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Für die beliebte Jugend-Krimi-Reihe "Die drei ???" verfasste der deutsche Autor André Minninger bereits zahlreiche Fälle; dem Hörspiel-Nachfolger "Die Dr3i" verhalf er mit dem Manuskript zu "Die Dr3i - Die Pforte zum Jenseits" zu seinem ersten Höhepunkt. Nun liegt mit der sechsten Folge um die Jungdetektive Jupiter, Peter und Bob, "Die Dr3i - Tödliche Regie", jedoch eine Produktion vor, die man leider als einen der Tiefpunkte dieser Hörspiel-Reihe betrachten muss.
Als Peter die Nachricht erhält, dass er den Hauptgewinn bei einem Preisausschreiben gewonnen hat, kann dieser sich nicht so recht darüber freuen - Schließlich hatte Peter es auf den zweiten Preis abgesehen, einen tragbaren DVD-Player! Seine Freunde Jupiter und Bob können nicht verstehen, warum sich der Zweite Detektiv nicht über den Hauptgewinn freut, besteht dieser doch darin, eine kleine Rolle in der erfolgreichen Zeichentrick-Serien "Panic Porky" synchronisieren zu dürfen. Widerwillig macht sich Peter - begleitet von seinen Kollegen natürlich - auf den Weg ins Studio, doch als er sich schließlich mit seinem Job angefreundet hat, muss sich Ellen Maxell, die Sprecherin der Hauptrolle, plötzlich übergeben. Waren die Pralinen, die sie kurz zuvor bekommen und gegessen hat, vergiftet? Ehe sie es sich versehen, sind Jupiter, Peter und Bob mitten drin in ihrem neusten Fall und nehmen im Auftrag Ellen Maxells die Ermittlungen auf. Und es bleibt nicht bei den vergifteten Pralinen - auch Telefoneinbrüche, Überfälle, sogar eine mit Gift bestrichene Zahnbürste machen der Synchronsprecherin das Leben zur Hölle! Die drei Detektive wissen: Wenn sie Ellen helfen wollen, müssen sie diesen Fall schnell aufklären ...
Eigentlich ist es schade, auch diesem Fall der Hörspiel-Reihe "Die Dr3i" eine schlechte Wertung geben zu müssen, denn die Folge beginnt durchaus vielversprechend und erscheint durch die wunderbare Leistung der Sprecher Oliver Rohrbeck (Jupiter Jones), Jens Wawrczeck (Peter Crenshaw) und Andreas Fröhlich (Bob Andrews) auch interessant und spannend. Es ist (wieder einmal) der Handlungsverlauf, der an dieser Stelle bemängelt werden muss, denn dieser entwickelt sich zwar geradlinig, aber nicht sonderlich glaubhaft. Es sind Einzelheiten, die dem Hörer übel aufstoßen, doch ergeben diese Einzelheiten zusammen ein Bild, das nicht sonderlich überzeugen kann. Angefangen bei der nervigen Filmfigur "Panic Porky" über den Versuch, falsche Fährten zu legen, bis hin zum äußerst haarsträubenden Ende - von dem selbstverständlich an dieser Stelle nichts verraten wird, schließlich soll die wenige Spannung nicht vollends verloren gehen - kann sich der Hörer leider nur an den Kopf fassen und ungläubig dem 65-minütigen Hörspiel lauschen.
Atmosphärisch weiß das Hörspiel jedoch einiges herzugeben: Die Musikeinspielungen sind gewohnt stimmig, die Geräuschunterlegung glaubwürdig und nicht zu dominant und die Sprecher professionell und in ihren Rollen sehr überzeugend. Ausgleichen tut das die schwache Handlung jedoch kaum.
Fazit:
"Die Dr3i - Tödliche Regie" gehört zweifelsohne zu den schlechten Folgen der noch nicht sehr viele Hörspiele umfassenden Reihe "Die Dr3i". Zwar zeigt sich die Produktion steckenweise durchaus interessant und spannend, doch sind es viele Kleinigkeiten und vor allem der haarsträubende Coup von Jupiter am Ende des Hörspiels, die beim Hörer ein äußerst negatives Gefühl hinterlassen.
Hinweis:
Am 8. Juni 2007 soll die siebte Folge um "Die Dr3i" erscheinen. Zumindest der Titel "Die Dr3i und der kopflose Reiter" lässt hoffen, dass sich Autor Tim Wenderoth hier einen Fall ausgedacht hat, der ganz in der Tradition der guten alten Folgen der "Drei ???" steht.
Nachtrag:
Die Veröffentlichung des angekündigten siebten Falles der "Dr3i" wurde auf unbestimmte Zeit verschoben - "auf Grund von laufenden Verhandlungen", wie man auf der Seite des Labels Europa lesen kann.