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"Ich ergebe mich - Ein erotisches Geständnis" ist das neueste Werk von Toni Bentley. Ein selbst ernanntes "Hardcore-Buch, das dem Leser einen gewöhnungsbedürftigen Spagat zwischen Selbstfindung und sexueller Erfüllung präsentiert, der leider nicht so ganz gelingen mag.
Während die Kapitelüberschriften eigentlich noch anrüchige und erotische Phantasien fördern sollten, zeigen diese bereits, dass dies kein gewöhnliches erotisches Werk ist. Kapitel wie "Der heilige Fick","Dreieinigkeit" oder "Die doppelte Schließmuskel-Theorie" zeigen, dass hier keine einfachen erotischen Abhandlungen aneinander gereiht wurden und dass die Erotik nicht immer im Vordergrund steht.
Durch das gesamte Buch zieht sich ein roter Faden, der die Selbstfindung der erzählenden Person aufzeigen soll, in diesem Fall durch ihre Entwicklung von der "elenden emotionalen Unterwerfung" bis hin zur "sexuellen Unterwerfung".
Das Buch ist interessant geschrieben, nur lässt es zwei Dinge ein wenig vermissen, die "gewohnte" Erotik - aus dieser Art von Büchern - und das "Hardcore-Element", das auf dem Cover angepriesen wird. Es wird ein vielschichtiges Portrait einer Frau gezeigt, der Erotik-Faktor kommt jedoch zu kurz. Das Ganze liest sich eher wie ein psychologisches Profil. Ansprechend, aber nicht das, was man erwartet. Somit wirkt die Geschichte ein wenig monoton und langatmig. Aus der Sicht der Protagonistin verfasst, erfährt man kaum etwas über sie, denn die junge Frau bleibt namenlos und auch ihre Freunde und Liebhaber werden nicht charakterlich dargestellt. Es geht nur um den Sex und was sie lernt. Allerdings weder erotisch dargestellt noch ausgeführt. Eben ein sehr abstrahierendes Werk.
Das Cover ist ansprechend gestaltet, schwarzer Hintergrund mit einem ausgestanzten Schlüsselloch, symbolisch für den Einblick hinter die verschlossenen Türen. Durch das Schlüsselloch erkennt man erst einmal nur einen rosa Farbton, der sich nach dem Aufblättern als ein einleitendes Bild von einem knackigen Hintern, bedeckt von einem durchschimmernden Höschen, entpuppt.
Eine durchwachsene Geschichte auf 238 Seiten, die ihren Schwerpunkt nicht auf Erotik, sondern auf Selbstfindung durch unterwürfigen Sex legt. Dass dieser Prozess Gott mit einbaut, ist definitiv eine Geschmackssache.