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Der Zyklus "Die Gilde der schwarzen Magier" von Trudi Canavan gehört zu den größeren Erfolgen im Fantasygenre der letzten Jahre. Die Audionauten von Random House legen nun den ersten Band auch als Hörbuch vor, und passend zur weiblichen Hauptperson liest mit Martina Rester auch eine Frau das Buch.
Sonea ist durch ihre Heimatstadt Imardin unterwegs, als sie mitbekommt, dass die Wachen eine Bande von jugendlichen Streunern in einen Hinterhalt locken wollen. Sie kennt die Gruppe, gehörte eigentlich auch einmal dazu, deswegen will sie die Freunde schnell warnen.
Als Sonea mit den Halbwüchsigen von der Straße mit einer Reihe von Magiern zusammen trifft, die die alljährliche Säuberung der Stadt durchführen wollen, wird ein Stein zum Wendepunkt in ihrem Leben. Die Jugendlichen bewerfen die Magier mit Steinen, letztere sind aber mit einem magischen Schild geschützt. Mit allem Hass und aller Wut wirft auch Sonea, und sie trifft. Offenbar beherrscht auch sie Magie, und jetzt wird sie von den Magiern gejagt.
Die Geschichte von der kleinen talentierten Magierin aus den kleinen Verhältnissen, die mit der Zeit in die Gilde der Magier aufsteigt, die eigentlich nur den besseren Familien vorbehalten ist - da reiht sich schon Klischee an Klischee. So ist die Geschichte sehr vorhersehbar, und rein sprachlich liegt es ziemlich genauso. Auch da gibt es eigentlich nie etwas, was man noch nicht gehört hat. Trotzdem ist das Buch gut hörbar, kann sogar fesseln, zumindest immer dann, wenn man den Verstand ein bisschen ausschaltet, also nicht darauf achtet, dass eigentlich nichts an dem Buch nicht schon mal woanders zu lesen war.
Martina Rester, eine junge Schauspielerin und Sprecherin, liest einfühlsam und größtenteils nicht sehr expressiv. Sie ordnet sich der Geschichte gut unter und macht damit ihren Job sehr gut. So gut, dass sie damit auch Hörbuchfans überzeugen können wird, die eigentlich auf Männerstimmen schwören.
Ja, das ist schöne, gut hörbare Fantasy, aber sehr substanzlos. Ein nettes Hörbuch, sehr gut gelesen, aber in drei bis vier Wochen kann man es gleich das nächste Mal hören, so vorhersehbar ist die Geschichte, so wenig Substanz hat sie. Und zumindest alle fünf Minuten fällt eine Formulierung auf, die nun wirklich nicht zu ertragen ist. Den vielen Lorbeeren, die Trudi Canavan für ihren Zyklus geerntet hat, wird der Erstling auf jeden Fall nicht gerecht.