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In der Filmbranche geht es heiß her. Jedem ist daran gelegen, dass sein Film besonders großen Erfolg hat oder dass der des Gegners ein riesiger Flop wird. Fünf Filme sind im Rennen: Rauchende Revolver, Arabische Abenteuer, Coole Cops, Tanjas Traum und Draculas Diner. Welcher wird das Rennen machen?
Bei "Top oder Flop" geht es darum, möglichst viel Einfluss auf einen Film auszuüben und sich so die meisten Punkte zu sichern. Aber auch ein negativer Einfluss kann von Vorteil sein, denn wenn die Gegner Minuspunkte kriegen, nützt das einem selbst.
Auf dem Tisch liegen fünf stabile Karten aus Pappe, die die entsprechenden Filmplakate zeigen. Jedes Plakat hat eine Top- und eine Flopseite. Gespielt wird mit den Einflusskarten. Diese zeigen immer ein oder zwei Filmplakate und eine entsprechende Punktezahl zwischen eins und fünf. Bei Punkten von eins bis vier hat man zwei Filme zur Auswahl, die man ausspielen kann. Eine Fünferkarte zeigt immer nur einen Film. Die Karten werden gut gemischt und jeder Spieler erhält acht auf die Hand. Zwei davon werden sofort reihum ausgespielt, und zwar in die persönliche Auslage. Das heißt, sie werden direkt vor dem Spieler abgelegt. Man kann pro Film eine Karte offen spielen, alle weiteren werden verdeckt gelegt, damit die Gegner keinen Einblick in den persönlichen Einfluss haben, aber sehen können, dass man auf diesen Film spielt. Mit der persönlichen Auslage entscheidet sich am Ende des Spiels, wer die meisten Punkte für einen Film für sich einstreichen kann. Spielt man auf einen Film keine Karte, zählt das als Nullwert. Es kann auch ins Minus gespielt werden, denn wer will schon den Zuschlag für einen gefloppten Film? Ein Minus erreicht man mit den Wechselkarten, diese zeigen einen +3 oder -3-Wert und verändern die persönliche Auslage um diese Punktezahl.
Die größten Aktionen finden an den Filmplakaten statt. Hier entscheidet sich, wie erfolgreich ein Film ist. Man kann bis zu drei Karten an die Top- oder die Flopseite anlegen. Die Differenz aus beiden Seiten ergibt am Ende den Wert des Films. Liegen zum Beispiel auf der Topseite insgesamt 8 Punkte und auf der Flopseite 3 Punkt,e hat der Film einen Wert von 5 Punkten. Auch hier kann man natürlich ins Minus spielen, um Gegnern, die einen großen Einfluss auf diesen Film haben, Minuspunkte zuzuspielen. Einen Film, den man selbst beeinflusst, wird man in der Regel ausschließlich mit Topkarten bespielen. Auch hier kommen die Wechselkarten zum Einsatz, denn mit deren Hilfe kann man Karten von der Top- zur Flopseite verschieben oder umgekehrt. Bei diesem Verschieben, so wie auch beim Spielen selbst, ist immer zu beachten, dass das Filmplakat und eine Seite der gespielten Karte den gleichen Filmtitel zeigen. Eine Karte, die "Arabische Abenteuer" und "Coole Cops" zeigt, kann man auch nur auf diese beiden Filme spielen, alle anderen sind tabu. Hat man eine Karte an die Filmplakate angelegt, also in die Filmauslage gespielt, darf man sich eine neue Karte vom Stapel ziehen. Hat man in die persönliche Auslage gespielt, endet der Zug hiermit. Dann darf keine neue Karte genommen werden.
Als Extra gibt es kleine Chips, die sich Marker nennen. Je nach Spieleranzahl erhält man einen oder zwei Marker. Diese können die Filmauslage beeinflussen. Man kann mit ihnen entweder einen Wert verdoppeln oder das Anlegen auf der entsprechenden Seite stoppen. Wenn bei einem Film entweder auf beiden Seiten drei Karten liegen oder die Seiten durch einen Stop-Marker aus dem Spiel genommen sind, wird das Filmplakat umgedreht, die Klappe fällt, und in der Filmauslage kann man keinen weiteren Einfluss mehr auf diesen Film spielen. Aber natürlich ist es immer noch möglich, seinen Einfluss in der persönlichen Auslage zu verändern. Das Spiel endet, wenn bei allen Filmen die Klappe gefallen ist oder wenn ein Spieler keine Karten mehr auf der Hand hat.
"Top oder Flop" hat einen Glücksfaktor, der beeinflusst, welche Karten man zieht. Alles andere ist Taktik, wobei man natürlich nicht sehen kann, welchen Einfluss die Gegner in die persönliche Auslage gespielt haben. Ein kleines bisschen Glück gehört also auch hier dazu, um einen besseren Wert zu erzielen. Am Ende des Spiels wird geschaut, wer durch seine persönliche Auslage den meisten Einfluss auf einen Film ausübt. Dieser Spieler bekommt natürlich auch die meisten Punkte gutgeschrieben. War der Film allerdings ein Flop, gibt es hier Minuspunkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
"Top oder Flop" eignet sich für zwei bis fünf Spieler. Je mehr Leute an einer Runde beteiligt sind, desto mehr Spaß hat man dabei. Das Spiel wird ab einem Alter von 10 Jahren empfohlen. Allerdings sollten dann Erwachsene mit den Kindern zusammen die Spielregeln lernen, die doch recht umfangreich sind. Überhaupt ist die Spielanleitung ziemlich schwer zu lesen. Es handelt sich um eine siebenseitige Textwüste, die nur leicht bebildert und schlecht strukturiert ist. Beim Spielen stellt man fest, dass alles ganz logisch aufgebaut ist, liest man aber die Anleitung, steht man zunächst vor einem großen Rätsel. Die einzelnen Spielschritte sind nicht klar nachvollziehbar, beim Spielen selbst muss man oft nachblättern, um bestimmte Regeln zu suchen und oftmals bleiben sogar Fragen offen, so dass man sich selbst eine Lösung ausdenken muss. Antworten sind häufig in Nebensätzen versteckt und lassen sich nur nach mehrmaligem, gründlichem Lesen finden.
"Top oder Flop" ist ein wirklich spannendes Kartenspiel, das eine gelungene Mischung aus Taktik und Glück erfordert. Die Spielkarten sind liebevoll gestaltet und stabil. Mit einer Spieldauer von ungefähr 30 Minuten hat eine Runde eine angenehme Länge. Nachdem man die Spielregeln einmal begriffen hat, spielt es sich leicht und man wird nach und nach immer geübter im Umgang mit den Karten. Einen Punkt Abzug gibt es nur wegen der äußerst schwer verständlichen Spielregeln. Das Spiel selbst ist eindeutig top und von einem Flop weit entfernt.