"Tanzender Tod" ist die achte Episode der ersten Season von Faith. Faith wird von einem Alptraum geplagt: Sie erhält die Information, dass ihr Vater, Adam Van Helsing, noch lebt und ganz in ihrer Nähe ist. Raven erzählt Faith eine Menge über sich und seine Vergangenheit und Brandolf Welf jagt zufälligerweise den selben Dämon wie Christopher Lane und Nathan Pierce.

Auch diese Storyline ist wieder zweigeteilt. Diesmal ist es etwas besser gelungen, da man zumindest in beiden Teilen Spannung und Informationen untergebracht hat. Wirklich überzeugen kann man damit aber trotzdem nicht, da die Schauplätze so rasant wechseln, dass man erst nach einigen Sekunden merkt, dass man gar nicht mehr mit anhört, dass ein Dämon gejagt wird, sondern dass man einem großen Krieg lauscht. Die Vertiefung von Ravens Charakter ist allerdings gelungen.
Jetzt kommt wieder ein neues Element, was sich nun mehr und mehr ins Bild hineindrängt. Ein paar "schmutzige" Anspielungen von Faith ("ein bisschen feucht bist du schon hinter den Ohren", "Nein, hinter den Ohren nicht gerade") bringen ein bisschen Spaß ins Hörspiel, die Einlage passt an der Stelle gut hinein, hoffentlich wird in Zukunft weiterhin sparsam mit diesem Element umgegangen. "Das schmeckt so lecker, echt, als ob dir ein Engel auf die Zunge pinkelt" ist ein weiterer Beispielsatz; abzuwarten bleibt, ob das die Geschichten in Zukunft auflockern wird.

"Mit Starbesetzung", wie auf dem Cover angekündigt, ist absolut nicht untertrieben, die altbekannten Stimmen wie David Nathan, Udo Schenk und Charles Rettinghaus werden hier wieder einmal von Thomas Danneberg unterstützt. Zum ersten Mal dabei ist Oliver Rohrbeck (bekannt als "Justus/Jupiter" von den "Drei Fragezeichen"). Auch die anderen Namen sind bekannt und alle der zweiundzwanzig Sprecher dieses Hörspiels haben eins gemeinsam: Sie liefern erstklassige Arbeit ab. Respekt, selbst diese etwas dünne Story lassen die Sprecher richtig aufleben. Barbara Stoll zeigt bei ihrem zweiten Auftritt als Erzählerin auch, was sechs Folgen lang gefehlt hat, die Erzählertexte sind lebhafter als zuvor und auch sie konnte sich verbessern.

"Kino für die Ohren" steht hinten auf der CD-Hülle und was bleibt anderes als zu sagen: Ja, es stimmt. Die R&B-Company hat es in diesem Bereich einfach drauf. Die Actionsequenzen sind gewohnt gut umgesetzt und vermitteln ein angenehmes Hörspielabenteuer. Mittlerweile ist das Problem mit den übertriebenen Effekten auch gelöst, alles passt haargenau in die Produktion.
Passend zum Inhalt gibt es auch weder ein anschauliches Cover: Morna, halb nackt, tanzend mit einem Skelett im Hintergrund. Bisher gab es keine schlechten Cover in der Serie - konstant gute Leistung also auch in dieser Sparte.

Zu Beginn der Serie waren die kleinen Probleme eher im Bereich der Sprecherleistung zu finden, nun verlagert sich das ganze leider in die Storyline. Musik und Sprecher sind an einem absolut guten Punkt angelangt. Trotz der langen Spielzeit von über siebzig Minuten gibt es da nichts zu bemängeln.