Sprotte und Fred sind überglücklich. Endlich ist das Oberhuhn bereit den Pygmäenchef auch öffentlich als ihren Liebsten zu outen. Alles könnte perfekt sein. Wäre da nicht Sprottes Eifersucht, nichts würde ihre junge Liebe trüben.
Leider macht Sprotte genau jetzt noch etwas anderes Probleme. Ihre Mutter denkt darüber nach, ob sie den "Klugscheißer", wie Sprotte den neuen Partner ihrer Mutter nennt, heiraten soll. Genau in dem Moment taucht Sprottes leiblicher Vater, der seit über zehn Jahren für die beiden Frauen nicht existierte, auf und verkompliziert die Angelegenheit erheblich. Plötzlich ist sich Sprottes Mutter nicht mehr so sicher, ob "der Klugscheißer" der Richtige für sie ist.
Auch Melanie ist unglücklich. Willie hat sie verlassen und macht einer Älteren schöne Augen. Da auch Frieda und ihre Wochenendbeziehung Maik die seltenen Treffen unbefriedigend finden und Wilma sich sehr seltsam benimmt, gibt es genug Gesprächsstoff bei den seltenen "Hühnertreffen" in dem alten Wohnwagen.
Da kommt durch einen Zufall heraus, in wen sich Wilma verliebt hat. Melanie fordert zur Überraschung der anderen Hühner, dass Wilma aus ihrer Bande herausgeworfen wird. Andernfalls geht sie selbst. Was ist nur mit Melanie los?

Nach "Die Wilden Hühner" im Jahr 1993 ( siehe hier ), "Die Wilden Hühner auf Klassenfahrt" 1996 ( hier nachzulesen ), "Die Wilden Hühner - Fuchsalarm" 1998 ( hier nachzulesen ) und "Die Wilden Hühner und das Glück der Erde" Anfang 2000 ( siehe hier ) erschien genau ein Jahrzehnt nach dem ersten Band der fünfte Roman von Cornelia Funke, der die fünf Mädchen und ihre Abenteuer zum Thema hat. Und im Zuge der vielfältigen Werbeaktionen zum zweiten Kinofilm "Die Wilden Hühner und die Liebe" im April 2007 erschien bei "Jumbo Neue Medien" ein "Original-Hörspiel zum Film". Dahinter verbirgt sich die Tonspur des Kinofilms. Die Stimmen, Geräusche und Musik sind dem Film entnommen und auf zwei CDs als Hörspiel verwertet worden. Das beiliegende Booklet zeigt eine Reihe von Filmbildern und listet ausführlich die Namen der beteiligten Schauspieler auf. Dass eine Bildunterschrift falsch ist, fällt dem Fan sofort auf und führt zu der Annahme, dass die Produktion "mit heißen Nadeln" gestrickt wurde.
Der Inhalt des Hörspiels entspricht weitestgehend dem des Buches, allenfalls einige Szenen wirken gekürzt, andere stärker betont. Doch der lockere Ton, der nette Humor und die sachlich-realistische Art sind sehr gut getroffen. Eine genauere Darstellung des Inhaltes kann man ( hier ) nachlesen.

Wichtigster Gesichtspunkt dieses Hörspiels sind aber die Stimmen, die hier zu hören sind. Und leider fällt schon nach wenigen Minuten auf, dass hier keine perfekte Hörspielfassung erreicht wurde. Es mag sein, dass der Film einen anderen Eindruck entstehen lässt, in diesem Hörspiel aber wirken die Stimmen samt und sonders hölzern und farblos. Viele Textstellen hören sich an wie abgelesen und der Charme der Vorlage verliert sich fast in den seltsam schwach modulierten Sätzen. Des Weiteren stören die zahlreichen Hintergrundgeräusche eher, als dass sie eine positive Wirkung erzielen. Das Filmbild wegzulassen und "Hörspiel" auf dieses Produkt zu schreiben, genügt offensichtlich nicht - hier wäre eine andere, deutlicher auf das Medium angepasste Version sinnvoll gewesen.

Bei aller Kritik ist das Hörspiel für die Fans ein unterhaltsamer Aufguss des Buches. Vor allem aber ist dieses Produkt als Werbung für den Film zu sehen. Ob dieses Ziel aber mit der vorliegenden Fassung erreicht wird, darf zumindest bezweifelt werden, denn Begeisterungsstürme weckt die Tonspur bei den jungen Zuhörern nicht, sondern eher die Hoffnung, dass der Film um ein Vielfaches besser sein wird - eigentlich kein Problem bei der wundervollen Vorlage.