Es war alles zu gut gelaufen. Michael Ryan hatte schon alle Traumstellen der Branche angeboten bekommen. Microsoft-, Oracle-, Cisco Systems- und sogar Angebote von Intel waren schon an ihn heran getragen worden und sie lagen alle an der Westküste, während SoftCorp, ein unbekanntes Unternehmen, in Austin, Texas, lag. Dagegen lebten Mikes Familie und Freunde in Nordkalifornien, inklusive seiner Frau Victoria. Doch die Vermittlungsagentur aus Standfort ließ nicht zu, dass man ein Vorstellungsgespräch auslässt, und so war er der Einladung gefolgt.
Allerdings war das Angebot, das Ron Wittica und Aaron Shapiro ihm machen konnten, einfach perfekt. Es übertraf alle anderen Gebote um fünfzehntausend Dollar allein im Grundgehalt, und darin waren noch nicht mal die vierteljährlichen Zulagen eingerechnet, und auch der Traum von einem eigenen Heim würde hier erfüllt werden können dank der niedrigen Grundstückspreise. Allerdings wurde ihm nicht verraten, für wen diese Firma eigentlich arbeitete, aber als Entschädigung dafür wurde auch seine Frau Victoria bei diesem Traumangebot nicht vergessen. Nach einem Vorstellungsgespräch würde sie große Chancen haben, bei der Capitol Bank unter zu kommen, diejenige, welche sämtliche Finanzen von SoftCorp regelte.
Das einzige Wort, das darauf passen würde wäre: traumhaft, wäre da nicht der FBI-Agent Dave Nolan. Ratten hatten ihn bei lebendigem Leibe aufgefressen. Folgen eines Versuchs, einen Geldwäschering in Austin auffliegen zu lassen mit Hilfe einer nun ebenfalls toten Finanzamtmitarbeitern namens Janette Patterson.
Der Verlust dieses guten Agenten ruft Karen Frost auf den Plan. Sie will, gegen den Willen ihres Chefs Roman Palenski, im Alleingang den Fall Austin zu Ende bringen, um damit Dave zu rächen.
Was fehlt, sind allerdings die Beweise, und dafür braucht sie einen neuen Kontakt und diesen wiederum will sie bei den Hinterbliebenen von Janette Patterson finden.
Allerdings findet diese Suche ein blutiges Ende. Die Pattersons kommen um und Karen entkommt nur knapp mit dem Leben. Nun muss sie einen neuen Kontakt suchen, da die Pattersons als tote Sackgasse in der Leichenhalle lagern.
Bei ihrer weiteren Suche stößt sie auch auf Michael und Victoria Ryan, erst frisch in das Netz aus SoftCorp, Capitol Bank und IRS (der Finanzbehörde) geraten.
Doch die Kontaktaufnahme gestaltet sich schwierig, denn mittlerweile haben sich auch die höchsten Kreise dieser Organisation eingeschaltet und einen Killer auf Karen angesetzt.
Im Zuge der Entwicklung gerät Victoria in die Hände dieser skrupellosen Menschen und Mike entpuppt sich als einziger Schlüssel, um sie zu befreien. Ebenso scheint er Karens einzige Hoffnung zu sein, die nötigen Informationen zu bekommen, um das FBI zu überzeugen ihr zu helfen. Denn sie wird, dank der kriminellen Organisation, als Polizistenmörderin und Erpresserin gesucht.
Haben da Karen und Mike überhaupt noch Chancen alles wieder ins Lot zu rücken, ohne dass Leben Victorias zu gefährden und dass die Falschen im Gefängnis landen?

"De@dline" ist nun der dritte Technik-Thriller des Autors R. J. Pineiro. Mit seinen 445 Seiten ist es fast so dick wie seine beiden ersten Werke zusammen und jede Seite ist voll mit Spannung gepackt.
Durch das ständige Springen zwischen den einzelnen Schauplätzen schafft er es, bis zum Höhepunkt eine ansteigende Spannung aufzubauen, die den Leser von Anfang an fesselt. Indem er die einzelnen Handlungsfäden nach und nach erst zusammenführt und immer weitere Schauplätze einfließen lässt, schafft er es, den Leser immer bei der Stange zu halten, sodass ich persönlich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, ehe nicht alle Stränge in einer Hand lagen.
Faszinierend ist auch, mit welchem technischen Wissen und Raffinessen er diesen Thriller verfeinert, um daraus ein einmaliges Leseereignis zu machen.

Also eindeutig ein Buch für alle, die sich für Computertechnik und Spannung pur interessieren. Auch einen Satz starke Nerven sollte man im Gepäck haben, denn seine Beschreibungen von Todesarten und Folter sind nicht von Pappe.