Sudoku ist mittlerweile zum Massensport unter den Kreuzworträtsel-Fans geworden. Man kann sich dabei wunderbar den Kopf zerbrechen, und es lässt einen nicht los, bis man die Lösung gefunden hat. Sobald man diese dann hat, stürzt man sich auch schon auf das nächste. Es trainiert nicht nur den Kopf, es macht auch Spaß und es besteht schon fast Suchtgefahr bei diesem Spiel. Nun hat Clementoni das Spiel "Challenge Sudoku" herausgebracht und verspricht einen großen Spaßfaktor.

Das Spiel besteht aus einem großen Brett, auf welchem 81 Felder (neun Zeilen à neun Kästchen) aufgemalt sind. Dazu gibt es 81 große Karten mit je neun mal den Zahlen 1 bis 9. Darüber hinaus gibt es noch 330 kleinere Kärtchen, die die Ziffern 0 bis 9 darstellen sowie ein Heft in DIN A4, in welchem die Regeln in mehreren Sprachen erläutert werden. Dem Spieler werden drei Spielmöglichkeiten angeboten, die man mit unterschiedlich vielen Spielern bewältigen kann.

Bevor nun die einzelnen Varianten erläutert werden, muss erwähnt werden, dass die großen Karten je nach Ziffer eine andere Farbe haben. Die Verpackung des Spiels ist etwas unglücklich, da man vor dem ersten Spielen über eine Stunde braucht, bis man alle großen und kleinen Kärtchen aus den Rastern gelöst und in den Karton einsortiert hat. Dazu kommt, dass die kleineren Kärtchen keinen richtigen Halt in der Schachtel haben und immer wieder wild durcheinander fliegen, so dass man sich die Mühe des ordentlichen Einsortierens zu Beginn und nach den Spielen schenken kann, denn wirklich Ordnung halten kann man damit nicht. Die Sucherei nimmt dadurch allerdings auch während des Spiels große Ausmaße an, und die Aufmerksamkeit wird somit leider von dem Lösen des Rätsels auf das Sortieren der Kärtchen gezogen.

Standard Sudoku

Bei dieser Variante des Spiels kann man die Rätsel allein oder mit mehreren Personen lösen. Bei den Spielregeln findet man fünfzig Rätsel mit Lösungen, die in drei verschiedene Schwierigkeitsgrade eingeteilt sind. Man legt die Zahlen wie vorgegeben auf das Spielbrett und kann direkt mit dem Lösen des Rätsels anfangen. Dabei darf eine Ziffer nur einmal pro Unterquadrat (das neun Felder besitzt), pro Zeile und pro Spalte auftauchen. Das Rätsel ist gelöst, sobald man das ganze Spielfeld nach diesen Regeln ausgefüllt hat.

Bei dem Lösen von Rätseln hilft sowohl die Größe des Spielfeldes, so dass man ein bisschen Abstand halten kann, als auch die Tatsache, dass man nicht mit Bleistift und Radiergummi dasitzen muss. Auch die kleinen Kärtchen kann man immer wieder benutzen, um sich bei schwierigeren Rätseln Gedankenstützen zu legen. Im Vergleich zu dem klassischen Sudoku mit Stift und Radiergummi auf einem Blatt ist dies wirklich eine Erleichterung, und man hat den Vorteil, dass man die gleichen Rätsel öfters machen kann als nur einmal. Dass es allerdings nur fünfzig Rätsel gibt - die dazu noch nicht einmal so schwierig sind (selbst auf Level 3) - wird einige Hardcore-Sudoku-Fans nicht begeistern.

Challenge Sudoku

Bei dieser Variante spielen zwei bis vier Spieler gegeneinander. Die großen Karten werden verdeckt auf dem Spielfeld verteilt, so dass jede Karte auf einem Feld liegt. Nach und nach werden die Karten reihum aufgedeckt. Wenn eine Karte kompatibel ist - das heißt nach Sudoku-Regeln dort liegen kann - bekommt der Spieler, der sie aufgedeckt hat, je nach Schwierigkeitsgrad Punkte gutgeschrieben. Falls dies nicht der Fall ist, nimmt der Spieler die Karte an sich und bekommt keine Punkte. Der Spieler kann die Karte aber während des Spiels auf ein leeres Feld legen, wenn es dort passt, und bekommt dafür dann auch wieder Punkte gut geschrieben. Das Spiel ist beendet, wenn alle Karten aufgedeckt sind. Der Spieler mit der höchsten Summe gewinnt.

Bei den Spielregeln ist angegeben, dass die Spieldauer ungefähr 30 bis 45 Minuten beträgt. Leider wurde vergessen zu sagen, dass ungefähr zwanzig Minuten davon die Diskussion über die Regeln ausmachen, da diese nicht detailliert beschrieben sind und man als Sudoku-Kenner auf den ersten Blick mindestens fünf Fragen hat. (Keine Panik, später kommen mehr!), wodurch man erst einmal die Regeln wirklich festlegen muss, bevor man mit dem Spiel beginnt. Dennoch stimmt die angegebene Spieldauer, da man nach weiteren zehn Minuten - beziehungsweise geduldige Menschen nach 25 Minuten - das Spiel abbricht, da die Runde eingeschlafen ist. Es ist langweilig, fordert nicht das Gehirn wie es ein Sudoku-Spiel machen sollte, sondern ist einfach zu durchschauen und die beste Taktik ist schnell gefunden.

Solitaire Sudoku

Die dritte und letzte Variante ist für Alleinspieler gedacht. Dabei werden die Karten ebenso wie bei der zweiten Variante verdeckt auf dem Spielfeld verteilt. Man deckt die Karten nach und nach auf, lässt sie dort liegen, wenn sie kompatibel ist, beziehungsweise nimmt sie in die Hand, wenn sie nicht kompatibel ist. Auch kann man die Karten wieder auf leere Felder ablegen, falls sie dort nach den Sudoku-Regeln passen. Ziel des Spiels ist es, alle Karten aufzudecken, ohne zu einem Zeitpunkt drei Karten mit der gleichen Ziffer auf der Hand zu haben. Falls dies eintreten sollte, gilt das Solitaire als verloren. Wenn man es schafft, gibt es Punkte, die sich an den noch auf der Hand befindlichen Karten orientieren.

Diese Variante ist zu Beginn sehr langweilig, aber das Hirn wird mit jeder umgedrehten Karte mehr gefordert, wodurch man es bis zum Ende spielt. Danach wird man es allerdings auch nicht noch mal spielen, da Spannung und geistige Anstrengung im Vergleich zum normalen Sudoku sehr gering gehalten sind. Die Spielregeln sind dafür besser erklärt als bei Challenge Sudoku, so dass man sie leichter verstehen kann.

Fazit:
Aller Anfang ist schwer, doch über eine Stunde zum Auslösen der Kärtchen ist nervig und muss nicht sein. Eine ordentliche Verpackung, wo die Karten nicht so leicht herumfliegen, wäre ebenso angebracht. Die Spielregeln sind teilweise mies erklärt und man braucht lange, bis man die angesprochenen Rätsel und Abbildungen in den Klappen des Regelheftes findet. Für normale Sudoku-Rätsel stellt dieses Spiel eine gute Erleichterung dar, die beiden anderen Varianten kann man sich aber getrost schenken, man hat ganz gewiss nichts verpasst!