Im Wilden Westen wird ein Zug von Indianern und Weißen brutal überfallen und die Insassen müssen ihr Leben lassen. Doch die Banditen haben nicht damit gerechnet, dass Old Shatterhand diesen Vorfall bemerkt und sich auf den Weg macht, um sie zu verfolgen. Auf der Verfolgung trifft Old Shatterhand auf Winnetou, der sich ihm anschließt. Kurze Zeit später treffen die beiden auf die Banditen und können sie belauschen. Dabei finden sie heraus, dass die Verbrecher planen, die nächste Eisenbahnstation zu überfallen, denn der Großteil der dort stationierten Männer wird sich anscheinend auf den Weg machen, um den Überfall an der Bahnstrecke zu untersuchen. Die Station wäre dann eine leichte Beute für die Banditen wäre.

Winnetou und Old Shatterhand machen sich direkt auf den Weg zur nächsten Eisenbahnstation, um die Menschen zu warnen. Auf ihrem Weg hinterlässt Old Shatterhand eine Nachricht für die ausgezogenen Männer, in der Hoffnung, dass diese ihn ernst nehmen und zurückkehren. Auf ihrem Weg kehren sie für eine Nacht in einer kleinen Ortschaft ein, wo sie herzlich aufgenommen werden.

Als sie an der nächsten Bahnstation ankommen, finden sie dort nur noch vierzig Mann vor. Selbst wenn die hundert Mann, die zum Ort des Überfalls geritten sind, rechtzeitig zurückkommen würden, hätten sie gegen über zweihundert Indianer und einige Weiße nicht viele Chancen. Nun liegt es an Old Shatterhand und Winnetou, die Bahnstation zu retten und die Banditen dingfest zu machen.

"Winnetou III" ist die 29. Folge der Hörspielreihe "Die Originale". In dieser Reihe hat sich der Verlag Europa viele Klassiker vorgenommen, auf deren Grundlage Hörspiele produziert wurden, die sowohl junge Hörer mit den alten Geschichten bekannt machen als auch ältere Zuhörer an ihre Kindergeschichten erinnern sollen. Die Klassiker dieser Reihe sind besonders schön aufgemacht. Die CDs besitzen eine Vinyloptik wie alte Schallplatten und die Cover sind mit wundervollen Bildern verziert.

Winnetou und Old Shatterhand, die beiden Figuren von Karl May, haben ganze Generationen in ihren Bann gezogen. Karl May hat nicht nur sensationelle Bücher geschaffen, sondern dafür gesorgt, dass seine Protagonisten zur Legende geworden sind. Auch wenn man die Geschichte der beiden unverwechselbaren Reiter bereits kennt, wird man sie sich gerne noch einmal anhören, denn sie überzeugt mit ehrenhaften Einsätzen und selbstlosen Taten.

Normalerweise ist man von Karl May nicht gewohnt, dass er sehr viel Wert auf Gefühle und Beschreibungen der Atmosphäre legt, doch in dieser Geschichte geht es sehr oft um die Beziehung zwischen den beiden Blutsbrüdern. Als sich ein Schatten über das Gemüt von Winnetou senkt, behandelt Karl May sehr intensiv und mit viel Gefühl die Thematik des Glaubens. Dadurch ist diese Geschichte zwar nicht mehr ganz so aktionsreich wie die vorangegangenen Geschichten, doch dafür bietet sie mehr als reiten, jagen und kämpfen.

Sicherlich muss man sich erst einmal an die geschwollene Sprache in dieser Geschichte gewöhnen, wenn man sie noch nicht kennt. Doch dies gehört zu Winnetou und Old Shatterhand einfach dazu und es würde etwas fehlen, wenn sie ohne viele Bilder in hochtrabender Sprache miteinander reden würden. Es macht den Charme der Geschichte aus und verstärkt die Atmosphäre von Ruhm und Ehre, die die beiden Blutsbrüder umgibt.

Fazit:
Ein Klassiker, den man immer wieder gern hört. Dabei haben die Sprecher die Geschichte gut wiedergegeben und den Charme verstärkt, den Karl May bereits den legendären Romanfiguren gegeben hat.