Bastian Sicks Kampf für die deutsche Sprache ist bewundernswert und für ihn sicherlich auch sehr lukrativ. Und so lange es einen recht kräftigen Hype um Glossen und ihre Sammlung in Büchern gibt, so lange kann man auch ziemlich viel anderes verkaufen, das den Namen "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" trägt, zum Beispiel ein Spiel.

Zwei bis fünf Spieler können das Spiel um die deutsche Sprache spielen, zwölf Jahre sollte laut Verpackung das Mindestalter betragen, und eine Spieldauer von zwanzig bis dreißig Minuten wird vorrausgesagt, die so auch zu schaffen ist. Spielprinzipien für Quizspiele gibt es nicht viele, das Spielprinzip dieses Spieles ist eines der einfachsten. Reihum liest einer eine Frage vor, gibt auch gleich selbst eine Antwort und alle entscheiden, ob diese Antwort richtig oder falsch ist. Dass er nicht schon die richtige Antwort weiß, dafür sorgt ein rotes verwirrendes Feld, in dem die Antwort verborgen ist. Ein Dekoder, der per rotem durchsichtigen Plastik die richtige Antwort enthüllt, gibt Aufschlussmöglichkeiten. Wer richtig liegt, bekommt Punkte, wer nicht, geht leer aus. Am Ende einer vorher festgelegten Zahl an Fragen werden die Punkte gezählt, und schon weiß man, wer die deutsche Sprache am besten beherrscht.

Simpel ist nicht nur das Spielprinzip. Hat man sich irgendwann mal in seinem Leben mit Sprache beschäftigt, oder zumindest die Bücher von Bastian Sick gelesen, so sind 90 Prozent der Fragen langweilig einfach; denkt man nicht zufällig in einem der Schriftsprache sehr fernen Dialekt, so sind die meisten Fragen auch einfach intuitiv lösbar. Gemeinsam mit dem zu simplen Spielprinzip macht das zu niedrig Niveau der Fragen das ganze Spiel zu einem Fehlkauf. Hat man das Spiel einmal ausprobiert, so ist es dem Verstauben anheim gegeben. Viel zu lieblos gestrickt, ein Spiel aus dem Baukasten, das sich aufgrund des bekannten Namens recht gut verkaufen wird. Eine clevere Geschäftsidee und ein richtig schlechtes Spiel.