Nick genießt seinen Ruhestand. Viele Drinks und noch mehr Partys sind ganz nach seinem Geschmack. Da auch seine Frau Nora dieses Leben wundervoll findet, besteht kein Anlass, wieder als Detektiv in Erscheinung zu treten.
Da trifft eine Einladung ein, die Nick entsetzt. Er soll gemeinsam mit seiner Frau der werten Familie in Gestalt von Noras Tante einen Besuch abstatten. Nick ist klar, dass es zu einem Eklat kommen wird, denn besagte Tante hasst ihn und Nick benimmt sich grundsätzlich daneben.
Kaum angekommen, scheint alles genau so zu laufen, wie Nick es erwartet hat. Er betrinkt sich und Noras Tante beschimpft ihn. Doch am späten Abend rückt sie mit der Sprache heraus. Nick ist nur gerufen worden, um den Mann von Noras Cousine wieder aufzutreiben. Der nämlich scheint anderen Frauen nachzusteigen und ist seit Tagen nicht mehr aufgetaucht.
Als der werte Gatte unverhofft erscheint, wird er vor der Tür des Familienanwesens erschossen. Noras Cousine wird von der Polizei des Mordes an ihrem Mann verdächtigt und verhaftet. Nick muss, gedrängt von seiner Frau, den Fall übernehmen.

1934 kam "The Thin Man" in die Kinos. Er wurde ein sensationeller Erfolg, erhielt vier Oscar-Nominierungen und gilt nicht zu Unrecht als Meilenstein des amerikanischen Kinos (Rezension hier nachzulesen ). 1936 drehte Regisseur W. S. van Dyke den zweiten Fall rund um den Meisterdetektiv und seine elegante Gattin.
Ganz in der Tradition des "Film Noir" ist in diesem alten Schwarzweiß-Film ein scheinbar hartgesottener Detektiv Mittelpunkt des Films. Ironisch gebrochen durch seine exzentrische Art, seine Coolness und seinen Hang zu Drinks und schönen Frauen gilt jedoch die Rolle der Nora als die eigentliche Sensation. Sie spielt an der Seite ihres Mannes eine ihm ebenbürtige, hochintelligente, vor allem aber mindestens so trinkfeste Frau. Solch einen Charakter hatte das Kino der dreißiger Jahre noch nicht gesehen.
Regisseur Woodbridge Strong Van Dyke II., auch "One-Take Woody" genannt, drehte den Film in kürzester Zeit mit denkbar niedrigem Budget mit wenigen Schauspielern und vier verschiedenen Sets.
Der Kriminalfall fußt lose auf einer Novelle von Dashiell Hammett und wurde für das Kino von Frances Goodrich und Albert Hackett bearbeitet. Als Nebendarsteller fällt der junge James Stewart auf, der, ganz gegen seine späteren Rollen und sein Saubermannimage, hier negativ besetzt ist.
Im Gegensatz zum ersten Film ist hier die Krimihandlung zentral und drängt die höchst amüsanten Streitereien des Ehepaares leider ein wenig in den Hintergrund. Es gibt immer etwas zum Schmunzeln, Lachen und Schenkelklopfen. Die köstlichen Dialoge, die an die besten Screwball-Komödien Hollywoods erinnern, sind brillant und höchst unterhaltsam.
Auch heute noch ist dieser zweite Film der insgesamt sechsteiligen Serie rund um die Hauptdarsteller Myrna Loy und William Powell ein Leckerbissen für Kinofans. Das Bild des über siebzig Jahre alten Schwarzweiß-Films ist zwar unscharf und der Mono-Ton wenig überzeugend, doch darüber ist der wahre Fan dieses Films erhaben.
Da auch die englische Tonspur auf der DVD vertreten ist, kann man sich die wundervollen Dialoge mit ein wenig Fremdsprachenkenntnissen im Original anhören - ein nicht zu unterschätzender Genuss.

Dieser Film gehört in jede Sammlung alter Kinofilme. Er ist zwar nicht ganz so gelungen wie der erste Film der Serie, allein wegen des grandiosen Auftritts von Myrna Loy, William Powell und dem jungen James Stewart aber jeden Cent wert.