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 Kriegsklingen

Autoren: Joe Abercrombie
Übersetzer: Kirsten Borchardt
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Adua ist die bedeutendste Stadt im Reich. Hier regiert der König und die Inquisition übt ihre Schreckensherrschaft aus. Stets bemüht, die Wahrheit von der Lüge zu trennen, forschen die Inquisitoren unermüdlich nach Schuld, um sie angemessen zu bestrafen. Sand dan Glokta ist einer der bedeutendsten seiner Zunft. Im letzten Krieg wurde er hinter die feindlichen Linien verschleppt und dort ewige Zeit gefoltert. Letztendlich kehrte er verkrüppelt und verbittert nach Hause zurück, von seinen falschen Freunden verlassen, allein mit sich und seinem Zorn. Seine Jugend, seine Beweglichkeit, seinen Stolz haben sie ihm genommen, doch nicht seine Intelligenz, weshalb er rasch in den Rängen der Inquisition den Aufstieg schaffte.

Major Collem West war in früheren Tagen ein Freund von Sand dan Glokta, doch das ist lange her. Nun obliegt es ihm, das Training des jungen Hauptmanns Jezal dan Luthar zu beaufsichtigen. Dieser junge Adlige ist arrogant, hochmütig und leider von wesentlich edlerem Geblüt als Collem West selbst. Mit hartem Training und eiserner Disziplin hofft er, den jungen Mann so weit zu bringen, dass er aus dem großen Fechtturnier als Sieger hervorgeht.

Mit den Feinheiten eines Fechtturniers kann Logen Neunfinger nicht viel anfangen. Er hat schon in viel zu vielen Schlachten gegen Gegner gekämpft und bisher stets das Glück gehabt, am Leben zu bleiben. Seine Narben und sein fehlender Finger zeugen von diesem harten und bewegten Leben. Als der große Magus Bayaz nach ihm schicken lässt, macht er sich auf den Weg, da sich dieser Auftrag bequem und leicht anhört. Gemeinsam mit Bayaz und dessen Gehilfen Quai zieht er nach Adua, damit Bayaz dort seinen angestammten Platz einnehmen kann.

"Kriegsklingen" ist ein Fantasyroman, der seinen ganz eigenen Stil besitzt, weswegen er trotz seines gewaltigen Umfangs rasch durchgelesen ist. Statt epischen Schlachten, glorreichen Helden und magischen Wesen begegnet man dieses Mal so real beschriebenen Charakteren, dass man sie vor dem eigenen Auge sehen kann. Ein Krieg droht und der große Magus Bayaz sammelt tapfere Männer um sich, auch wenn seine Wahl ein wenig ungewöhnlich ausfällt.

Die Geschichte selbst besteht aus mehreren Erzählsträngen, die mit jeder Seite immer dichter miteinander versponnen werden. Dass der Leser dabei den Überblick nicht verliert, liegt allein an der geschickt eingesetzten Sprache des Autors. Und es macht wirklich eine Menge Spaß, diesen dicken Schmöker zu bewältigen, da alle Figuren so überraschend lebendig und echt wirken. Logen, der einsame Kämpfer, der allein aus Glück noch am Leben ist, Bayaz, der große Magier, der mehr Ähnlichkeit mit einem Metzger besitzt, Glokta, der Inquisitor, dessen grausame Tätigkeit und Verkrüppelung ihn nicht daran hindern, mit beißendem Spott und Ironie um sich zu werfen. Man muss diese Figuren einfach lieben, denn sie sind so erfrischend unprätentiös, schlicht und dennoch so liebenswert.

Das ist Fantasy, wie sie sein muss: spannend, ein wenig dreckig und mit dem nötigen Witz gewürzt. "Kriegsklingen" ist leider nur der erste Teil einer größeren Geschichte. Bleibt zu hoffen, dass schon bald die nachfolgenden Teile veröffentlicht werden, damit der Leser nicht zu lange auf eine Fortsetzung warten muss.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 2007 | ISBN: 9783453532519 | Originaltitel: The Blade itself (The First Law: Book One) | Preis: 15 Euro | 796 Seiten | Sprache: Deutsch

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