ersten Survivor Series, bei dem das Team von Hulk Hogan gegen das Team von Andre the Giant antrat. Legendäre Namen wie Rick Rude, Mr. Wonderful und Bam Bam Bigelow stehen da im Ring, und mit Andre, One Man Gang und King Kong Bundy vereinen sich drei der schwersten Wrestler ihrer Zeit, alle unter den Top Ten der letzten dreißig Jahre. Trotzdem ist das Match recht sehenswert und gut gemacht. Nur Andre the Giant war zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr wirklich zum Wrestling fähig.

Der Extrakampf und der Kampf des Teams der DX gegen das von Rated RKO lohnen den Kauf dieser DVD, allerdings gibt es eine ganze Reihe von Kämpfen, die nicht über Mittelmaß herauskommen. Ein paar lustige Aktionen gibt es zwischendurch auch. Also kann die Großveranstaltung insgesamt durchaus unterhalten.

Holger Hennig



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. April 2007 | FSK: 16 | Laufzeit: 195 Minuten | Preis: 27,89 Euro | Untertitel verfügbar in: - | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Französisch

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