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 Nottingham

Herausgeber: Uwe Rosenberg
Verlag: Abacusspiele

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Wieder einmal nähert sich die Amtszeit des Sheriffs von Nottingham dem Ende. Um sein Amt für ein weiteres Jahr zu behalten, muss er noch das Geld eintreiben, dass er dem Graf übergeben soll. Dazu schickt er seine Leute in Form der Spieler los. Diese bekommen von den Bürgern das Geld und können ihren Mitstreitern auch Gegenstände stehlen oder mit ihnen tauschen.

Das Spiel besteht aus einem Spielbrett, acht Spielfiguren, 84 Karten mit Gegenständen, 13 Hinterhaltskarten, acht Aufgabenkarten und einem Heftchen mit den Spielregeln. Auf dem Spielbrett wird die schwarze Figur des Sheriffs in Nottingham platziert. Jeder Spieler wählt eine Farbe aus und erhält drei Karten mit Gegenständen auf die Hand, die die anderen Spieler nicht sehen dürfen. Der erste Spieler beginnt, indem er eine Karte von den restlichen Gegenstandskarten zieht, und sie für alle sichtbar auf den Tisch legt. Er hat nun die Wahl, die Karte auszuspielen und dadurch die auf der Karte angegebene Aktion durchzuführen, oder sie auf seine Hand zu nehmen.

Die Aktionen auf den Gegenstandskarten sind Interaktionen zwischen den einzelnen Spielern. Dabei können Karten gekauft, getauscht oder gestohlen werden. Dazu gibt es eine Karten, mit denen man Diebstähle und andere böse Machenschaften der anderen Mitspieler abwehren kann, und eine Karte, mit der man einen Hinterhalt legen kann, den man dann an geeigneter Stelle aktiviert.

Wenn man nun auf seiner Hand drei oder mehr Karten eines Gegenstandes hat, kann man diese Karten aufdecken. Eine Karte wandert auf den eigenen Punktestapel, der beim Spielende über den Gewinner entscheidet, während die anderen beiden Karten auf den Ablagestapel gelegt werden müssen. An dieser Stelle können andere Spieler mittels eines vorher gelegten Hinterhalts das Spiel beeinflussen und verhindern, dass der Spieler, der aufgedeckt hat, Punkte für den Sieg sammelt.
Wenn der Spieler sich die Punkte gesichert hat, rückt der Sheriff auf dem Spielbrett ein Feld nach vorne. Auf jedem Feld steht eine Zahl, und sobald der Sheriff ein Feld erreicht, erhalten alle Spieler, die genau so viele oder weniger Karten auf der Hand haben, wie die dort stehende Zahl angibt, eine verdeckte Karte eines Gegenstands.

Zusätzlich gibt es noch die acht Aufgabenkarten, wobei jede Karte eine Aufgabe darstellt, mit der sich die Spieler Sonderpunkte sichern können. Dabei handelt es sich um Kartenkombination, wie fünf Karten eines Gegenstands oder vier Pärchen. Das Spiel ist beendet, wenn der Sheriff wieder in Nottingham ankommt oder alle Aufgabenkarten vergeben sind. Gewonnen hat, wer am Ende mit den zur Seite gelegten Gegenstandskarten und den Aufgabenkarten die meisten Punkte gesammelt hat.

Bereits am Anfang fällt auf, dass die Schachtel, in welcher das Spiel untergebracht ist, zwar schön verziert, aber auch etwas unpraktisch ist, da für die verschiedenen Kartentypen keine gesonderten Aufbewahrungsvorrichtungen zu finden sind. Doch da es nur wenige Dinge sind, die man bei diesem Spiel benötigt, hat man auch die Karten recht schnell sortiert und kann mit dem Spiel beginnen. Die Spielregeln mögen auf den ersten Blick etwas komplex sein, doch sind sie einfach beschrieben und dadurch leicht zu verstehen. Bei den ersten Runden sollte man allerdings die Spielregeln direkt neben dem Spielfeld liegen haben, um die möglichen Aktionen nachzuschlagen. Doch bereits nach der ersten Runde kann man das Heft ohne Probleme in die Schachtel zurücklegen und sich der zweiten Runde widmen.

Auffallend ist, dass die Spielidee etwas lückenhaft ist. Warum sollten die Leute des Sheriffs sich solche Mühe geben und einen Wettstreit führen, um ihrem Chef eine weitere Amtsperiode zu ermöglichen? Es bringt doch eigentlich nichts, wenn sie sich gegenseitig bestehlen, da es ja doch später alles zusammen vom Sheriff an den Graf übergeben wird. Doch das sollte die Spieler weniger stören, denn auch wenn die Spielidee etwas absurd ist, das Spiel an sich ist einfach klasse. Uwe Rosenberg hat es geschafft, ein Spiel zu schaffen, welches stundenlang, Runde für Runde, großen Spaß für alle Beteiligten mit sich bringt. Es ist ein eher ungewöhnliches Spiel, sodass man am Anfang sicherlich die ein oder andere Regel nachlesen muss, doch dafür wird es auch nicht langweilig und sticht mit Witz und Charme hervor.

Das Spiel ist für drei bis sieben Spieler gedacht. Auch wenn man die Regeln so biegen kann, dass es auch mit zwei Personen spielbar ist, geht dabei der Witz des Spiels verloren und es wird langweilig. Doch wenn man mit der angegebenen Anzahl von Spielern sich dem Sheriff widmet, verspricht es, ein lustiger Abend zu werden. So eignet es sich vor allem für lustige Spieleabende mit der Familie oder mit Freunden. Dabei ist die Größe des Spiels ein weiterer Vorteil. Durch die wenigen benötigten Utensilien ist die Schachtel recht klein, sodass man es leicht zu Freunden mitnehmen kann. Das Spiel wird für Personen ab zehn Jahren empfohlen, allerdings macht es vor allem dann Spaß, wenn man mit dem nötigen Witz und ein bisschen schwarzem Humor an die Sache herangeht. Dadurch wird das Spiel besonders interessant für junge Erwachsene.

Fazit:
Ein tolles Spiel, das trotz ein paar kleinen Makel riesigen Spaß macht!

Vera Schott



Kartenspiel | Erschienen: 01. August 2006 | FSK: 10 | Preis: 12,99 Euro

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